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CO2 hat seinen Preis

 

Wer in der EU klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) ausstösst, muss künftig häufiger und mehr dafür bezahlen.

 

 Unterhändler des EU-Parlaments und der Staaten verständigten sich am frühen Sonntagmorgen nach schwierigen Verhandlungen auf eine Reform des Emissionshandels – das Herzstück des EU-Klimapakets «Fit for 55». «Es ist das grösste Klimagesetz, das es je in Europa gegeben hat», sagte der EU-Abgeordnete Peter Liese (CDU), der die Verhandlungen für das Parlament führte. Durch den Emissionshandel müssen etwa Stromproduzenten für ihren CO2-Ausstoss bezahlen.

 

«Aus deutscher Sicht ist die Einigung ein Durchbruch für den Klimaschutz, der gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit unserer europäischen Industrie und die soziale Abfederung notwendiger Klimamassnahmen sichert», kommentierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Einigung. Die Beschlüsse seien zentral, um die EU unabhängiger von fossilen Energien zu machen.

 

Das Ziel

 

Zum Kampf gegen den Klimawandel hat sich die EU vorgenommen, den Ausstoss von klimaschädlichen Treibhausgasen wie CO2 bis 2030 um 55 Prozent zu verringern im Vergleich zu 1990. Bis 2050 will die Union klimaneutral werden – also nur noch CO2 auszustossen, das auch wieder gebunden werden kann. Damit wollen die Staaten sich an das Pariser Klimaschutzabkommen halten, dessen Ziel es ist, die Erwärmung des Klimas bei möglichst 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

 

Laut den jüngsten Daten der Statistikbehörde Eurostat von 2020 hat die EU ihre CO2-Emissionen bisher um 33 Prozent gegenüber 1990 verringert – wobei sich in jenem Jahr auch die Folgen der Corona-Pandemie niederschlugen.

 

Bezahlen für den Treibhausgas-Ausstoss

 

Der Emissionshandel schafft einen Anreiz dazu, von fossilen Energieträgern wie Gas oder Öl auf erneuerbare Energie umzusteigen und den CO2-Ausstoss weiter zu verringern. Bislang müssen etwa Stromproduzenten und die Industrie Verschmutzungszertifikate vorweisen, um CO2 auszustossen.

 

Die Zahl der Verschmutzungsrechte im Umlauf soll nun schneller verringert werden als bislang vorgesehen. Dadurch steigt der CO2-Preis und es wird teurer, dem Klima zu schaden.

 

Auch Verbraucher werden zur Kasse gebeten

 

Das System soll ab 2027 auf das Heizen von Gebäuden und den Strassenverkehr ausgeweitet werden. Etwa Lieferanten von Gas oder Benzin müssen dann Verschmutzungszertifikate kaufen, wodurch sich voraussichtlich der Benzin- und Gaspreis erhöht. Das soll einen Anreiz schaffen, etwa mit Wärmepumpen CO2-arm zu heizen oder mit elektrischen Autos zu fahren. Allerdings gibt es eine «Notbremse»: Sind die Energiepreise besonders hoch, kann das System um ein Jahr verschoben werden, um etwa Verbraucher nicht zu sehr zu belasten.

 

Für deutsche Verbraucher dürfte sich hier grundsätzlich wenig ändern, da ein ähnliches Emissionshandelssystem für Gebäude und Verkehr in Deutschland bereits seit 2021 gilt. Offen ist, wie das deutsche System, das teils ehrgeiziger als das EU-weite ist, darin integriert werden soll. Die EU-Unterhändler hatten sich zuvor zudem darauf geeinigt, auch den Luft- und Seeverkehr in den Emissionshandel aufzunehmen.

 

Weniger Verschmutzungsrechte

 

Besonders kontrovers wurde darüber verhandelt, wie lange Firmen noch weiter kostenlos CO2 ausstossen dürfen. Zur Zeit werden noch gratis Zertifikate ausgeteilt, damit europäische Unternehmen keinen Nachteil gegenüber Produzenten in Drittländern haben, wo es keine CO2-Preis gibt. Kostenlose Zertifikate für Firmen sollen nun bis 2034 schrittweise weitgehend auslaufen. Unternehmen, die sich bei der Energiewende nicht anstrengen, müssen kostenlose Zertifikate abgeben.

 

CO2-Zoll

 

Wenn die kostenlosen Zertifikate auslaufen, sollen auch stärkere Schutzmechanismen für europäische Unternehmen greifen. So sollen auch Produzenten im Ausland für den Ausstoss von CO2 zahlen, wenn sie ihre Ware in der EU verkaufen wollen – durch einen sogenannten CO2-Grenzausgleich, der ab 2034 vollständig gelten soll. Auf diesen Mechanismus hatten sich Unterhändler bereits Anfang der Woche im Grundsatz geeinigt.

 

Klimasozialfonds

 

Höhere Kosten für Verbraucher durch die Energiewende – etwa steigende Heizkosten – sollen durch einen neuen Fonds über 86,7 Milliarden Euro abgefangen werden. Damit sollen Haushalte entlastet und Investitionen, zum Beispiel in effizientere Gebäude oder öffentliche Verkehrsmittel, finanziert werden. Der Fonds soll durch Einnahmen aus dem Emissionshandel und teilweise durch die Mitgliedstaaten gespeist werden.

 

Wie es weitergeht

 

Die Einigung muss noch vom EU-Parlament und den Staaten offiziell bestätigt werden – das gilt normalerweise als Formsache. Die Bundesregierung hatte während der Verhandlungen unter anderem beim Auslaufen der kostenlosen Zertifikate für die Industrie Bedenken, wie es von Verhandlungsteilnehmern hiess. Eine Abstimmung soll nicht vor dem Jahreswechsel stattfinden.

Kommentare (8)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • HansWerner | 25.12.2022
    Ich nominiere BF für die fleissige Verbreitung von irreführenden Informationen (und das ist jetzt diplomatisch ausgedrückt) imn Jahr 2022 für Platz:


    >>>> 1 !
    • Beat Furrer | 25.12.2022
      1. Ilsi = HansWerner! Siamesische Zwillinge oder wahrscheinlich die gleiche Person unter verschiedenen Namen. Sowiel zu "irreführend".
      2. In allen Diskussionsforen konnte mir keine Irreführung nachgewiesen werden. Im Gegenteil.
      3. Mit anderen "Verschwörungstheoretiker" habe ich vorzeitig vor der Impfung gewarnt. Es hat sich erweisen, dass Bundesrat Berset, das BAG und die Zeitungen gelogen haben! Eine Entschuldigung wäre fällig!
  • Kopfschüttler | 20.12.2022
    Das ist eben bei Leuten wie Furrer so. Selbst nüchtern aneinandergereihte Zahlen, die die unheimliche Beschleunigung der Durchschnittstemperaturen belegen und unbestritten durch den Anstieg von CO2 verursacht sind, wird als Lüge bezeichnet und die Folgen davon schlicht ignoriert, obschon man sie 1:1 besichtigen kann. So ist eine Diskussion zwecklos, Furrer weis ja alles besser und hat immer recht, auch wenn das Gegenteil bewiesen ist.
    • Beat Furrer | 21.12.2022
      1. Der Anstieg von CO2 folgt der Temperaturerhöhung.
      2. "Unheimliche Beschleunigung der Durchschnittstemperaturen": Das ist Propaganda und Panikmache. Zum grössten Teil kommt die Erhöhung der Temperatur auch von der Bautätigkeit und Versiegelung. Die Messstationen sind nicht auf dem unbebauten Land, sondern im bebauten Gebiet. Durch die vermehrte dunkle Oberfläche erhöht sich die Temperatur.
      3. Ausserdem erhöhte sich die Temperatur, trotz sehr starkem CO2-Ausstoss bis 1988 nicht!
      • ilsi | 24.12.2022
        Ich schlage vor, dass wir hir einen Preis vergeben, für denjenigen, der am meisten Verschwörungstheorien hier verbreitet hat im 2022.

        Vorschläge willkommen.
  • Beat Furrer | 19.12.2022
    CO2 ist NICHT klimaschädlichen, folglich muss auch niemand bezahlen.
    Aber die selbsternannte Elite und die Gleichgültigkeit der Behörden, Medien, Wissenschaft, Politik ermöglichen die Besteuerung eines völlig ungefährlichen, ja nützlichen Moleküls.
    Das zeigt: Der Bildungsstand ist unter Null gesunken. Ideologie, Lüge, Fanatismus regieren die Welt.
    • Kopfschüttler | 19.12.2022
      Furrers Kommentare zeigen deutlich, wohin der Bildungsstand gesunken ist. Selbst wissenschaftlich völlig unbestrittene Fakten verleugnet er. Solche Ideologien, Lügen und Fanatismus dann noch mit "wahrem Glaube" belegen zu wollen spricht für sich.
      • Beat Furrer | 20.12.2022
        Kopfschüttler, ich hätte mal eine "wissenschaftlich völlig unbestrittenes Faktum", das ich leugnen soll.
        Es ist erstens so, dass du während der ganzen Diskussion, die wir schon über mehrere Kommentarspalten führen, deine Behauptung noch nie belegen konntest, sondern eben - aus Mangel an Argumenten - immer nur Schmähungen ausgestossen hast.
        Ausserdem, das Wort "Leugnung" betrifft geistliche Wahrheiten und ist im Zusammenhang mit Wissenschaft völlig unangebracht. Dient nur zur Ausgrenzung!

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