Humus ist nötig für die Bodenfruchtbarkeit. Es gibt diverse Massnahmen, um ihn aufzubauen. Dafür soll es Geld geben.
Mit dem Beginn der Vegetationsperiode rückt der Humusgehalt des Bodens ins Zentrum. Er ist unabdingbar für die Bodenfruchtbarkeit. Humus verbessert die Stabilität und die Tragfähigkeit der Böden, deren Wasser- und Lufthaushalt sowie ihr Speichervermögen für Nährstoffe.
Methoden und Kulturen
Je mehr Humus ein Boden enthält, desto leichter ist er durchwurzel- und bearbeitbar. Zudem bindet Humus Kohlendioxid aus der Luft und wirkt so der Klimaerwärmung entgegen. Es gibt Methoden, um den Humusgehalt zu erhöhen: Organische Dünger wie Gülle und Stallmist, aber auch Komposte führen dem Boden organisches Material zu. Durch ihren Einsatz können Humusgehalte deutlich gesteigert werden.
Humusmehrende Kulturen sind Gras, Kleegras sowie Leguminosen- oder Luzerne-Gras-Gemenge und Körnerleguminosen. Wurzeln tragen im Vergleich zu oberirdischen Ernteresten überproportional zur Bildung von Humus bei. Eine weitere Möglichkeit, Humus am Standort zu erhalten und aufzubauen, ist der Anbau von Zwischenfrüchten oder Untersaaten. Und nicht zuletzt ist der Verbleib von Ernteresten wie Stoppeln, Stroh oder Rübenblatt und Wurzeln auf der Fläche eine weitere Möglichkeit, um die Zufuhr an organischem Material und damit die Humusvorräte im Boden zu erhöhen.
Humusbilanz vereinfachen
Auch der Bund hat den Humusaufbau weiterhin auf seiner Agenda. Jonathan Fisch vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW): «Aufgrund der Kritik an der Einführung eines Produktionssystembeitrags von 50 Fr./ha für das Ausfüllen der Humusbilanz per 2023 und an einem Zusatzbeitrag für gewisse Bodentypen von 200 Fr./ha hat der Bundesrat dem BLW den Auftrag erteilt, vorher das Ausfüllen der Humusbilanz zu vereinfachen.» Benutzer des Humusrechners sollen die digital vorhandenen Daten automatisiert in den Humusrechner importieren können. Der administrative Aufwand werde so minimiert. «Aus heutiger Sicht wird das BLW nach 2025 nochmals einen Produktionssystembeitrag für das Ausfüllen der Humusbilanz in einer Vernehmlassung vorschlagen», so Fisch weiter.
Bereits seit diesem Jahr würden Produktionssysteme mit Beiträgen unterstützt, die den Humusaufbau fördern: «Es handelt sich um den Beitrag von 250 Fr./ha für eine angemessene Bedeckung des Bodens und um den Beitrag von ebenfalls 250 Fr./ha für die schonende Bodenbearbeitung auf der Ackerfläche.»
Bio Suisse würde laut David Herrmann einen Beitrag für den Humusaufbau begrüssen: «Dieser Beitrag ist für uns ok, wenn er Bestandteil einer langfristigen Gesamtstrategie ist und Biobetriebe, die diesbezüglich weiter sind, angemessen entschädigt. Wir bedauern, dass das Klimapaket auf Betreiben des Bauernverbandes aus der AP 22+ gestrichen wurde.
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