/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Gen-Pflanzen: Forscher protestieren

Forscher wehren sich gegen die Lockerung der Regeln für gentechnisch manipulierte Pflanzen.

In der Schweiz gilt bis Ende 2025 ein Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen. Das könnte sich nun ändern, schreibt der «Sonntagsblick».   Bis zum Sommer wolle der Bund die Vorlage für eine Anpassung der entsprechenden Regeln präsentieren.

Bei der Anpassung hat sich der Bund an der Europäischen Union orientieren. Will heissen: Künftig soll erlaubt sein, Pflanzen und Saatgut anzubauen, die mit neueren gentechnischen Verfahren hergestellt wurden.

Ein Protestbrief

Gegen das Vorhaben des Bundes formiert sich nun Widerstand einer Allianz aus  Bio Suisse, europäischen Bio-Organisationen und Forschenden mehrerer Universitäten. Mehr als 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz und anderen Ländern unterzeichnet einen Protestbrief. 

Die Wissenschaftler kritisieren, dass weder der Nutzen der Gentechnologien erwiesen noch deren Risiken ausreichend erforscht seien. Zwar sei geplant, die Biolandwirtschaft von gentechnischen Eingriffen freizuhalten. Doch sei dies mit den vorgesehenen Lockerungen in der Praxis nicht umsetzbar.

Unmögliche Aufgabe

Eine Lockerung des Gentech-Moratoriums würde Biolandwirte vor eine unmögliche Aufgabe stellen, wird David Herrmann, Mediensprecher Bio Suisse im Sonntagsblick zitiert. «Wenn beispielsweise eine Biene von einem Feld mit Gentechnik auf ein Bio-Sonnenblumenfeld fliegt und dort Pflanzen bestäubt, sei das Feld nun einmal nicht mehr frei von Gentechnik», so Herrmann.

Doch nicht alle  Wissenschaftler teilen die Skepsis gegenüber gentechnischen Verfahren. Das Moratorium wirke hemmend auf die Forschung.  Zudem hätten gentechnische Verfahren  durchaus das Potenzial, die Produktivität und Stresstoleranz von Pflanzen zu verbessern. 

Gemäss Sonntagsblick ist unklar, ob Konsumentinnen und Konsumenten erfahren werden, wenn sie Lebensmittel kaufen, die durch Eingriffe ins Erbgut modifiziert wurden. 

2021 hat der Nationalrat das Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Landwirtschaft um weitere vier Jahre bis Ende 2025 verlängert. Damals wurde die entsprechende Botschaft des Bundesrates mit 144 zu 27 Stimmen bei 19 Enthaltungen gutgeheissen, ist auf der Parlamentsseite nachzulesen. Die Enthaltungen stammten aus den Reihen der Grünliberalen. Abgelehnt wurde die Verlängerung des Moratoriums von der Mehrheit der Freisinnigen sowie einzelnen Vertretern der SVP. Für die grosse Mehrheit des Rates stand eine Verlängerung indes ausser Frage. Das Moratorium besteht seit 2005 nach dem Ja zu einer Volksinitiative. Gentechnisch veränderte Organismen dürfen in der Schweiz deshalb nur zu Forschungszwecken angebaut werden.  jgr

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Ingrid | 04.12.2023
    Leider ein sehr unausgewogener Bericht im Sonntagsblick. Die ganz grosse Mehrheit ist für die neuen Verfahren und wünscht sich eine liberalere Regelung.
  • Es gilt auch | 03.12.2023
    der Umkehrschluss. Mein IP Raps wird nicht von Bio-Bienen verschont. Mir graut.
    • Natürli | 04.12.2023
      Sei Du froh, dass es überhaupt noch Bienen auf Deinem IP-Raps hat.
×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Umfrage

Geht Ihr auf die Jagd?

  • Ja:
    51.85%
  • Nein, habe keine Ausbildung/Berechtigung:
    45.3%
  • Früher ja, jetzt nicht mehr:
    0%
  • Noch nicht, will Ausbildung machen:
    2.85%

Teilnehmer insgesamt: 351

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?