Die Schweizer Nahrungsmittelimporte waren im Zeitraum 2014 bis 2019 nur wenig störanfällig. Ein Grossteil der Lebensmittel wurde und wird aus verlässlichen Herkunftsländern eingeführt, beispielsweise aus den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien.
Diese wichtigen Handelspartner wiesen in Bezug auf die Regierungsführung, klimatische Risiken sowie Exportkapazität und technologische Entwicklung nur in einem geringen Mass Verletzlichkeiten auf. Das hat eine Untersuchung ergeben, die von der Forschungsanstalt Agroscope und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) durchgeführt wurde.
Anlass für diese Studie ist der geringe Selbstversorgungsgrad der Schweiz. Deshalb sollte abgeschätzt werden, wie verletzlich die Versorgungssicherheit des Landes in Bezug auf Lebensmittel tatsächlich ist.
Stärkere Diversifizierung der Herkunftsländer
Bei einigen Produkten wie Ölsaaten und Müllereierzeugnissen sei die Zahl der Herkunftsländer relativ gering, heisst es in der Untersuchung. Gleiches gelte für exotische Produkte wie etwa Kaffee. Empfohlen wird eine stärkere Diversifizierung der Herkunftsländer ausserdem bei Produkten mit einer hohen Preisvolatilität wie Fleisch.
Um aktuelle Entwicklungen besser abbilden zu können, müsste das Monitoring von Nahrungsmittelimporten auf Echtzeitdaten basieren, stellen Agroscope und FiBL des Weiteren fest. Dann könnten die Entscheidungsträger sowie Akteure entlang der Wertschöpfungskette rechtzeitig reagieren.
Importvulnerabilitätsindex
Um Schwachstellen in der Lebensmittelversorgung frühzeitig zu identifizieren, haben die beiden Forschungsinstitute einen Importvulnerabilitätsindex (IVI) verwendet. Dieser zeigte im Betrachtungszeitraum weder grosse Schwankungen noch einen abnehmenden oder steigenden Trend.
Agroscope und FiBL gehen davon aus, dass der vorgeschlagene Indikator bei regelmässigen Aktualisierungen zu einem wertvollen Überwachungsinstrument für die Sicherheit der Lebensmittelversorgung werden könnte. Zudem sei das vorgeschlagene Konzept des IVI weiter ausbaubar, indem beispielsweise die für die Nahrungsmittelerzeugung im Inland erforderlichen Produktionsmittelimporte wie Mineraldünger und Energie in das Monitoring einbezogen werden.