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Migros und Coop machen intransparente Werbeversprechen

har |

 

 Die grünen Werbeslogans der beiden Grossverteiler sind laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace undurchsichtig. Auch die Wissenschaft kritisiert das Marketing, heisst es in der «SonntagsZeitung» vom 16. April 2023.

 

Intransparente grüne Werbeversprechen gebe es zwar bei vielen Unternehmen in der Schweiz, sagt Barbara Wegmann, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Schweiz. Die Umweltschutzorganisation kritisiert jedoch insbesondere die in der Schweiz dominierenden Detailhändler Migros und Coop. Sie geben in der Schweiz am meisten Geld für Werbung aus, wie es in der Sonntagszeitung heisst. «Greenwashing ist auch bei der Werbung von Migros und Coop ein Problem», sagt Wegmann. «Begriffe wie nachhaltig, natürlich oder klimaneutral werden einfach so in den Raum gestellt. Was diese genau bedeuten, ist nicht klar.»

 

Mehr Unverpacktes, mehr Bio

 

Ein Beispiel, das die Sonntagszeitung näher erläutert: Die Migros hat vergangene Woche ihre neue Image-Kampagne aufgerollt. «Migros macht meh für d’Schwiiz» lautet der in Mundart gehaltene Slogan. Dabei betont der Händler, in verschiedenen Punkten mehr für den Umweltschutz zu tun. Mehr Bio und Unverpacktes, weniger Food-Waste und Plastik. Greenpeace sind diese Angaben zu schwammig. «In der Werbekampagne fehlen Referenzwerte. Wie viel Prozent der Filialen bieten Unverpacktes an? Und wie gross ist der Anteil pflanzlicher Alternativen im Vergleich zum Fleischsortiment und dessen Umsatz?», fragt Barbara Wegmann.

 

Mit der Umweltbilanz von Konsumprodukten befasst sich Matthias Stucki, Experte für Ökobilanzierung an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). «Viele Firmen wollen sich einen grünen Anstrich geben. Mit manchen Umweltversprechen lenken sie aber von den wirklich relevanten Problemen ab»,
sagt Stucki. «Unternehmen betonen im Marketing häufig, wie nachhaltig die Verpackung eines Produktes sei. Dabei ist der Inhalt in der Ökobilanz meist viel relevanter.»

 

Aus Mais hergestellter Kunststoff

 

Das zeigt das Beispiel Kaffee: Wichtiger als die Art der Kaffeekapsel ist der Rohstoff. Eine umweltschonende
Landwirtschaft ist bei der Herstellung von Kaffee viel relevanter für die Umweltbilanz als der Kaufentscheid zwischen Kapsel, Kugel, Vollautomat oder Filterkaffee.

 

Auch Versprechen der Industrie wie «Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen» können laut Stucki einen falschen Eindruck von Nachhaltigkeit erwecken. «Aus Mais hergestellter Kunststoff ist meist nicht nachhaltig, weil intensiver landwirtschaftlicher Anbau dahintersteht. Da kann herkömmlicher Plastik umweltfreundlicher abschneiden.»

 

EU-Vorschriften entstehen

 

In der EU arbeitet die Politik derweil an europaweiten Vorschriften, um Greenwashing zu verhindern. Das hat auch Auswirkungen auf die Schweiz. Unternehmen, die in die EU exportieren, sind von den neuen Vorschriften
betroffen. Ökobilanz-Experte Matthias Stucki begrüsst die Bemühungen der Europäischen Kommission.

 

«Solche Vorschriften haben das Potenzial, Werbeversprechen objektiver und transparenter zu machen», sagt er. Die Schweiz sollte dabei seiner Einschätzung nach nicht abseitsstehen. «Wenn die EU bei diesem Thema vorangeht, ist es sinnvoll, dass auch die Schweiz ihre Vorgaben anpasst.»

 

Hier gehts zum vollständigen Artikel in der Sonntagszeitung.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Walter Gisler | 18.04.2023
    Das Problem der zu vielen, unnötig eingeflogenen Lebensmitteln wird nicht angegangen, d.h. wird unter den Tisch gekehrt. Interventionen werrden bagatellisiert, resp. klein geredet, dass der Kunde solche Produkte wünche - Umweltschäden hin od. her. Spargeln aus Südamerika, woher den sonst!
  • Bob Achter | 18.04.2023
    Die beiden orangen Riesen in der Schweiz sind die Geschäfte, bei denen die Rabatte gegen Foodwaste kleiner sind als die Aktionsrabatte.
    Die beiden leiden überhaupt unter akuter Aktionitis. Stattdessen würden sie besser die regulären Preise etwas senken.

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