Die GLP fordert eine Investitionsoffensive für die Energiespeicherung. Mit einer Vorwärtsstrategie könne man eine saubere Energieversorgung ermöglichen, sagte Parteipräsident Jürg Grossen an der virtuell durchgeführten 50. Delegiertenversammlung der Grünliberalen vom Samstag.
Es sei höchste Zeit, dass die Schweiz aufwache, indem sie mehr erneuerbare Energie produziere, Energie noch effizienter nutze, die Kapazität der Energiespeicher vergrössere und enger mit Europa zusammenarbeite.
Zugang zum europäischen Strommarkt
Grossen kritisierte den Bundesrat und die «konservativen Parteien». Während letztere den Ausbau erneuerbarer Energieträger verzögerten, habe es der Bundesrat unterlassen, mit der EU ein Stromabkommen auszuhandeln. Die aktuelle Situation mit der drohenden Energieknappheit sei deshalb auch selbst verschuldet. Die Fraktionspräsidentin der Grünliberalen, Tiana Moser, stellte fest, dass für die Versorgungssicherheit der Zugang zum europäischen Strommarkt zentral sei.
Für die Zukunft forderte Grossen einen Fokus auf Sonnenenergie, Wasserkraft und Windenergie in Verbindung mit verbesserten Speicherkapazitäten. Damit könne die Schweiz ein globaler Leuchtturm für Nachhaltigkeit werden. Zudem würden so Arbeitsplätze und Wertschöpfung geschaffen.
Effizienzgewinn von 40 Prozent
Die Schweiz müsse aber nicht zwischen einer sicheren oder einer sauberen Versorgung mit Energie entscheiden. Versorgungssicherheit und Klimaschutz erreiche die Schweiz «Hand in Hand», so Grossen. Die Grünliberalen plädierten in einem am Samstag vorgestellten Strategiepapier für mehr Investitionen in die Strom- und Energieeffizienz. Das Ziel müsste ein Effizienzgewinn von 40 Prozent sein. Das sei ohne Komforteinbusse möglich.
Der Solarstrom soll zudem nach dem Willen der GLP zum zweiten tragenden Pfeiler der Energieversorgung werden, neben der Wasserkraft. Eine Schlüsselfunktion in der Energieversorgung der Zukunft übernimmt laut GLP die Speicherung. Parallel zum Ausbau der Erneuerbaren forderten die Grünliberalen deshalb eine breit angelegte Speicheroffensive.
Bundesrats-Ambitionen
Ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen, teilte die GLP zudem mit, dass sie die 10-Prozent-Grenze bei den Wähleranteilen bei den kommenden eidgenössischen Wahlen knacken wolle. Die Partei wolle die Fraktion im Nationalrat vergrössern und wieder in den Ständerat einziehen. Bei den letzten eidgenössischen Wahlen im Herbst 2019 hatte die GLP einen Wähleranteil von 7,8 Prozent erreicht.
Die Partei wolle «hinter das Steuer, anpacken und die Schweiz aus der Blockadepolitik in eine handlungsfähige Zukunft führen». Das Ziel der Partei sei deshalb eine grünliberale Vertretung im Bundesrat. Gerade dort müssten die Weichen neu gestellt werden, um die Schweiz von morgen zu gestalten.