Bardet leitet seit 28 Jahren die Sortenorganisation Gruyère AOP. Er hat während den beinahe drei Jahrzehnten den Schweizer Hartkäse am Markt bestens positioniert und gleichzeitig sein Erbe bewahrt.
«Philippe Bardet ist ein initiativer Mensch, dem Echtheit und Tradition am Herzen liegen und der zu gleich die Dynamik des Marktes versteht», sagt Pietro Beritelli, Jurypräsident Agro-Star Suisse und Vizedirektor des Instituts für systemisches Management und Public Governance an der Universität St.Gallen. Die Jury wählte den Waadtländer einstimmig zum Preisträger.
«Bardet machte Gruyère erfolgreich»
Bardet wohnt in Essertes, rund 30 Kilometer von Gruyère entfernt. «Dank seiner Initiative wurde der Gruyère AOP weltweit bekannt, insbesondere in Europa und in den USA», schreibt die Jury in einer Mitteilung. Entscheidend für den Käse waren die 1990er-Jahre. Bardet spielte eine Schlüsselrolle bei der Einführung der AOP-Anerkennung. Das zahlte sich Jahre später aus.
Der derzeit erfolgreichste Käse der Schweiz: Der Gruyère AOP.
zvg
Heute ist der Gruyère AOP der meistverkaufte und bekannteste geschützte Käse der Schweiz. «Philippe Bardet vertritt den Gruyère AOP auf eine Weise, die diesen Käse so erfolgreich gemacht hat. Mit Energie und Anpassungsfähigkeit hat er gezeigt, dass Schweizer Landwirtschaftsprodukte weltweit eine Erfolgsgeschichte sein können», lobte Beritelli das Schaffen des Romands.
Bardet geht Ende Mai in den Ruhestand
Mit dem Agrostar würdigt die Jury einerseits das langjährige Engagement von Bardet. Andererseits findet damit auch ein bedeutender Abschnitt seines Berufslebens einen Abschluss. Seit 1997 leitet er die Sortenorganisation Gruyère AOP. Ende Mai 2025 wird der 64-Jährige in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger wird Olivier Isler. Der diplomierte Ingenieur FH in Milchwirtschaft mit Spezialisierung in Betriebswirtschaft wird ab Juni 2025 neuer Direktor von Gruyère AOP. Bis Ende Mai wird Bardet die Geschäfte schrittweise an Isler übergeben.
Vor seiner Tätigkeit bei der Sortenorganisation arbeitete Isler beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Dort war er verantwortlich für das Eidgenössische Register der Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben (GUB/AOP und GGA/IGP).
Bisherige Gewinner
2006: Hans Luder, Präsident von IP-Suisse; 2007: Ruth Streit (Schweiz. Landfrauenverband) und Ingeborg Schmid (Schweiz. Verband katholischer Bäuerinnen); 2008: Hermann Bader, Inhaber Traitafina AG; 2009: Hansjörg Walter, Nationalrat und Präsident des SBV; 2010: Peter Küchler, Direktor LBBZ Plantahof, Landquart; 2011: John Dupraz, Nationalrat, Präsident Schweizer Getreideproduzenten; 2012: Richard Wyss, Präsident des Vereins Deutschschweizer und Rätoromanischer Bienenfreunde; 2013: Willy Gehriger, CEO Fenaco; 2014: Beat und Martin Jucker, Gründer Jucker Farm AG; 2015: Sepp Knüsel, Inhaber Sepp Knüsel Landmaschinen; 2016: Ernst und Markus Möhl, Inhaber Mosterei Möhl AG; 2017: Simon van der Veer, ehemaliger Präsident der Westschweizer Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer und ehemaliger Vizepräsident des Schweizerischen Verbands der Zuckerrübenpflanzer; 2018 Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands; 2019: Judith Pfefferli, Gründerin «Lernort Bauernhof»; 2020 Erwin Gamper, Gründer erste Chicoréetreiberei; 2021 keine Verleihung; 2022 Stefan Vögtli, Gründer von waldmarketing.ch. 2023: Fritz Rothen, Mitbegründer und Geschäftsführer IP-Suisse; 2024: Urs Schneider, stellvertretender Direktor des Schweizer Bauernverbands von 2000 bis 2023
Agrostar
Den Agrostar erhält jedes Jahr eine Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise um die Schweizer Landwirtschaft verdient gemacht hat. Die Preisverleihung des Agro-Star Suisse wird jedes Jahr im Rahmen der Eröffnungsfeier der Tier&Technik durchgeführt. Der Preis wird von der Fachzeitung Schweizer Bauer mitgetragen und durch die Mobiliar unterstützt. Der Agro-Star Suisse 2026 wird im Rahmen der nächsten Tier&Technik vergeben, die vom 19. bis 22. Februar 2026 stattfinden wird.
Jury: Prof. Dr. Pietro Beritelli, Universität St. Gallen, Vize-Direktor des Instituts für Systemisches Management und Public Governance; Gian Bazzi, Die Mobiliar, Generalagent Agentur St. Gallen; Priska Frischknecht, Geschäftsführerin Bauernverband Appenzell Ausserrhoden; Josef Meyer, Präsident des Schweizerischen Verbands der Zuckerrübenpflanzer; Babette Sigg, Präsidentin Konsumentenforum (KF); Daniel Salzmann, Chefredaktor Schweizer Bauer; Irene Vonlanthen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL); Anna-Catrina Walt, Olma Messen St. Gallen, Messeleiterin Tier&Technik.