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«Prinzipien von Ritter sterben schneller als Insekten»

Der Abstimmungssonntag steht bevor. Einer, der sich für die Biodiversitätsinitiative stark macht, wie zuvor für die Trinkwasserinitiative, ist Comedian Michael Elsener. Wie er die Aussagen von bäuerlichen Parlamentariern sieht. 

hun |

«Die Prinzipien von Ritter sterben noch schneller als die Insekten», so Michael Elsener. Der Satiriker, Kabarettist, Parodist und Stand-up-Comedian ist auch studierter Politikwissenschafter. 

Markus Ritter stimme im Parlament ja zum Autobahnausbau, Landwirtschaftsland solle seiner Meinung nach aber  nicht verloren gehen, für Elsener ein klarer Widerspruch. Weshalb es seiner Ansicht nach ein Ja zur Biodiversitätsinitiative braucht, erklärte er kürzlich in einem Video.

«Mehr Geld bei einem Ja»

Im Video zur Trinkwasserinitiative stellte Elsener Ritter als Lügenbaron dar (der Schweizer Bauer berichtete). In jenem zur Biodiversitätsinitative nun beschränkt sich der Comedian darauf, dessen Aussagen in Frage zu stellen.  «Wir Bauern denken eben weiter, wir denken in Generationen», wird Ritter zitiert. «Ah also die nächste Generation kann sich freuen, dass es keine Schmetterline, Bienen und Mücken gibt, die Blüten bestäuben», meint Elser dazu. 

«Gibt es keine Insekten mehr, fällt über kurz oder lang auch die Nahrungsproduktion für uns Menschen zusammen», so Elsener. Natürlich, viele Bauernbetriebe machten etwas für die Biodiversität. Sie hätten auch viele Auflagen zu erfüllen. Und er könne den Frust nachvollziehen. «Ich finde darum klar», sagt er weiter: «Bei einem Ja zur Biodiversitäts-Initiative solltet ihr vom Bund und den Kantonen mehr Geld bekommen.» Damit die Betriebe nicht nur für die Menschen sondern auch für die Insekten Nahrung produzierten. 

Gegenvorschlag abgelehnt

Er rede in diesem Video Landwirtschaft, so Elsener. Dies aber vor allem darum, weil es im Parlament einen Kompromiss gegeben habe, einen Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative. Viele Bäuerinnen und Bauern hätten diesen sogar unterstützt. Und wieder bringt er Ritter ins Spiel: «Aber Markus Ritter mit seinem Bauernverband hat im Parlament dafür gesorgt, dass dieser Kompromiss abgelehnt wurde.»

Ritter sage lieber: «Die Schweizer Landwirtschaft hat sich in den letzten 40 Jahren enorm für die Stärkung der Biodiversität engagiert.» Auch hier findet er positive Worte für viele der Betriebe. Die Landwirtschaft sorgt seit 1992 für mindestens 7% BFF. Sie produziere auch ein bisschen weniger Treibhausgase. «Das ist super!», lautet Elseners Kommentar dazu. 

Vergleich mit dem Ausland

Vor dem Vergleich mit den Nachbarländern stellt der Comedian an Ritter gerichtet die Frage: «Aber sag, wenn ihr euch enorm engagiert: Sind wir in der Schweiz dann auf dem absoluten Spitzenplatz?» Nein, laut Elsener. «Im Vergleich mit unseren Nachbarländern sind bei uns am meisten Lebewesen vom Aussterben bedroht», zitiert er das Bundesamt für Umwelt (BAFU). Welche Publikation er genau anspricht, bleibt unklar. Ist es jene aus dem Jahr 2023, die auf der Website des BAFU zu finden ist, schneidet die Schweiz bezüglich Reptilienarten schlechter ab als Baden-Württemberg, Frankreich, Italien und Europa als Gesamtheit. 

«Wahrscheinlich diese Badewannen»

Auch Nationalrat Alois Huber (AG, SVP) wird von Elsener zitiert.  «Seit 1992 scheiden wir Biodiversitätsflächen (BFF) aus», so dieser im Parlament. «Der Huber scheidet Biodiversitätsflächen aus», sagt Elsener dazu. Dann hätte man ja die Lösung, er solle doch einfach aufhören, diese hinunterzuspülen. Huber stellte in seiner Wortmeldung die Frage, weshalb es mit der Biodiversität dennoch so abwärts gehe.

Elsener hat eine klare Erklärung dafür. Die Biodiversitätsförderflächen lägen zu einem Grossteil im Berggebiet und nicht im Flachland, wo die zu bestäubenden Kulturen seien. Nur 0,83% der Äcker seien es. «Das sind wahrscheinlich diese Badewannen, die jeweils herumstehen», spielt Elsener auf die häufig verwendeten Weidetränken an. 

Generationendenken

«Wenn Markus Ritter wirklich die Anliegen der Bäuer:innen vertreten würde, dann müsste eigentlich auch er dafür sein, weil …», sagt Elsener gegen Ende des Videos und spielt wieder Ritter ein: «Wir Bauern denken eben weiter. Wir denken in Generationen.» Deutliche Kritik an Ritter also.  Diesmal aber Kommentare auf einer sachlichen Ebene, ohne Darstellung als Bauern-Ritter und Kosenamen wie «Kusi». 

So sah Elseners Video zur Trinkwasserinitiative aus:

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Dank | 22.09.2024
    an Markus Ritter für seinen unermüdlichen Einsatz für unsere Bauernfamilien. Das hält uns den Rücken für unser Kerngeschäft frei, die sorgfältige Herstellung von qualitativ hochstehenden Nahrungsmitteln.
  • Thurgauner | 22.09.2024
    Staatsdiener der von Serafgeldern zieht.Chasperli von Alternaiven,viel Schlaues kann man da nicht erwarten.
  • Kollege | 21.09.2024
    Ich habe Elsener auf Instagram erklärt, dass die Bevölkerungszunahme der grösste Treiber für Landverschleiss ist. Die Frage, ob er gegen Einwanderung sei, hat er natürlich nicht beantwortet.
  • gähn | 21.09.2024

    Einmal mehr auf die Person Ritter gespielt, das kennen wir doch.

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