Die Zinswende bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) macht sich auch auf den Sparkonten von Herrn und Frau Schweizer bemerkbar. Die Zinsunterschiede zwischen den Banken sind teils gross.
Erwachsene erhalten bei vielen lokalen Banken aktuell wieder einen Basiszins von 0,5 Prozent oder gar mehr, wie aus einer am Dienstag publizierten Studie des Vergleichsdienstes Moneyland hervorgeht.
Über alle Angebote hinweg beträgt der ungewichtete Schnitt bei den Sparzinsen im Januar 2023 rund 0,19 Prozent. Das ist über viermal so viel wie noch vor einem Jahr, als der Durchschnitt 0,04 Prozent betrug, wie Moneyland weiter mitteilte.
Bedingungen genau ansehen
Insgesamt gab es im Vergleich zehn Sparkonten, mit denen Erwachsene – also Jugendsparkonten nicht mitgerechnet – mindestens ein halbes Prozent Basiszins erhalten. Darunter sind etwa die Kantonalbanken von Zug, Luzern, Schaffhausen, Glarus oder Zürich. Ebenfalls auf der Liste waren einige Clientis-Regionalbanken oder Yuh, ein App-Angebot von Postfinance und Swissquote.
Allerdings sei es wichtig, die Bedingungen genau anzuschauen, heisst es weiter. So gebe es bei vielen Bankkonten mit besonders guten Verzinsungen strengere Rückzugsbedingungen und Einschränkungen. So gelte etwa der Zinssatz von 0,6 Prozent beim Sparkonto Plus der Schaffhauser Kantonalbank nur bis zu einem Betrag von 20›000 Franken.
Ausserdem gibt es einige Banken, die einen noch höheren Zins bieten würden, jedoch unter besonders strengen Bedingungen. Beim Bonussparkonto der Bank WIR etwa seien Stammanteile eine Voraussetzung für den vorteilhaften Zins. Wer in solche Stammanteile investieren möchte, für den gebe es aber einen Vorzugszinssatz von 0,85 Prozent plus einen Neugeld-Bonus von 0,35 Prozent.
Grosse hinken hinterher
Von den fünf grössten Schweizer Banken sei die Zürcher Kantonalbank mit 0,5 Prozent Zins die grosszügigste, schreiben die Autoren von Moneyland weiter. Bei der Postfinance seien es mit 0,4 Prozent ebenfalls mehr als doppelt so viel Zins wie im Schweizer Durchschnitt.
Ab Anfang Februar erhalten UBS-Kundinnen und -Kunden auf klassischen Sparkonten einen Zinssatz von neu 0,1 Prozent. Auf UBS-Jugendsparkonten wird er auf 0,5 Prozent erhöht, wie ein Sprecher der Bank am Dienstag zur Nachrichtenagentur AWP sagte. Die UBS gehört damit unter den grossen Instituten allerdings nach wie vor zu den weniger grosszügigen. Auch Credit Suisse und Raiffeisen Schweiz bieten einen weit unterdurchschnittlichen Zinssatz an.
Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) hatte 2022 die Zinswende eingeleitet und zuletzt Mitte Dezember den Leitzins in einem weiteren Schritt auf mittlerweile 1,0 Prozent erhöht.