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Handel und Bauernverbände: Mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft

Akteure aus Detailhandel, Verarbeitung und Bauernverbänden sprechen von einer wegweisenden Absichtserklärung. Sie enthält fünf zentrale Punkte. Nur durch Zusammenarbeit könne mehr Klimaschutz erreicht werden, heisst es in der Mitteilung.

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Die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sowie in der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette sollen gesenkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die IG Detailhandel Schweiz – bestehend aus Coop, Migros und der Migros-Tochter Denner – einen runden Tisch zu «Klimamassnahmen in der Landwirtschaft» initiiert.

«Bekenntnis zur Verantwortung»

Am runden Tisch nahmen neben der IG Detailhandel auch die grösste Schweizer Milchverarbeiterin Emmi, der grösste Agrarkonzern der Schweiz Fenaco sowie der weltweit grösste Lebensmittelkonzern Nestlé teil. Zu den Unterzeichnenden der Absichtserklärung gehören zudem der Schweizer Bauernverband, IP-Suisse und Bio Suisse. Auch der WWF war in die Diskussionen eingebunden.

Die Beteiligten erachten die Zusammenarbeit als notwendig: «Für wirkungsvolle Massnahmen in der Landwirtschaft braucht es ein enges Miteinander der gesamten Wertschöpfungskette», heisst es in der Mitteilung. Die Erarbeitung der Erklärung sei ein erstes starkes Signal für gemeinsame Verantwortung und Engagement für den Klimaschutz. «Die Zusammenarbeit ist ein klares Bekenntnis zur gemeinsamen Verantwortung», betont die IG weiter.

Mehrleistungen der Bauern abgelten

In der Erklärung ist unter anderem festgehalten, dass die Emissionen deutlich reduziert werden sollen – ohne dass die inländische Produktion sinkt. Die Leistungen der Landwirtschaft sollen über höhere Zuschläge am Markt abgegolten werden.

Die Absichtserklärung soll eine Grundlage für die Entwicklung eines nachhaltigen Systems auf Basis des Pariser Klimaschutzabkommens bilden. Sie enthält fünf Kernelemente:

1. Reduktion der Treibhausgasemissionen Richtung Netto-Null durch wirkungsvolle Massnahmen, die eine gesamtheitlich nachhaltige Anbaupraxis anstreben – ohne Reduktion der inländischen Produktion .

2. Einheitliche Emissionsfaktoren gemäss SBTi-Standards für alle relevanten Rohstoffe, inklusive periodischer Aktualisierung. Die SBTi-Methode zeigt Unternehmen auf, wie schnell sie ihre CO₂-Emissionen senken müssen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

3. Standardisierter Datenaustausch entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

4. Finanzierungsmodell , das Herkunft und Verwendung der Mittel sicherstellt und Marktverzerrungen verhindert .

5. Die von den Produzenten erbrachten Leistungen (inklusive der vorgängigen Datenerhebungen) werden durch höhere Zuschläge (beispielsweise Richtpreiszuschlag im Milchbereich) am Markt durch die jeweiligen Abnehmer (Verarbeitung, Handel und Industrie) abgegolten. Diese Abgeltungen werden separat ausgewiesen.

Offen für weitere Akteure

Noch ist nichts in Stein gemeisselt – es handelt sich um eine Absichtserklärung. In den nächsten Wochen sollen die fünf Punkte konkretisiert werden. Erste Lösungsansätze sollen bis zum 31. Oktober vorliegen. Dies gelinge jedoch nur, wenn alle Akteure am selben Strang ziehen, so die IG Detailhandel.

Die Koordination übernimmt die IG Detailhandel. Weitere Teilnehmer sind ausdrücklich willkommen. «Eine offene und transparente Kommunikation über Inhalte und Fortschritte ist zentral, um die Umsetzung der Klimamassnahmen und deren Finanzierung möglichst breit abzustützen», schreibt die IG.

Kommentare (14)

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  • Louise | 26.07.2025
    Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt.
  • Müder Bauer | 20.07.2025
    Von all den unterzeichnenden Firmen / Organisationen ist der Landwirt der Einzige, der real etwas für den Klimaschutz macht.
    Alle andern fordern nur und machen schöne Konzepte! Und fliegen anschliessend in die Ferien...
  • Ketzer | 15.07.2025
    Finde ich einen guten Ansatz bei der Landwirtschaft etwas die Klima Schraube anzuziehen!
    Irgendwie muss man ja die explodierenden Ferienflüge der Schweizer Bevölkerung kompensieren.
    • Daniela Nef | 15.07.2025
      Aufhören mit dem Seich. Und was lassen Flugzeuge heraus,die am Himmel fliegen??!!! Es rereicht uns Bauern,immer mehr Vorschriften. Undxu ter dem Strich hat man noch weniger. Nein und nochmal nein.
    • Landwirt | 16.07.2025
      PS: für einen Tag Flugbetrieb (5.5 Mio Liter Kerosin/Tag) am Flughafen Zürich könnte ich 570 Jahre Bio Gemüse anbauen.
    • Spassvogel | 16.07.2025
      Als lösungsorientierter Praktiker hätte ich da schon ein Projekt: für einen 10 Stunden Tag Handjäten bekommt der CO2 Kompensator (neue Bezeichnung für Handlandarbeiter) 100 Franken, welche von 10 Fliegenden à 10 Franken bezahlt wird. Das wäre ausgewogen und entspräche ungefähr der durchschnittlichen Akzeptanz der Landwirtschaft seitens linksgrüner Mallorcaflieger. Kann Spuren von Satire enthalten.
  • Kontrolleur | 15.07.2025
    Die Betreiber der Konsumtempel benötigen wieder einmal ein grünes Feigenblatt zwecks Marketing, Aldi und Co. im Nacken. Mit ein paar Geldscheinen kann man Verbandsfunktionäre und Gutmeinende (Gegenteil von Gutmachenden) ködern und an den Klimatisch bestellen. Nach ein paar Tonnen erzeugtem CO2 und Blabla, einem neuen CO2 Label fühlen sich alle gut, einige Bauern werden den orangen Riesen für ein Trinkgeld das Image aufpolieren und die Zwischenhändler werden bequem Prozente für sich abzweigen. Eine Erfolgsgeschichte.
    • Regenerative Landwirtschaft | 16.07.2025
      So ein bisschen greenwashing betreiben, ohne wirklich etwas zu ändern. Diese Verbände leben halt von Manna der Grossverteiler und fenaco.
  • KnechtRuprecht | 15.07.2025
    Verantwortung ist ein guter Ansatz.
    Scheibt euch das hinter die Ohren; MIGROS, COOP, DENNER,FENACO usw.
  • Martin | 15.07.2025
    Hört endlich auf mit diesem Klimawahnsinn. Die Schweiz ist für 0.1 % des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich und wir glauben, wenn diese 0.1 % eingespart seien, dann sei die Welt gerettet. Wenn es den Schnittlauchgrünen wirklich um CO2-Reduktion gehen würde, würde man sofort für den Bau von CO2-neutralen Kernkraftwerken neuester Bauart weibeln.
    Klimawandel hat es schon immer gegeben und wird es auch immer geben, auch die Geschwindigkeit von Veränderungen war noch nie konstant.
    Alles was wir nicht hier in der Schweiz auf einem sehr guten Niveau produzieren, kommt nachher aus dem Ausland, und glaubt mir, die Güter werden nicht mit Lastenfahrrädern geliefert.
  • Burri | 15.07.2025
    Was dann vom Ausland importiert wird, spielt ökologisch keine Rolle mehr, der Detailhandel kann dann unter dem ökologischen Deckmantel sagen, wir verkaufen nur die besten und natürlichsten Lebensmittel AUS DER SCHWEIZ, vom Ausland spricht keiner mehr und den Konsumenten freuts, sie haben billige Ware ( demnächst von China ) und Sie können den Bauern mit neuen Gestzen den ERest geben. Herzliche Kondulation.
  • Muchel | 15.07.2025
    Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes wird der Schweizer Landwirtschaft die Werkzeuge genommen, marktgerechte Mengen und Qualitäten zu liefern.
    So kann sich der Handel mit günstigen Produkten aus dem Ausland eindecken, weil wir nicht mehr liefern können, oder die Qualität nicht stimmt.
    So wird der Grenzschutz ausgehebelt. Der Handel kann so weiter sein Gewinn maximieren.
    Das freut aber die Aktionäre, das ist richtig genial.
    Und ob das jetzt redlich, oder etisch richtig ist, dem sei gesagt, Geld regiert die Welt.
  • Melker | 14.07.2025

    Lösungsansatz…. Das Essen wird ab sofort verboten. So kann die ganze LN renaturiert werden… DZ sind auch nicht mehr notwendig.

  • Feldmaus | 14.07.2025
    Super. da haben sich dir richtigen Akteure gefunden! Wer glaubt dass es sich hier um Nächstenliebe handelt wird getäuscht. Die Produktion wir über geblendet in dem man höhere Richtpreise nennt. Leider heisst dieser Schritt eine Reduktion bei Ammonium-haltigen Düngemitte (Ammoniak) Die Erträge werden kleine und die Qualität geringer ausfallen, dafür nimmt der Import einmal mehr zu! Wie die Produktion in den Exportländer aussieht kann man schon über eine längere Zeit nachverfolgen, die ist nicht nur unfair gegenüber der hiesigen Produktion. Es ist zu hoffen, dass geeignete Produzenten am runden Tisch eingeladen werden und nicht nur Lobbyisten Label-Organisationen, fenaco und Grossverteiler.
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