Käse aus den USA soll zollfrei in die Schweiz eingeführt werden können, so ein Szenario bei den aktuellen Zollverhandlungen der Schweiz mit den USA.
Yvonne Huijbens
Der Schweizer Bauernverband (SBV) stellte schon Anfang April klar: «Die USA haben Zugang zum Schweizer Lebensmittelmarkt. Sie können sogar Hormonfleisch (im Unterschied zur EU) oder GVO-Produkte in die Schweiz exportieren. Sie müssen nur entsprechend deklariert sein. Dass dies nur selten vorkommt, ist nicht auf die Zölle zurückzuführen, sondern darauf, dass die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten diese Produkte nicht wollen.»
Ab 10. Juli drohen Strafzölle
Nach zwei Monaten Arbeit hinter den Kulissen präsentierte der Bundesrat am Montag den beiden Aussenpolitischen Kommissionen seine Lösungsvorschläge. Das Ultimatum von Trump ist auf den 10. Juli datiert, ab dann drohen Strafzölle in der Höhe von 31 Prozent. Laut «Sonntagszeitung» will die Schweiz den USA unter anderem anbieten, Kaffee, Käse und Tabak zu einem gegenseitigen «Nullzoll» zu handeln.
Bei Käse und Kaffee ist die USA für die Schweiz ein bedeutender Exportmarkt. Tabak wird im grossen Stil aus den USA importiert, schreibt die «Sonntagszeitung». Bauernverbandspräsident Markus Ritter sagte zu «20 Minuten»: «Gegen den Import von Nüssen oder Orangen aus den USA haben wir Schweizer Bauern tatsächlich nichts.»
US-Käse auf Fertigpizzen
Grosse Vorbehalte habe er nur in einem Punkt: «Dass der Bundesrat den USA den Käsezoll erlassen will, da schrillen bei mir die Alarmglocken.» Seine Befürchtung: «Die Industrie nimmt natürlich für Fertigpizzen und Co. gerne den günstigsten Käse. Dürfen die Amerikaner ihren Billig-Cheddar also ungehindert in die Schweiz exportieren, landet er garantiert bald auf unseren Tellern, und wir merken es nicht einmal», so Ritter gegenüber «20 Minuten». Cheddar für Schweizer Cheese-Burger wird allerdings schon heute importiert. Der Bundesrat hat zudem weitere Massnahmen ausserhalb der Landwirtschaft ausgearbeitet, um der US-Regierung entgegenzukommen.
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