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Produzentenpreise: Junglandwirte wollen 10 Prozent mehr

In den vergangenen Wochen haben vielen Landwirtinnen und Landwirt ihren Unmut über die Produzentenpreise kundgetan. Auch die Junglandwirte haben nun in einem offenen Brief ihre Forderungen deponiert. Sie erwarten von den Branchenverbänden und der Fenaco Unterstützung.

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Am vergangenen Freitag gingen die ersten Richtpreisverhandlungen über die Bühne. Die Branchenorganisation Milch (BOM) einigte sich auf eine Erhöhung von 3 Rappen auf 82 Rappen pro Kilo Milch für Industriemilch im A-Segment. Doch nicht nur der Richtpreis, sondern auch der Abzug wird erhöht, nämlich um 0,5 auf 5 Rappen. Somit steigt der Preis ab Juli «nur» um 2,5 Rappen.

In den nächsten Monaten stehen weitere Richtpreiseverhandlungen an, so unter anderem bei den Kartoffeln, dem Futtergetreide und dem Brotgetreide. Die Schweizer Junglandwirte bringen sich mit ihren Forderungen in Stellung.

Faire Preise unerlässlich

In einem offenen Brief an die Branchenverbände, Abnehmer, Verwaltung und Bundesrat machen sie darauf aufmerksam, dass die die Junglandwirtinnen und Junglandwirten die Entscheide «von heute umsetzen müssen.» Ihr Ziel sei eine vielfältige und standortgerechte Landwirtschaft, die den natürlichen Produktionsgrundlagen Sorge trage und das Wohl der Tiere gewährleiste.

Um das zu erreichen, sind für die Junglandwirtekommission (Jula) faire Produzentenpreise unerlässlich. Denn die Bauern von morgen müssen in ihre Betriebe investieren können. Sie wenden sich aber auch an die Politik. «Stabile Rahmenbedingungen müssen Raum für Selbstverantwortung und Unternehmertum lassen. Viele Leistungen bestellen und gleichzeitig das Agrarbudget reduzieren, ist nicht vertrauensfördernd», stellen sie im offenen Brief klar.

Die Junglandwirte haben vier Kernforderungen:

Faire Marktpreise: 80 Prozent des Einkommens stammen auf dem Verkauf der Produkte. «Die Produzentenpreise müssen die effektiven Produktionskosten decken. In der Realität muss die Landwirtschaft für jeden Rappen kämpfen, während die Detailhändler jährliche Gewinne im mehrstelligen Millionenbereich einfahren», heisst es im Brief. Damit die Junglandwirte eine Zukunft haben, fordern sie eine Preiserhöhung von 10 Prozent. Hilfe erwarten sie aus den «eigenen Reihen»:  «Wir erwarten von den Branchenverbänden und der Fenaco, dass sie sich in den Verhandlungen für die Interessen ihrer Basis einsetzen», machen sie klar. Den Detailhandel fordern sie auf, die effektiven Kosten der Produktion anzuerkennen.

Weniger Bürokratie: Für die Junglandwirt ist «heutige Mikromanagement» nicht zukunftsfähig. Die jungen Landwirte seien gut ausgebildet und könnten mehr Verantwortung übernehmen. «Wir erwarten von der Bundesverwaltung, dass sie den bürokratischen Aufwand grundlegend vereinfacht», halten die Junglandwirte fest. Massnahmen, die wie Digiflux (Erfassung Pflanzenschutzmittel, Nährstoffe und Futtermittel) Mehraufwände verursachen, dürften nicht eingeführt werden.

Langfristige Perspektiven: Die Junglandwirte wehren sich entschieden gegen Versuche der Landesregierung, die Mittel im Agrarbudget zu kürzen. Sie begründen dies damit, dass die Ausgaben im Bundeshaushalt seit 20 Jahren stabil geblieben sind. «Real ist die Unterstützung des Bundes also gesunken, während die eingeforderten Leistungen massiv gestiegen sind», halten die Junglandwirte fest. Vom Bundesrat erwarten sie Rahmenbedingungen, die eine wirtschaftliche und soziale Zukunft sichern.

Echte Mitsprache: Die Junglandwirte wollen an zukunftsfähigen Lösungen mitarbeiten. Dazu holen sie Meinungen ein und erarbeiten Lösungsvorschläge, die sie in Gremien einbringen. «Die Junglandwirtekommission ist für einen offenen Dialog und bereit, bei konstruktiven Lösungen Hand zu bieten. Im Gegenzug erwarten wir, dass unsere Anliegen ernsthaft angehört und stärker berücksichtigt werden», heisst es im offenen Brief.

Kommentare (1)

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  • Konsument | 05.03.2024
    80% aus dem Produkteverkauf?
    Da wären es mit dem Anteil der Öffentlichen Gelder über 100%...?
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