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Ackerboden ist Boden des Jahres 2023

 

Der Ackerboden ist Boden des Jahres 2023. Das gleichnamige Kuratorium gab diese Wahl zum Weltbodentag bekannt. Damit rückt die landwirtschaftliche Nutzung der Böden in Deutschland ins Zentrum der Aufmerksamkeit. 

 

Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüsste die Wahl des Ackerbodens ausdrücklich. Er werde in seiner Bedeutung «bisher sträflich unterschätzt», sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied. Gleichzeitig bekräftigte er die Forderung nach einem gesetzlich verankerten Erhaltungsgebot für landwirtschaftliche Nutzflächen.

 

Sowohl für Ackerland als auch für Grünland sei dies «längst überfällig», betonte Rukwied. Das Aktionsjahr müsse für substantielle Fortschritte bei der Reduzierung des Flächenverbrauchs genutzt werden. Jeder zubetonierte Acker steigere auch die Importabhängigkeit Deutschlands, gab der Bauernpräsident zu bedenken.

 

54 Hektaren pro Tag

 

Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wächst die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland täglich um rund 54 ha. Das entspricht einer Fläche von etwa 76 Fussballfeldern. Insgesamt 14,5 % und damit 5,2 Mio ha der Gesamtfläche Deutschlands sind derzeit für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen.

 

Den massiven Flächenfrass müsse man stoppen, forderte der DBV. Deutschland verfüge über produktive Böden, ein gemässigtes Klima und trage daher eine besondere Verantwortung für die Produktion von Nahrungs-, Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen.

 

Bodenschutz ist zentral für Nahrungssicherung

 

«Der Schutz unseres Ackerbodens ist eine elementare Aufgabe, um langfristig die Grundlage für unsere Ernährung zu sichern», betonte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte anlässlich des Weltbodentages. Auch sie sprach sich dafür aus, den Flächenverbrauch zu begrenzen.

 

Ähnlich äusserte sich ihr Amtskollege aus Baden-Württemberg, Peter Hauk. Für ihn stellt beispielswiese die produktionsintegrierte Energiegewinnung durch Agri-Photovoltaik über Obst- und Beerenkulturen eine sinnvolle Alternative dar. So könne man nicht nur wertvolle Produktionsflächen erhalten, sondern auch gleichzeitig Nahrungsmittel und erneuerbare Energie produzieren, betonte der Minister.

 

Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Axel Vogel hob die Bedeutung von fruchtbaren Ackerböden für die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln hervor. Die letzten Trockenjahre hätten gezeigt, welche Auswirkungen die Erderwärmung und ausbleibende Niederschläge für die Landwirtschaft haben könnten. «Wir müssen uns künftig noch stärker mit den Themen der standortangepassten Bodennutzung auseinandersetzen», forderte Vogel.

 

Alle Beteiligten einbeziehen

 

Der «Tag des Bodens» unterstreiche das Ziel der SPD-Bundestagsfraktion, eine nachhaltige Bodennutzung unter Einbezug aller Beteiligten zu fördern, sagte die zuständige Berichterstatterin der Sozialdemokraten, Sylvia Lehmann. Im Koalitionsvertrag seien die Reduzierung des Flächenverbrauchs auf das 30-Hektar-Ziel bis spätestens 2030, die Aktualisierung des Bodenschutzgesetzes und die Einrichtung eines Bodenmonitoringzentrums vereinbart worden, so Lehmann.

 

Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Steffen Bilger, muss man Ackerböden schützen und nützen: «Diesem Grundsatz muss auch die EU-Bodenstrategie zwingend folgen», unterstrich Bilger.

 

FAO fordert nachhaltige Bewirtschaftung

 

Zum Weltbodentag veröffentlichte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ihren ersten globalen Bericht über schwarze Böden. Sie seien aufgrund der Klimakrise, des Verlusts der biologischen Vielfalt und der Landnutzungsänderung einem grösseren Risiko ausgesetzt denn je, heisst es aus Rom.

 

«Wir müssen zusammenarbeiten, um sichere, nahrhafte und mikronährstoffreiche Lebensmittel auf nachhaltige Weise zu produzieren, die Bodendegradation zu vermeiden, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Verschmutzung der Lebensmittelsysteme zu verringern», sagte FAO-Generaldirektor Qu Dongyu. 

Kommentare (1)

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  • Fredy Abächerli | 19.12.2022
    Der FAO Chef denkt am weitesten: neben dem Verlust an Fläche ist auch der Verlust an Bodenqualität bedeutend. Der Gehalt an lebendigem Dauerhumus schwindet immer häufiger unter die kritische Grenze von 1.5 % Corg. Schwache Böden und oft kranke Pflanzen freut Hilfsmittellieferenten.
    Bereits seit vielen Jahrzenten betonen Humusforscher: Humusaufbau ist die letzte Chance für eine Zukunft ohne Not (Francé Harrar).

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