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So viel verdienen Schweizer Bauernfamilien

Der Bundesrat hat am Freitag einen Bericht zu den Einkommen der Bauernfamilien veröffentlicht. Der Bericht deckt auf, dass das landwirtschaftliche Einkommen im Jahr 2022 erstmals seit sieben Jahren gesunken ist. Auch seien die Löhne in der Landwirtschaft tiefer als in der übrigen Wirtschaft. Eine gute Ausbildung erhöhe das Einkommen. 

pd/ome |

Mit dem Bericht «Einkommen der Bauernfamilien» erfüllt der Bundesrat das Postulat 21.4585 von Christine Bulliard-Marbach (Die Mitte). Der Bericht zeige, dass das landwirtschaftliche Einkommen zwischen 2015 und 2021 um durchschnittlich 32 Prozent auf 80'709 Franken gestiegen ist, schreibt der Bundesrat in einer Medienmitteilung. Im Jahr 2022 sei das landwirtschaftliche Einkommen hingegen erstmals seit 2015 gesunken - und zwar um minus 1,3%.

Der Bericht zeigt zudem, dass die Arbeitseinkommen in der Landwirtschaft mehrheitlich unter den Löhnen in der übrigen Wirtschaft liegen. Auch besteht ein Gefälle zwischen Tal- und Berggebiet. Ein wichtiges Element zur Verbesserung der Einkommen sei eine gute Ausbildung, schreibt der Bundesrat weiter. Um die Entwicklung der Einkommen der Bauernfamilien künftig noch besser verfolgen zu können, hat der Bundesrat eine entsprechende methodische Überarbeitung in Auftrag gegeben.

Ausgebildete und Grossbetriebe verdienen mehr

Bei den Einkommen in der Landwirtschaft gibt es grosse Unterschiede, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind. Neben klimatischen und topografischen Bedingungen spielt die Ausbildung eine wichtige Rolle. Gut ausgebildete Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter verdienten im Durchschnitt deutlich mehr und verzeichneten in den letzten Jahren einen stärkeren Anstieg des Arbeitsverdienstes im Vergleich zu Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter mit geringer Ausbildung.

Daneben beeinflusse die Produktionsausrichtung der Betriebe die Einkommenssituation, da bestimmte landwirtschaftliche Aktivitäten wie Spezialkulturen und Veredlung lukrativer seien als beispielsweise Milchvieh- und Mutterkuhhaltung, heisst es im Bericht. Auch die Betriebsgrösse hat einen Einfluss, wobei grössere Betriebe tendenziell höhere Einkommen erzielen.

17 Franken pro Stunde

Mit einem mittleren Arbeitsverdienst von durchschnittlich rund 17 Franken pro Stunde sind die Arbeitsverdienste in der Landwirtschaft im Vergleich mit den Einkommen in der übrigen Wirtschaft niedrig (13,80 Franken pro Stunde in der Milchproduktion, gemäss Schweizer Bauernverband). Der Vergleich der landwirtschaftlichen Einkommen mit den Löhnen anderer repräsentativer Berufe in der Wertschöpfungskette (z.B. Veterinärwesen, Fleisch- und Milchverarbeitung, Transport, Gastgewerbe) zeigt, dass diese Löhne über dem Median des landwirtschaftlichen Arbeitsverdienstes pro Familienarbeitseinheit von 50'551 Franken liegt.

Der Median des jährlichen Bruttolohns lag zwischen 54'840 Franken im Gastgewerbe und 95'964 Franken bei den Tierärztinnen und Tierärzten. In der Talregion jedoch lag der Median des landwirtschaftlichen Arbeitsverdienstes mit Ausnahme der Tierärztinnen und Tierärzte sowie der Landmaschinenmechanikerinnen und Landmaschinenmechaniker über dem Median der analysierten Berufe der Wertschöpfungskette.

93% der Betriebe mit zusätzlichem Einkommen

Eine wichtige Rolle spiele das ausserlandwirtschaftliche Einkommen der Bauernfamilien, heisst es im Bericht weiter. Das Gesamteinkommen der landwirtschaftlichen Haushalte setzt sich aus dem landwirtschaftlichen und dem ausserlandwirtschaftlichen Einkommen zusammen und betrug im Jahr 2021 durchschnittlich 111'284 Franken.

Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen machte im Jahr 2021 durchschnittlich 31% des Gesamteinkommens aus. In der Hügel- und Bergregion hat es eine grössere Bedeutung als in der Talregion. Über 93% der landwirtschaftlichen Haushalte geben an, über eine oder mehrere zusätzliche Einkommensquellen zu verfügen. Das Einkommen aus unselbständiger Erwerbstätigkeit spielt dabei die wichtigste Rolle und macht im Durchschnitt 72% des ausserlandwirtschaftlichen Einkommens aus.

Die ausserlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit von Frauen in der Landwirtschaft hat in den letzten Jahren zugenommen. Im Jahr 2022 ging mehr als die Hälfte der Frauen in der Landwirtschaft einer ausserlandwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit nach.

-> Hier können Sie den ganzen Bericht «Einkommen der Bauernfamilien» nachlesen.

Kommentare (24)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Melanie | 05.03.2024

    Fakt ist: Die Anzahl Bauernbetriebe sinkt rasant. Irgendwann löst sich das „Jammern“ der Bauern somit von selbst, da es keine mehr geben wird. Und somit haben die, die über die Bauern dann auch nichts mehr zu „Jammern“.

  • kusi | 04.03.2024
    an alle Bessewisser und keine Ahnung habenden schon mal nachgedacht? ich kenne keinen Landwirt der die Direktzahlungen aufs Sparkonto legen kann,der Bauer gibt das Geld wieder aus und es profitieren viele Betriebe in der Wirtschaft somit werden auch Arbeitsplätze gesichert!!Es wäre für viele empfelenswert zuerst das Hirn einschalten und dann einen Kommentar schriben.
  • Urs Häfeli | 04.03.2024
    Warum sollen wir uns ständig erklären ? Warum greift niemand die Verarbeiter oder die Grossverteiler an ?
  • alpöhi | 04.03.2024
    ich denke es wäre nun an der Zeit das unsere Bauernverbände endlich die Bevölkerung genau aufklären würden wie das ganze Direktzahlungssystem funktioniert,ich finde es Haltlos,frech und deprimierend was man sich heute in der Presse von Bürgern die null Ahnung haben vom ganzen vorhalten lassen muss,zudem wäre es sinnvoll wenn die Presse mit den ganzen Hetzkampegnen gegen die Landwirtschaft aufhören würde,es ist nur noch beschämend und traurig!!!
  • Erich | 04.03.2024
    Ich bin sehr froh kann ich jetzt überal lesen wieviel ich verdiene , da kann ich meinem Buchhalter glatt künden und somit Kosten und Arbeit spahren . Nein im Ernst einfach nur doof und blöd diese wie viel verdient ein Bauerdiskusion , die Redaktion sollte vielleicht etwas recherchieren und sich selber eine Meinung billden als nur Texte drucken die irgend ein Bürogummi zusammen bröselt .
  • Wegmann | 04.03.2024
    Arme Bauern! Wenn die meistem Bauern, ihr Land und ihren Maschinenpark verkaufen würden, wären die meisten Bauern Millionäre!
    • Burkolter Andreas | 04.03.2024
      Mit irgend was muss man ja arbeiten.
    • Obelix | 04.03.2024
      Wenn die SBB ihre Züge und ihr Land verkaufen würden wären sie auch Millionäre...Nein, gehts denn nicht noch einfältiger wirklich..?
    • Hobbylandschaft | 05.03.2024
      Wenn ich wie du überlege……..Klar ist: der Maschinenpark der Flachlandlandschaftspfleger zeigt auch mir zur „ROLLS-ROYCE-AUSSTELLUNG“ hin. Die Bauern in der Alpinen- und Voralpinengegenden beneide ich KEINESFALLS, da ist meine volle Bewunderung, was diese Leisten und dabei kaum genügend zum Überleben haben.
  • ketzer | 03.03.2024
    Laut Greenpeace wird der Flugverkehr in der Schweiz mit jährlich 1,7 Milliarden Franken subventioniert, da bei Fluggesellschaften auf die Mineralölsteuer verzichtet wird.
  • Ernst Zollinger | 03.03.2024
    Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt.
  • Oberaargau | 03.03.2024
    Mit gegenseitigen Schuldzuweisungen kommt man nicht weiter. Innovation und unternehmerisches Denken ist auch bei der Landwirtschaft immer mehr gefragt. Auch Gewerbebetriebe haben es schwer und müssen sich ständig neu erfinden um zu überleben. Die Bauern haben hier einen entscheidenden Vorteil, dass sie Direktzahlungen erhalten. Im Gegensatz zu den Handwerksbetrieben erhalten die Bauern auch Treibstoff Vergünstigungen. Das ist auch richtig, dass die Bauern Unterstützung erhalten. Was ich aber gar nicht richtig finde, dass die Bauern mit verbilligtem Treibstoff an Demos teilnehmen. Für das sind die Treibstoff Verbilligungen sicher nicht gedacht und gegenüber anderen Berufsgattungen unfair.
    • Bergpur | 03.03.2024
      Ja das stimmt im Berggebiet kriegen die Bauern viele Direktzahlungen, aber wo landen sie im Gewerbe wer investiert so viel wie in der Landwirtschaftschaft mit jedem Jahr neue Vorlagen und Vorschriften wie Tiereschutz Gewässerschutz u.s.w .Und Zum Leben müssen Sie auswärts
    • K. Ulrico | 03.03.2024
      Es macht mich traurig die gegenwärtige Proteste der Landwirte, warum auch, stetig das Jammern, zumal wird das Bäuerliche Einkommen mit der Doppeltebuchhaltung abgerechnet, was dem allgemeine Volk nicht zusteht. Zum anderem bekommen si diverse Bundesgelder vom allemeinem Volk, nur ein Beispiel der Zahlung genannt, auch für die Obstbäume erhalten si einen ersehnliche Beitrag, es gäbe für noch vielr Beipiele zu ernennen, möchte erwähnt haben, das mein festellung für die Bauernfamilien bis 10Hekt. nit zutrifft. Alle andern Landwirtschaften sollen mal auhören sich zu Klagen....
    • Cello | 03.03.2024
      Sorry Oberaargau, aber diese Paar Liter Diesel sollten nicht zum Problem werden... Tüpflischiisser. Wenn ein Betrieb ausserhalb der Landwirtschaft 100-150.- pro Stunde verrechnet, dann sind unsere 20.- ja nichts. Wenn du dann sagst, der Arbeitnehmer bekommt auch nicht 100.-, dann stimmt das. Aber er Landwirt ist sein eigener Angestellter und kann nie und nimmer so hohe Ansätze für die Arbeit verrechnen. DAS ist der grosse unterschied!!
    • Thomas A | 03.03.2024
      Oberaargau, zur Info weil sie anscheinend von Landwirtschaft nicht viel verstehen. Die Rückzahlung von einem Teil der Mineralölsteuer ist berechnet nach landw. Nutzflâche und Bewirtschaftung. Da kann ein Landwirt ausfahren wohin er will, es gibt nicht mehr. Also ich bitte Sie solche unfairen und unwahren Kommentare zu unterlassen. Mfg
      Mfg
    • Stefan Rellstab | 03.03.2024

      Ich fahre an die demos. Wenn ich Tanke bezahle ich gleich viel wie jeder andere auch. Wir kriegen 80 Fr auf 1 Hektar Landwirtschaftliche Fläche auf das ganze Jahr gesehen. Wir fahren nicht mit Billigen Diesel an eine Demo. Ps was die meisten nicht wissen die Stattsangestelten Tanken alle Billigen Diesel und die brauchen die Strassen. Und die meisten von denen verdienen sehr gut!!!

    • Jonas | 03.03.2024
      Die Rückvergütung der Mineralölsteuer wird nach bewirtschafteter Fläche berechnet. Dies ist auch richtig weil wärend der Arbeit auf dem Feld die Strassen nicht benuzt werden. Wenn der Bauer zusätzlich herumfährt(zb. Demos) erhält er nicht zusätzliche vergütung. Also ist dieser Diesel nicht verbilligt.
    • Stefan | 03.03.2024
      Die Treibstoffverbilligungen gibt es pro bewirtschaftete Fläche, nicht auf jeden verbrauchten Liter Diesel. Wenn ich meinen Traktor 366 Tage laufen lasse, bekomme ich am Schluss nicht mehr, als wenn ich nur die Fläche bewirtschaft. Die Zollrückerstattug gibt es, da die Treibstoffsteuern hauptsächlich für den Strassenunterhalt gedacht sind und wenn wir auf dem Acker Diesel brauchen, werden ja die Stassen nicht abgenutzt. Und die Flurwege werden meist von Flurgenossenschaften gepflegt und nicht mit öffentlichen Geldern.
    • Kollege | 04.03.2024
      Oberaargau, danke für deine Haltung gegenüber uns Bauern.
      Betreffend Diesel liegst du nicht ganz richtig. Die Rückerstattung für Diesel beschränkt sich nur auf Diesel, der für die Bewirtschaftung der Felder verbraucht wird. Dieser Normverbrauch wird vom Bund berechnet und setzt eine effiziente Arbeit voraus. Der Diesel für Strassenfahrten wird normal versteuert.
    • Cello 2 | 04.03.2024
      Und noch was, lieber Oberaargauer: Wenn ich mit dem Weiden beginne, dann melde ich mich bei dir, solche Vollpfosten wie du würden sich wohl bestens als Pfahl auf der Weide eignen ;-)
      Der Bauer, was du ja vermutlich keiner bist, bekommt die Zollrückerstattung an die Fläche gebunden. Entweder er wirtschaftet gut und fährt so mit günstigem Diesel oder er braucht genau wie du für deinen PW verzollte Treibstoffe. Ausser du fährst mit subventioniertem Strom.
    • Tinu | 04.03.2024
      Bin auch kein Freund der Mahnwachen im Moment. Aber das Märchen mit dem verbilligten Diesel an den Demos stimmt einfach nicht. Jeder Landwirt kauft seinen Diesel erst mal ganz normal ein. Am ende des Jahres stellt er ein Gesuch um Zollrückerstattung und das ist abhängig von der Betriebsfläche und nicht vom Verbrauch. Er kann somit doppelt so viel Verbraucht haben wie im Vorjahr. Wenn seine Fläche nicht zugenommen hat bekommt er trotzdem nicht mehr Geld zurück. Wer sich informiert kann das wissen und muss nicht hier Polemisieren.
    • Michi Schläpfer | 04.03.2024
      Klar, weil wir Geld erhalten sollen wir still sitzen? Wahrscheindlich auch eine Idee der Direktzahlungen. Wir erbringen Leistungen dafür und dein Essen ist verbilligt.... Und mal überlegt, dass die Bauern das Geld auch wieder in nicht unerheblichen Mengen verschiedensten Handwerkern in Form von Aufträgen weitergeben?
      Bezüglich vergünstigtem Treibstoff aus einem Merkblatt des Bundes: "Die Mineralölsteuer (Steuer) wird auf der Treibstoffmenge rückerstattet, die unter durchschnittlichen Bedingungen je Flächeneinheit und Kulturart normalerweise verbraucht wird (Normverbrauch)." Punkt. Nicht immer wenn wir tanken ist es verbilligt.
      Fahren wir demonstrieren und an die Fasnacht oder zum Plausch hat das keinen Einfluss auf diese Rückerstattung.
  • Bergbauer | 03.03.2024
    Von den Bauern verlangt mann dass sie einem Nebenerwerb nachgehen damit sie den Betrieb unterhalten & erhalten können obwohl sie bereits mit dem Betrieb ausgelastet sind .
    Ist das noch normal frage ich mich !!!!!!!
    Wenn jemand ein Geschäft hat muss er auch nicht einem Nebenerwerb nachgehen damit das Geschäft löift ! Nein er erhöt die Preise damit er Gewinn erwirtschaftet.
    Und den Bauern hält man schön kurz an der Leine damit er sich für wenig Geld abmüht und vieleicht noch in einem Burnout landet .
    Damit die Arbeitende Bevölkerung billig Essen kaufen kann dafür aber einen dicken Audi in der Garage stehen hat und mit dem Flieger in die Ferien gehen kann.
    Und dann immer noch die Bauern als Sündenbock für das Klima hinstellen !!! Erwacht einmal liebe Leute.
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