Allein in den letzten zehn Jahren sind in der Schweiz weitere 10’000 Hektaren Kulturland verschwunden – das entspricht acht Fussballfeldern pro Tag, heisst es in einer Mitteilung. Diese Zahlen präsentierte Agriterra an seiner Mitgliederversammlung. Präsident Peter Seiler stellte klar: «Agriterra braucht es mehr denn je.» Die STEP-Vorlage, die Rodungsersatz-Motion sowie Verordnungen zu Gewässerräumen standen im Fokus der Vereinsarbeit im vergangenen Jahr.
Zürcher Beispiele für fragwürdige Projekte
Besonders kritische Töne kamen aus Zürich: Ferdi Hodel vom Zürcher Bauernverband kritisierte, der Kanton gehe mit Kulturland und Fruchtfolgeflächen fahrlässig um.
Als Beispiele nannte er die Abhumusierung in Marthalen, die Glattverlegung am Flughafen Kloten und den Sportstättenbau in Bülach. Hodel rief zum Widerstand auf – notfalls bis vors Bundesgericht.
Verbandsbeschwerderecht als zentrales Ziel
Das wichtigste politische Anliegen von Agriterra bleibt die Erlangung des Verbandsbeschwerderechts, heisst es in der Mitteilung.
Dieses war für 2029 geplant – den Mitgliedern geht das zu langsam. Sie fordern vom Vorstand eine baldige Einreichung des Antrags. Nur so könne dem Kulturlandverlust wirksam begegnet werden.
Wechsel im Vorstand
Loic Bardet, bisher Vertreter der Agora, tritt aufgrund eines Stellenwechsels zurück. Neu wurde Alexandra Cropt als Nachfolgerin gewählt. Sie übernimmt auch die Geschäftsführung der Agora.
Was ist Agriterra?
Agriterra ist ein gesamtschweizerischer Verein mit Sitz in Mühlrüti (Kanton Zürich). Der Verein setzt sich für den Schutz und die Pflege der durch landwirtschaftliche Tätigkeit geprägten Kulturlandschaften sowie für den Erhalt des produktiven Kulturlandes ein.
Aktuelle Themen:
- Kritische Begleitung von Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau von Nationalstrassen, um Kulturlandverlust zu minimieren
- Förderung kulturlandsparender Projekte, beispielsweise durch Überdachung von Autobahnen oder unterirdischen Gütertransport