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Agri-Photovoltaik: Weniger Pflanzenschutzmittel nötig

Ein Konsortium aus 13 Partner erforscht die Nutzung von Agri-PV-Anlagen. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass die doppelte Flächennutzung Synergieeffekte bringt. 

AgE |

Landwirtschaftliche Kulturen profitieren von Photovoltaik-(PV)-Anlagen. Zudem können die PV-Module offenbar dank der Kühlung durch die Pflanzen mehr Strom produzieren als vorab angenommen. Das zeigen jetzt vorgelegte erste Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts «Modellregion Agri-Photovoltaik für Baden-Württemberg».

Im Rahmen dieses Vorhabens erforscht ein Konsortium aus 13 Partnern unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) verschiedene Agri-PV-Pilotanlagen in Baden-Württemberg. Ziel dabei ist es, offene Fragen zur dualen Nutzung von Flächen für die Landwirtschaft und Solarstromgewinnung zu beantworten.

20 Prozent mehr Strom

Laut Fraunhofer ISE konnten bei der ersten Agri-PV-Anlage über Apfelbäumen in Kressbronn am Bodensee bereits zwei Jahre lang Messungen durchgeführt werden. Dabei habe der Obsthof auf der Fläche unter der Agri-PV-Anlage 70% seines sonst üblichen Pflanzenschutzmitteleinsatzes einsparen können, während sich der Bewässerungsbedarf um 50% verringert habe.

Der sich durch den Klimawandel verstärkenden Tendenz von zu viel Sonne und zu wenig Wasser für die Apfelbäume werde so entgegengewirkt, stellte das ISE fest.

 Daneben habe die Agri-PV-Anlage 20% mehr Strom produziert, als das Konsortium auf Basis von Simulationen erwartet habe. Die genauen Gründe seien noch Gegenstand weiterer Untersuchungen, berichtete das ISE. Das Forscherteam vermute, dass eine Kombination aus Verdunstungskühlung und Hinterlüftung den wichtigsten Beitrag für den erhöhten Stromertrag leiste.

Weitere PV-Module über Obst und Beeren

Dem ISE zufolge wurde nun in Oberkirch-Nussbach eine Agri-PV-Anlage eingeweiht, die vier Teile umfasst. Neben dem Stromertrag aus fest montierten PV-Modulen über Kiwi, Birnen, Äpfeln und Zwetschgen mit vollverschattenden Modulen und einem an Folientunneln angelehnten System im Beerenbau mit semitransparenten Modulen sei das Kernstück des Projekts ein nachgeführtes System mit vollverschattenden Modulen.

Landwirt Hansjörg Vollmer erklärte, dass die eine Hälfte rein nach sonnenoptimierten Parametern gesteuert werde. Die hierfür am Fraunhofer ISE entwickelten Nachführalgorithmen würden ab Mitte 2024 im Anlagensystem des Projektpartners Intech Clean Energy erprobt. Die agrarwissenschaftliche Begleitforschung übernehme das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ). 

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