
Die Richtzahlen dienen als standardisierte Bewertungsgrundlage in der landwirtschaftlichen Buchhaltung, insbesondere für den Jahresabschluss. (Symbolbild)
Anine Hungerbühler
Bei den Richtzahlen handelt es sich um standardisierte Werte, die in der landwirtschaftlichen Buchführung und bei der Bewertung von Betrieben und Vermögenswerten eingesetzt werden. Sie werden von verschiedenen Institutionen erarbeitet und regelmässig überarbeitet, um aktuelle Entwicklungen zu berücksichtigen.
Ihre Ermittlung stützt sich auf langjährige Erfahrungen und Beobachtungen und bezieht Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Klima, Tierbestand sowie Bewirtschaftungsform mit ein. Die Richtzahlen unterstützen landwirtschaftliche Betriebe bei wirtschaftlichen Entscheidungen. Sie haben jedoch empfehlenden Charakter und sind nicht als verbindliche Vorgaben zu verstehen.
Anwendungsbereiche
Die Richtzahlen dienen als standardisierte Bewertungsgrundlage in der landwirtschaftlichen Buchhaltung, insbesondere für den Jahresabschluss. Sie werden unter anderem für die Inventarisierung und Bewertung von Viehbeständen, Vorräten und weiteren landwirtschaftlichen Gütern herangezogen.
Auch im steuerlichen Bereich spielen die Richtzahlen eine zentrale Rolle. Sie bilden die Basis für Steuererklärungen und Jahresabschlüsse landwirtschaftlicher Betriebe. Durch die Verwendung einheitlicher Werte wird eine bessere Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Betrieben gewährleistet. Für unterschiedliche Produktionsbereiche – etwa Nutz- und Mastvieh oder pflanzliche Vorräte – existieren spezifische Richtzahlen.
Beteiligte Organisationen
Bei der jährlichen Überarbeitung der Richtzahlen sind folgende Institutionen beteiligt:
- Schweizer Bauernverband SBV, Agriexpert
 - treuland, Treuhandverband Landwirtschaft Schweiz
 - Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV
 - Agroscope, Forschungsgruppe Unternehmensführung und Wertschöpfung,
 - Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Fachbereich Agrarökonomie Soziales und Regionalentwicklung
 - Bundesamt für Statistik BFS,
 
