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SBV: Gezielte Biodiversitätsförderung statt Zollabbau

Der Bundesrat hat die Auswirkungen von vier agrarpolitischen Instrumenten auf die Biodiversität evaluiert: Grenzschutz, Versorgungssicherheitsbeiträge, Strukturverbesserungen und Absatzförderung. Der Schweizer Bauernverband (SBV) nimmt Stellung zu den Resultaten der Studie.

pd |

Der Grenzschutz ist wichtig für die Lebensmittelversorgung und die Einkommen der Bauernfamilien. Das bestätigt gemäss einer Mitteilung des Schweizer Bauernverbands (SBV) eine durch den Bundesrat in Auftrag gegebene Studie. Die Studie belege auf wissenschaftlicher Basis, dass sich ohne Zölle die Lebensmittelproduktion zusammen mit der Umweltbelastung ins Ausland verschiebe, und zwar überproportional: So würde die Biodiversität im Inland zwar etwas geschont (-13%), aber die Belastung im Ausland nähme um das Doppelte zu (+28%).

Je nach Herkunftsland wäre die Belastung noch höher. «Anstatt die Zölle abzuschaffen, gilt es daher die Lebensmittelproduktion möglichst in der Schweiz zu halten und die negative Wirkung mit gezielten Biodiversitätsfördermassnahmen auszugleichen», so Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands, in der Mitteilung. Dies lasse sich durch eine qualitative Verbesserung der Biodiversitätsförderung erreichen, ohne der Produktion noch mehr Flächen zu entziehen.

Wiesen und Weiden offenhalten

Noch deutlicher falle das Fazit bei den vielkritisierten Versorgungssicherheitsbeiträgen aus. Der SBV schreibt, die Beiträge hätten trotz ihres Titels praktisch keine Wirkung auf die Intensität der Landwirtschaft, aber einen grossen Effekt auf die Einkommen der Bauernfamilien, da sie die Leistungen von öffentlichem Interesse abgelten würden.

«Im Berggebiet stellen sie die Landschaftspflege sicher und dass die Wiesen und Weiden offengehalten werden. Unter dem Strich wird die Landschaft durch die Versorgungssicherheitsbeiträge vielfältiger, was sich positiv auf die Biodiversität auswirkt», ist Rufer gemäss der Mitteilung überzeugt.

Wegebau, Wiesenbewässerung oder Gesamtmeliorationen

Keinen eindeutigen Einfluss auf die Biodiversität zeigen laut dem SBV Strukturverbesserungen wie Wegebau, Wiesenbewässerung oder Gesamtmeliorationen. Die Massnahmen hätten jeweils negative wie auch positive Wirkungen. Zudem stellten sie die Bewirtschaftung im Berggebiet sicher, was positiv für die Biodiversität ist. Bei Gesamtmeliorationen werden schon heute ökologische Ausgleichsmassnahmen integriert.

Selbst bei der Absatzförderung für Milch, Fleisch und Eier würden die Autoren keinen signifikanten Einfluss auf die Biodiversität oder die Konsumförderung ausmachen. Sie sorgten vielmehr dafür, dass die Konsumentinnen und Konsumenten vermehrt zu Schweizer Produkten griffen. Für die Nachhaltigkeit sei das besser, als mehr zu importieren.

«Biodiversitätsinitiative ist kontraproduktiv»

«Zusammengefasst ist die Schweizer Landwirtschaft auf dem richtigen Weg: Sie nutzt die knappen natürlichen Ressourcen und die bei uns vorgegebene Topografie, um pflanzliche und tierische Lebensmittel zu produzieren und mit den gezielten Massnahmen die Biodiversität zu fördern», so Rufer weiter.

 

Der SBV ist gemäss seinem Schreiben überzeugt: Die extreme Biodiversitätsinitiative will eine massive Vergrösserung der für die Biodiversität geschützten Flächen. In der Folge würden weniger Lebensmittel in der Schweiz produziert und die Probleme ins Ausland verschoben.

«Wie die Studie zeigt, ist der Biodiversitätsverlust im Ausland doppelt so hoch. «Aus den Augen, aus dem Sinn» ist das falsche Motto für mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelversorgung», folgert Rufer in der SBV-Medienmitteilung.

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