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Schokolade-Branche ärgert sich über Grenzschutz

blu/sda |

 

Immer weniger einheimische Schokolade auf dem Schweizer Markt, aber insgesamt fast wieder so viel verkauft wie vor der Corona-Pandemie. Das ist die Bilanz des Schokolade-Jahres 2021 von Chocosuisse. Der Verband ärgert sich über den Grenzschutz für Zucker.

 

Im ersten Corona-Pandemie-Jahr 2020 war der Branchenumsatz um rund 15 Prozent zurückgegangen, wie Chocosuisse, der Verband der Schweizer Schokolade-Fabrikanten, am Dienstag mitteilte. Dabei ging die Produktion von Schweizer Schokolade um etwa 10 Prozent zurück.

 

70% werden exportiert

 

Dies konnte nun im vergangenen Jahr weitgehend wettgemacht werden – auch weil der Export von Schweizer Schokolade um 10,8 Prozent stieg. Im Inland wurde lediglich 6,6 Prozent mehr Schokolade verkauft. Der Inlandmarkt-Umsatz konnte 2021 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zulegen (+7,7%), lag aber noch deutlich unter dem Niveau von 2019 (-8,4%).

 

Überhaupt ist der Export ausschlaggebend mit einem Anteil von gut 70 Prozent der gesamten verkauften Schokolade. Weitaus am meisten Schweizer Schokolade wurde im vergangenen Jahr nach Deutschland exportiert: 25’700 Tonnen, gefolgt von Frankreich mit knapp 13’000 Tonnen und Kanada mit 11’800 Tonnen.

 

Mehr Importe

 

Nach dem starken Anstieg des Importanteils in den vergangenen Jahren betrug der Anteil ausländischer Schokolade im Schweizer Markt 2021 rund 42 Prozent, wie Chocosuisse weiter mitteilte.  Innerhalb von zehn Jahren ist der Anteil der Importeure im Schweizer Markt um fast ein Viertel angestiegen (2011: 34%). Ursache dieser Entwicklung ist gemäss dem Verband zur Hälfte der Rückgang des Konsums von Schweizer Schokolade (von 8kg auf 6,6kg pro Kopf), zur anderen Hälfte der höhere Konsum von Importschokolade (von 4kg auf 4,7kg pro Kopf).

 

Die traditionelle Tafel Schokolade machte dabei mit 50,1 Prozent immer noch die Hälfte aller Produkte aus, gefolgt von Halbfabrikaten einschliesslich Pulver mit 22,3 Prozent und Schokoladekonfiserie mit 17,5 Prozent.

 

Produktionsstandort geschwächt

 

Wenig erfreut ist die Branche über die politischen Entscheide des Parlaments, insbesondere über jene beim Zucker. «Trotz bereits bestehender Herausforderungen für den Produktionsstandort Schweiz hat die Politik 2021 die Rahmenbedingungen ein weiteres Stück verschlechtert», schreibt Chocosuisse. So habe sich das Parlament dem Druck der Zuckerproduzenten gebeugt und den Mindestgrenzschutz für Zucker bis 2026 verlängert. Die Tonne Importzucker bleibt mit einem Einfuhrzoll von 70 Franken belegt.

 

«Im Umfeld eines bereits allgemein starken Rohstoffpreisanstiegs wird damit der Preis für Schweizer Zucker noch zusätzlich erhöht», klagt der Verband. Alleine dadurch würden die Produktionskosten in der Schweiz um eine Grössenordnung von zwischen ein und zwei Lohnprozenten steigen. Die Importe würde dadurch einen weiteren Kostenvorteil erhalten.

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Kollege | 30.03.2022
    Auch wenn die Schokoladenproduzenten den Zucker gratis bekommen würden, wäre ausländische Schokolade noch immer günstiger. Produkte aus einem Hochlohnland kosten einfach mehr. Die Idee, das mit tieferen Rohstoffkosten auszugleichen, funktioniert nur sehr beschränkt.
  • Urs Wälchli | 29.03.2022
    Dann sollen mir die Schokoladenproduzenten doch bitte mal sagen aus welchen Kantonen sie die Kakaobohnen für Schweizer Schokolade beziehen
  • Rechner | 29.03.2022
    Wenn eine 100 gr Schokolade nur aus Zucker besteht, macht der Grenzschutz 0.7 Rappen pro Tafel Schockolade aus!!!
    Es ist somit eine Frechheit sich über Grenzschutz zu beschwehren.
  • Urproduzent | 29.03.2022
    Wie wärs mit einen neuen Kässali von Milch-, Getreide-, Zuckerrüben- und Oelproduzenten?

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