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Pächter: Dieser Nationalrat ist neu Präsident

sal |

 

Frischer Wind beim Schweizerischen Pächterverband: Der Verband stellt sich neu auf. Er will stärker sichtbar werden und politisch Einfluss nehmen. Dass mit Alois Huber ein Nationalrat Präsident ist, wird helfen.

 

Seit Peter Kistler vor zwei Jahren als Präsident zurückgetreten ist, führten Stefan Schöpfer und Gilles Cretegny den Schweizerischen Pächterverband (SPV) als Vizepräsidenten. Schöpfer begrüsste in Alterswil FR rund 40 Delegierte und Gäste zur 63. Delegiertenversammlung des SPV und sagte gleich, dass diese Versammlung im Zeichen der Veränderung stehe. «Das Gute erhalten und zugleich neue Wege beschreiten», sei die Devise.

 

Nur 650 Franken Lohn für den Vorstand

 

Zuerst galt die Aufmerksamkeit der Jahresrechnung 2021, die SPV-Geschäftsführer Benjamin Pulver vorstellte. Dort standen sich Einnahmen und Ausgaben von jeweils knapp 15’000 Franken gegenüber. Der Posten «Löhne Vorstand» umfasste nur 650 Franken. So warnten Toni Niederberger und Ernst Galliker denn auch in ihrem Revisorenbericht: «Etliche Personen machen ihre Leistungen nicht oder nur teilweise geltend.» In der Bilanz waren per Ende 2021 flüssige Mittel in der Höhe von gut 26’000 Franken und 3900 Franken an ausstehenden Mitgliederbeiträgen aufgeführt.

 

«Pachtrecht verteidigen»

 

Finanzielle Schwierigkeiten waren eines der Probleme, die dazu führten, dass sich der SPV-Vorstand vor zwei, drei Jahren sagte: «So, jetzt muss etwas gehen.» Hinzu kam, dass die Regionalverbände Mitglieder verloren, obwohl nahezu gleich viel Land als Pachtfläche bewirtschaftet wird. Und die Regionalverbände, die zusammen den SPV bildeten, hatten Mühe, die Vorstandsposten zu besetzen. Auch wurden die Informationen nicht zuverlässig weitergegeben.

 

Mathias Gerber war entscheidend

 

Der Vorstand fand mit Mathias Gerber, Präsident von Mutterkuh Schweiz, eine Person, die sich unentgeltlich als Leiter der Arbeitsgruppe für die Reorganisation zur Verfügung stellte. «Ohne Gerber wären wir nicht da, wo wir jetzt stehen», lobte ihn Schöpfer. Gerber erklärte, er erinnere sich gut an das Jahr 1984. Da sei er zwölf Jahre alt gewesen, und kurz vor Einführung des Pachtgesetzes sei der Betrieb, den seine Eltern gepachtet hätten, verkauft worden. Zum Glück hätten sie dort bleiben können, aber die Errungenschaften des heutigen Pachtgesetzes müssten verteidigt werden.

 

30 Minuten Beratung 

 

Gerber schlug neue Strukturen und neue Statuten vor, die einstimmig genehmigt wurden. Dabei wird die Struktur der Regionalverbände aufgegeben, die bestehenden Verbände haben zugesagt, sich bald aufzulösen, und sind gehalten, ihr Vermögen an den SPV zu übertragen. In den Regionen bleiben sogenannte Sektionen Ansprechpartner und Bindeglieder. Neu werden alle Mitglieder direkt im nationalen Verband eingetragen. Schon jetzt hat der SPV über 50 Direktmitglieder aus dem Kanton Bern, nachdem sich der dortige Verband plötzlich aufgelöst hatte.

 

Alle können an die GV 

 

An die alljährliche Generalversammlung (GV) sind sämtliche SPV-Mitglieder eingeladen und wählen dort unter anderem den Vorstand. Die Mitgliederverwaltung übernimmt der Freiburgische Bauernverband. Als Mitgliederbeitrag wurden 60 Franken bestimmt. Schöpfer betonte, das brauche es. Jedes Mitglied hat dafür 30 Minuten telefonische Erstberatung durch den Geschäftsführer zugute.

 

Der SPV will Mitglieder gewinnen, für 2021 rechnet er mit deren 510. Die Bezüge für den Vorstand und den Geschäftsführer werden laut Budget nur gering erhöht. Dies, obwohl Ehrenmitglied Werner Knörr aus Aarau betonte, es werde sehr viel Arbeit auf den Vorstand und die Geschäftsstelle zukommen. Aber der SPV ist das Gegenteil eines reichen Verbandes. 

 

SPV ist froh um Huber

 

Doch wenn sich SVP-Nationalrat Alois Huber, Pächter auf Schloss Wildegg AG, nicht als Präsident zur Verfügung gestellt hätte, wäre aus der Reorganisation vielleicht nichts geworden. Gewählt wurde er mit grossem Applaus. Schöpfer freute sich sehr darüber, dass Huber mit seinen Kenntnissen und seinem Netzwerk das Amt übernimmt.

 

Huber selbst sagte, er verlasse sich auf die kompetenten Kollegen im Vorstand und auf den langjährigen Geschäftsführer und auf alle Pächterinnen und Pächter im ganzen Land, die nun Mitglied im Verband werden sollten. Er betonte übrigens, dass er selbst auch zusammen mit seiner Frau Pächter sei. 

 

Pächterinnen

 

In der Diskussion zu den neuen Statuten sagte Bernhard Koch, Leiter Landwirtschaft von Grün Stadt Zürich: «Ich beantrage, dass wir im Namen unseres Verbandes auch die Pächterinnen erwähnen. Im Jahr 2022 braucht dies keine weitere Begründung. Und es ist eine Chance, die wachsende Zahl von Pächterinnen für unseren Verband zu gewinnen.» Es gab ein kleines Murren in der Versammlung, einer sagte halblaut, das werde dann aber ein langer Name, wenn es immer heissen müsse «Schweizerischer Pächterinnen- und Pächterverband». Diskussionsleiter Mathias Gerber formulierte daraus den Antrag, dass die weibliche Wortform im Namen vertreten sein müsse und dass der Vorstand die genaue Lösung finden müsse. Dieser Vorschlag wurde von den Delegierten ohne Gegenstimme angenommen. sal

 

Der Vorstand

 

Alois Huber, Wildegg AG (Präsident); Stefan Schöpfer, Rengg LU, Sektion Luzern (Vizepräsident); Gilles Cretegny, Pully VD, Sektion Romandie (Vizepräsident); Robert Zurkinden, Düdingen FR, Sektion Romandie; Martin Rupp, Liestal BL, Sektion Nordwestschweiz und Region Bern; Hans Aregger, Koppigen BE, Sektion Nordwestschweiz und Region Bern; Beat Odermatt, Goldau SZ, Sektion Zentralschweiz; Markus Kuster, Diepoldsau SG, Sektion Ostschweiz. sal

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