Der Bundesrat hat im am Mittwoch veröffentlichten Bericht ans Parlament das mobilisierbare Photovoltaikpotenzial von Stauseen und Wasserkraftwerken aufgeführt: Die 644 Gigawattstunden (GWh) verteilen sich auf 531 GWh auf Stauseen, 55 GWh auf Staumauern und Staudämmen, 51 GWh auf Dächern und 7 GWh auf Parkplätzen in der Nähe von Wasserkraftwerken.
8 Prozent des Strombedarfs
Das technische Potenzial zur Erzeugung von Solarstrom aller Stauseen, Staumauern und Dämme im Land läge bei insgesamt rund 4,6 Terawattstunden (TWh). Das wären rund 8 Prozent des heutigen Stromverbrauchs und etwa die Hälfte des vom Atomkraftwerk Leibstadt produzierten Stroms.
Technisch gesehen hätten Stauseen im Flachland das grösste Potenzial für die Stromerzeugung mit Sonnenenergie. Andere Nutzungen wie Fischerei, Schiffsverkehr oder auch Schutzauflagen schränken die Möglichkeiten aber ein. In den Bergen sind die Schutzinteressen zwar tendenziell geringer, aber die technischen Herausforderungen grösser.
Sieben Anlagen
Der Bundesrat spricht Schneedecken und Vereisung an, schwankende Wasserspiegel sowie technische Vorgaben für die Sicherheit der Wasserkraftanlagen. Entsprechend seien die Stromgestehungskosten höher. Sie liegen laut Bundesrat im Bereich der voraussichtlichen Gestehungskosten von alpinen Freiflächensolaranlagen.
Bisher gibt es weltweit nur wenige Photovoltaikanlagen auf Stauseen oder Staumauern. In der Schweiz sind es sieben Anlagen, schwimmend auf dem Lac de Toules im Wallis und auf den Staumauern des Lägh da l’Albigna, Muttsees, Lago di Lei, Räterichsbodensees, Oberaarsees und dem Lac de l’Hongrin. Für Gesetzesänderungen zugunsten der Photovoltaik auf Gewässern sieht der Bundesrat keinen Bedarf. Auch Förderinstrumente stehen zur Verfügung.
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