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Erst räumen, dann importieren: Vorrang für Schweizer Produkte

An der Delegiertenversammlung (DV) der Bio Suisse vom 16. April in Olten SO sorgte ein Antrag der Biofarm-Genossenschaft für eine ausgedehnte Diskussion. Die Delegierten wollen einheimischen Knospe-Produkten den Vorrang geben.

cni/blu/sal |

Ausländische Knospe-Produkte breiten sich in den Regalen von Schweizer Detailhändlern aus. In einem Markt, in dem es an Schweizer Alternativen fehlt, wäre das kein Problem. Doch die Situation präsentiert sich anders, wie der Fall der Biofarm-Genossenschaft zeigt.

Volle Lager wegen Importen

Die Genossenschaft handelt und verarbeitet Getreideprodukte und Früchte nach Knospe-Standard und gehört dabei zu den Vorreitern. Auch für Trendprodukte wie Hirse und Hafer aus Schweizer Bioproduktion bietet das Unternehmen Anbauverträge an. Doch derzeit sind die Lager bei gewissen Produkten so voll, dass keine neuen Produzenten zugelassen werden können.

Biofarm ärgert sich über diese Marktsituation. Produkte wie Hafer und Hirse könnten in der Schweiz sehr gut produziert werden, sagte das Unternehmen vor der Delegiertenversammlung zum «Schweizer Bauer». Biofarm erinnert an die Knospe-Richtlinien. Diese besagen, dass nur Rohstoffe importiert werden sollen, die es in der Schweiz nicht gibt oder von denen es in der Schweiz zu wenig hat.

Antrag klar angenommen

In einem Antrag zuhanden der Delegiertenversammlung forderte Biofarm, dass der Absatz der Schweizer Knospe-Produkte zu sichern ist. «Das Prinzip muss gelten, wonach die Import-Knospe nur vergeben wird, wenn der einheimische Markt abgeräumt ist», hiess es im Antrag. Das Unternehmen begründete den Vorstoss wie folgt: «Die Nicht-Durchsetzung der bestehenden Knospe-Richtlinien-Artikel durch Bio Suisse hat mit den Konkurrenzverhältnissen insbesondere von Coop und Migros zu tun und mit dem Umstand, dass Bio-Importe ohne Knospe getätigt werden – einerseits von Discountern, aber zunehmend auch von den beiden Grossverteilern.»

Der Vorstand von Bio Suisse brachte einen Gegenvorschlag ein, der eine ähnliche Stossrichtung, allerdings in abgeschwächter Form, verfolgte. Der Passus wäre identisch gewesen, hätte aber im Kapitel zu den Produzenten untergebracht werden sollen. Der Vorstand von Bio Suisse erinnerte an die Bedeutung der Partnerschaften mit dem Detailhandel für den Absatz der Schweizer Knospe-Produkte. Doch dieser Appell verfing nicht. Der Gegenvorschlag hatte bei den Delegierten keine Chance. Dem Antrag von Biofarm stimmten die Delegierten mit deutlichem Mehr zu.

Der Antrag des Bioring Appenzellerland, den Satz «Die Mitgliedschaft steht allen interessierten Biobetrieben offen» zu streichen, wurde ebenso deutlich verworfen wie der Antrag, auf eine Zusatzauslobung der Knospe-Produkte zu verzichten. Die mit dem Antrag der Biofarm ergänzte Strategie 2030 der Bio Suisse wurde mit grossem Mehr verabschiedet.

Neue physikalische Methoden zugelassen

Auf Bio-Betrieben ist der Pflanzenschutz mit chemisch-synthetischen Pestiziden nicht erlaubt. Stattdessen setzen Knospe-Produzenten unter anderem auf mechanische Methoden. Die Delegierten beschlossen, den Grundsatz anzupassen und physikalische Methoden zur Beikrautregulierung zuzulassen. Damit können nun auf Bio-Betrieben neue Massnahmen wie Laser, Heisswasser und Solarisation zum Einsatz kommen. pd

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