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Initianten kritisieren Studie von Züger

Die Initianten der Biodiversitätsinitiative ‒ bestehend vor allem aus Naturschutzorganisationen ‒ appellieren, die Bedeutung der Biodiversität ernst zu nehmen und eine faktenbasierte Debatte zu führen.

hal/tst |

In einer Mitteilung zielen sie auf die Medienorientierung des Schweizer Bauernverbands und kritisieren die Studie von Biologe Marcel Züger (siehe nebenstehenden Beitrag). Die Naturschützer sprechen von einem «Thesenpapier eines einzelnen Biologen», dessen Schlussfolgerungen einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht standhalten würden.

Tatsache sei, dass Wissenschaft, Bundesrat und Verwaltung für die Sicherung der Biodiversität in der Schweiz einen grossen Handlungsbedarf nachweisen würden und dass dieser Handlungsbedarf im Kulturland besonders gross sei. Die Initianten verweisen auf den Bericht «Umwelt Schweiz 2022» des Bundesrats, der die fortschreitende Gefährdung der Biodiversität in der Schweiz hervorhebt.

Laut dem Bericht sei ein Drittel aller Arten und die Hälfte der Lebensraumtypen in der Schweiz bedroht. Besonders stark sei der Handlungsbedarf im Kulturland im Mittelland, wo übermässige Stickstoffeinträge, Pestizide und der Verlust von Kleinstrukturen die Biodiversität beeinträchtigten. Auch die intensivere Nutzung von Sömmerungsgebieten habe negative Auswirkungen auf die Biodiversität. Fast die Hälfte der untersuchten Arten in der Schweiz benötigten dringend Schutzmassnahmen.

Die Hauptursachen für die Gefährdung seien die Zerstörung und die abnehmende Qualität der Lebensräume. Weiter wurde darauf hingewiesen, dass der Bauernverband sich in der Vergangenheit gegen Massnahmen zur Biodiversitätsförderung im Ackerbau eingesetzt habe. 

Kommentare (15)

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  • Urs Heinz Aerni | 03.09.2024
    Die bürgerlichen Parteien versprechen, viel zu tun für die Natur und Bundesrat Rösti verheisst im Radio, dass der Bundesrat mit "Augenmass" sich für die Biodiversität einsetzt. Und immer wird die «Eigenversorgung» für ein Nein vorgeschoben, obwohl sich die Schweiz nie eigenversorgen kann, weder energietechnisch noch in der Ernährung. Der Naturschutz auf Behördenebene funktioniert nicht. Warum verschwinden immer mehr Insekten? Wieso wird die rote und schwarze Liste mit bedrohten Arten stetig länger? Weshalb hat die Schweiz im Vergleich zu Europa den kleinsten Anteil an Naturschutzgebieten? Warum gerät die Zersiedelung und die Versiegelung des Mittellandes aus dem Ruder? Weil die Regierung, die Wirtschaft samt Bauernverband ihr Bestes für die Natur geben?

    PS: Viele Landwirtschaftsbetriebe erkennen den Wert einer gesunden Ökologie, auch zum Vorteil der Qualität von Feld und Frucht. Der Druck auf die Landwirtschaft wird auch durch Markt und die Forderungen der Lebensmittelkonzerne generiert. Hier muss über eine grundsätzliche Lösung oder Änderung des Systems zwischen Produktion und Handel nachgedacht werden.
  • Urs Heinz Aerni | 16.07.2024

    Nach der Lektüre des Interviews in der NZZ mit Herrn Züger:



    Wenn Züger sagt, dass die "Schutzgebiete von BirdLife oder Pro Natura" nicht mehr das "Rückgrat des Artenschutzes" seien, dann frage ich mich, warum aber genau in diesen Gebieten Arten zu beobachten sind, die überall, wo industrielle Landwirtschaft betrieben wird, weg sind? In meiner Kindheit mussten wir bei einer sommerlichen Autofahrt die Frontscheibe mit Wasser und Scheibenwischer von Insekten befreien. Heute? Im Hauptbahnhof Zürich pflückten die Spatzen die Insekten von den Lokomotiven. Heute?. In unserem Wohnquartier hatten wir vor 20 Jahren den Grauschnäpper, das laute Zirpen von Grillen, segelende Fledermäuse und bunte Schmetterlinge. Heute ist nichts mehr davon zu sehen. Frage: Wo lebt Herr Züger? Hier auf unserem Planeten?

    • Köbi | 16.07.2024
      Urs Heinz Aerni bedenken Sie Ihre Ausssge: In meiner Kindheit mussten wir bei einer sommerlichen Autofahrt die Frontscheibe mit Wasser und Scheibenwischer von Insekten befreien. Heute?
      Heute fehlen diese Insekten in der Population genau so wie die von den zunehmend versiegelten Flächen.
    • Martin | 17.07.2024
      War gerade am Sonntag wieder mal mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs, meine Frontpartie war danach voll mit Insekten.... Und Spatzen gibts nun wirklich nach wie vor genug. Warum es im Wohnquartier von Herr Aerni keine Grillen, Fledermäuse und Grauschnäpper mehr gibt, liegt vielleicht daran, dass dort unterdessen alle Steingärten vor den Häusern haben. Bei mir zu Hause grillt und zirpt es auf jeden Fall wie eh und jeh. Und wenn einer die Landwirtschaft in der Schweiz als "industriell" bezeichnet weiss man eh schon genug. Wenn es um die Biodiversität geht, ist unsere Landwirtschaft zu "industriell"; wenns dann um die Produktepreise geht, sind wir rückständig, zuwenig innovativ und zuwenig unternehmerisch. Immer gerade so wie es ins Chörbli passt.
    • Cello | 18.07.2024
      Herr Aerni. Recht haben sie ja. Aber der Landwirtschaft alles in die Schuhe zu schieben ist zu einfach. Welchen Einfluss haben die Versiegelten Flächen? Die Überbevölkerung? Der Verkehr auf Land und in Luft? Radiowellen / Handystrahlung. Aber diese anzutasten geht nicht??????
    • Marcel Züger | 18.07.2024
      Sehr geehrter Herr Aerni. Meine Aussagen beziehen sich auf die Gesamtsituation in der Schweiz. Ich habe mich auf die amtlichen Daten und Publikationen gestützt. Die ganze Studie finden Sie hier: https://www.sbv-usp.ch/fileadmin/sbvuspch/05_Themen/Biodiversitaet/Biodiversitaetsstudie_Bericht_ohne_Anhang_15122023.pdf
      Wir haben in der Schweiz ein grosses Problem. Das ist die wachsende Wohnbevölkerung, verbunden mit immer höheren Ansprüchen. Wenn wir von Krise sprechen wollen, dann ist es eine Agglomerationskrise. In und um die Agglomerationen wird es immer schlimmer. ABER, schauen Sie sich mal alte Luftaufnahmen an. Die Ackerflächen haben seit den 1950er Jahren nicht zugenommen. Die Siedlungen haben Obstgärten, Südhänge, Bäche und Teiche gefressen. Der kalte Atem der Agglomerationen weht weit. Die ganze Freizeitnutzung bringt Störungen, weitere Bautätigkeit etc. Das müsste doch nachdenklich stimmen. In und um Agglomerationen geht's bachab, die Bilanz für die ganze Schweiz ist positiv. Das heisst: Das Land, der Jura und die Alpen schaffen schneller eine höhere Artenvielfalt, als die Städte sie vernichten.
      Und was vor diesem Hintergrund erst recht verstörend ist: Die Selbstgerechtigkeit, mit der urbane Wähler die Landbevölkerung behandelt.
    • Eliese | 23.07.2024
      Vielleicht haben Sie einfach nicht verstanden was Hr Züger schreibt. Mein erster Impuls nach der Überschrift
      «Positive Tendenz»: Ein gänzlich anderer Befund zur Biodiversität《
      war auch, " wo sind die Insekten auf meiner Windschutzscheibe ?"
      Liest man aber genau was Hr. Züger schreibt, und dazu die Naturräume beobachtet, kann eigentlich nur zustimmen.
      Schweizweit sei die Tendenz positiv
    • Juerg Brechbuehl, Diplombiologe | 28.07.2024
      @Urs Heinz Aerni
      Was wollen Sie uns damit sagen? Dass die Autofahrer der 1970er Jahre gewissenlose Insektenmörder waren und dass heute alles viel besser geworden ist?

      Die Geschichte mit den Insekten auf den Autoscheiben wird als "urban legend" regelmässig seit ungefähr 20 Jahren in diese Diskussion eingebracht.

      Dabei werdern Äpfel mit Birnen verglichen. Heutige Autos werden in Windkanälen optimiert. Sie werden gezielt so gebaut, dass die Luft möglichst widerstandslos daran vorbeiströmt und mit dieser Luft auch die Insekten. Die Insekten treffen im besten Fall gar nicht auf

      ich fahre ein 90 Jahre alten Renault Primaquatre. Wenn ich mit dem unterwegs bin, werden auf 4km Fahrt hunderte Insekten ins Fahrzeuginnere und auf die Windschutzscheibe geblasen.
  • Christina | 16.07.2024
    Der Bundesräte müssen ja von irgendwem informiert werden, schliesslich sind es keine Biologen/Boraniker/Zoologen/ Landwirte/ etc.. Ihr Wissen ist also so unabhängig wie ihre Informanten. Seit der Bundesrat fordert, man müsse Kiwipflanzen(!) als invasive Neophyten kennzeichnen, zweifle ich an der Kompetenz seiner Informanten. Jeder, der eine Kiwi hat, weiss, wie man die Pflanze hätscheln muss, bis sie sich etabliert. Ganz zu schweigen von ihren Möglichkeiten, sich auszubreiten. Fazit: blinder Glaube an die Kompetenz einer Institution ist fehl am Platz, seien es nun die Umweltschützer, die Behörden oder die Landwirtschaft. Sich selber informieren, Sachkenntnis erlangen, die eigene Urteilskraft benutzen und auch mal selber angreifen, damit man weiss, über was man redet, das sind wohl die besten Berater!
  • Martin | 16.07.2024
    Ich denke der grösste Handlungsbedarf in Sachen Biodiversität besteht auf den versiegelten Autobahn und SBB-Geleisflächen des Bundes. Und die will der Bundesrat und seine kompetente Verwaltung ja munter weiter ausbauen. Soviel zur Glaubwürdigkeit dieser Amtsstellen in diesen Fragen.
    Dass sich der Schweizerische Bauernverband gegen eine gesetzliche Verpflichtung für das Anlegen von Biodiversitätsförderflächen im Ackerland engagiert hat, hilft gesamthaft betrachtet der Umwelt. Mehr pflanzliche Nahrung vom Acker für die einheimische Bevölkerung.
    Faktenbasierte Diskussion ja, auf die Fakten bin ich aber gespannt! Einfach Allgemeinplätze aus Studien von spendengeilen Umweltorganisationen zitieren, reicht leider nicht!
    Immer noch mehr Bevölkerung in der CH, immer noch mehr Freizeitvergnügen und weniger Arbeit, immer noch mehr Bodenversiegelung, immer noch mehr sinnlose Herumreiserei, immer noch mehr Wegwerfkonsum; dafür steht der heutige CH-Bundesrat und seine Verwaltung in Bern. Der Protest der Umweltverbände gegen diese Bundespolitik ist sehr verhalten, würde man sich mit griffigen Massnahmen dagegen wehren, könnte man noch die spendenwillige Bevölkerung verärgern.
    Und als Pflästerli verpflichtet man die Landwirtschaft dazu, immer noch mehr Flächen aus der Produktion zu nehmen und propagiert Biolandwirtschaft. Gerade in diesem Jahr wird wieder deutlich, was es heisst wenn man die Kulturpflanzen nur mangelhaft gegen Krankheiten schützen kann. Und wer die Augen offen hat, sieht wie die Ackerflächen zunehmend verunkrautet sind. Es wird dieses Jahr wieder mancher Bauernfamilien verleiden wenn die Abrechnungen kommen. Das freut die Strukturwandler und Immobilienprofis in Bern und Brüssel.
    Dass dadurch die inländische Nahrungsmittelproduktion laufend sinkt und die Importe zunehmen, freut die Importeure, das Transportgewerbe und die Bundeskasse.
    Der ETH-Biologe Marcel Züger hat nachgewiesen, wo die Probleme bei der Biodiversität sind und wo sicher nicht. Der Einsatz des Schweizerischen Bauernverbandes für den Erhalt einer möglichst hohen einheimischen Nahrungsmittelproduktion hilft allen und verdient Unterstützung.
    • Nussbaumer R | 16.07.2024
      Hoi Martin, Gratulation zu deinem äußerst vielschichtigen ganzheitlichen Kommentar! Du sprichst mir in jedem Punkt aus der Seele! Mehr davon würde allen gut tun!
    • Rolf | 17.07.2024
      Herr Züger nimmt einen kranken Baum und verkauft diesen als Gesamtzustand und lässt die anderen 1000 herumstehenden Bäume ausser acht! Seine Theorien sind einfach widerlegbar. Züger lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, weiss man doch wo er sein Geld verdient und für wen er auf Tournee geht.
  • Sigi | 16.07.2024
    Der WWF u pro Natura wollen uns nur aus ihrem effektiv Ideologischen Tunnelröhrenblick schikanieren. Siehe wie das Gentechreis mit zusätzl.Vitamin A verhindert wurde. Über die ganze Fläche mit Bächen Flussufern u deren Hecken erfüllen wir die Vorstellung dieser Ideologen. Der Biologe Züger zeigt das sachlich dar, u bestätig unser gesunden Menschenverstand. Er warnt auch vor dem Wolf, dass ca 13 Rudel in CH VERTEILT die obere Grenze ist. Sonst werden noch mehr Alpen brach gelassen u Verwalden. Sooo geht die Biodiversität verloren. Bäuerliches-zentrum.ch
    • Martin | 18.07.2024
      Also Rolf, dann wiederlege mal die Theorien von ETH-Biologe Marcel Züger! Mit wissenschaftlich belegten Zahlen und Fakten und nicht mit Butter vom Brot, kranken Bäumen und Geringschätzung von Leistung!
  • Gesunder Menschenverstand | 15.07.2024
    In dieser Sache ist Herr Züger sicher kompetenter als der Bundesrat !
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