Am 18. Juni stimmt die Schweiz über das Klimaschutzgesetz ab. Die Kleinbauernvereinigung (VKMB) will mit einer Kampagne aufzeigen, dass sich Landwirtinnen und Landwirte bereits heute für den Klimaschutz engagieren. Unter dem Motto «Bäuerinnen und Bauern fürs Klima» ruft die VKMB dazu auf, dieses Engagement sichtbar zu machen.
Die Vereinigung zum Schutze der kleinen und mittleren Betrieben (VKMB) will auch im Hinblick auf die Abstimmung im Sommer jenen Betrieben eine Plattform bieten, die sich für eine klimafreundliche und zukunftsgerichtete Landwirtschaft stark machen. Es brauche auch ein Ernährungssystem, das die Ressourcen schont, die Emissionen minimiert und die Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen sichert.
Ja zum Klimaschutz
Die Land- und Ernährungswirtschaft muss sich möglichst schnell auf eine klimafreundlichere Praxis
ausrichten. Die Politik liefert dazu bisher aber weder klare Zwischenziele noch Anreize. Das
Klimaschutzgesetz, über das wir am 18. Juni abstimmen, ist darum ein wichtiger Schritt.
«Für uns Bäuerinnen und Bauern ist mehr Klimaschutz überlebenswichtig. Für den nötigen Wandel braucht es
auch die politischen Rahmenbedingungen. Ein Ja zum Klimaschutz-Gesetz ist ein wichtiger Schritt,
der für die Landwirtschaft viele Chancen bietet», sagt Landwirt und Nationalrat Kilian Baumann (Grüne/BE), der auch Präsident der Kleinbauern-Vereinigung ist.
Mit Pioniergeist und Visionen voran
«Erfreulicherweise lassen sich viele Praktikerinnen und Praktiker von der Untätigkeit der Politik nicht
bremsen. Sie erkennen tagtäglich, welche Verantwortung die Landwirtschaft hat, und sehen die
zahlreichen Herausforderungen, die sich mit dem Klimawandel akzentuieren», schreibt die Vereinigung.
Durch eine Reduktion der Emissionen würden sie Verantwortung übernehmen. Es brauche eine Vision und Mut, neue, klimaschonende Praktiken auszuprobieren. Die Kleinbauern-Vereinigung will deshalb möglichst viele Bäuerinnen und Bauern bestärken, es diesen Vorreiterinnen und Vorreitern gleich zu tun.
Séverine Curiger aus Tinizong GR ist eine dieser Pionierinnen. Ihr Ziel sei es, ihren Biobetrieb, den Hof Gravas, klimafreundlich zu gestalten, wie sie im Video ausführt.
Vier Betriebe
Klimafreundliche Ansätze können sehr individuell sein. Mit Porträts von vier Höfen aus verschiedenen Teilen der Schweiz will die Kleinbauern-Vereinigung zeigen, dass solche Lösungen durchaus wirtschaftlich sein können und dass auch die Konsumentinnen und Konsumenten mitziehen respektive die entsprechenden
Produkte nachfragen.
Eine Stärkung der pflanzlichen Produktion, Kreislaufwirtschaft, Agroforstsysteme, eine bodenschonende Bewirtschaftung sowie eine möglichst standortangepasste Landwirtschaft oder die Produktion erneuerbarer Energien seien nur einige wirkungsvolle Massnahmen, so die Vereinigung.
Valentin Gionchetta setzt auf Permakultur
Einer anderer Pionier, die Ferme des Savannes, gehört Valentin Gionchetta aus Apples VD. Der 30-Hektaren-Betrieb setzt auf die Prinzipien der Permakultur. Der Fokus liege auf einer Baumkultur mit manuellem Gemüseanbau. Das Ziel sei die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, erzählt Gionchetta im Video.
Worum geht es bei der Klimagesetz-Abstimmung am 18. Juni?
Die Schweiz importiert rund drei Viertel ihrer Energie. Erdöl und Erdgas, die in der Schweiz verbraucht werden, stammen vollständig aus dem Ausland. Diese fossilen Energieträger sind nicht unendlich verfügbar. Um die Abhängigkeit vom Ausland und die Umweltbelastung zu verringern, wollen Bundesrat und Parlament den Verbrauch von Öl und Gas senken. Gleichzeitig soll mehr Energie in der Schweiz produziert werden.
Mit der Vorlage senkt die Schweiz schrittweise den Verbrauch von Erdöl und Erdgas. Ziel ist, dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral wird. Die Vorlage sieht Massnahmen vor, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Wer seine Öl-, Gas- oder Elektroheizung ersetzt, wird finanziell entlastet. Zudem werden Unternehmen unterstützt, die in klimafreundliche Technologien investieren.