So stieg die inländische Verkaufsmenge 2024 um 1,7 Prozent auf gut 209'000 Tonnen. Der deutlich grössere Exportmarkt (Anteil 71,2%) stagnierte jedoch mehr oder weniger mit einem nur mageren Plus von 0,2 Prozent. Das sei für die Branche ein Warnzeichen, schreibt der Verband Chocosuisse in einer Mitteilung vom Dienstag.
Durch den massiven Anstieg des Kakaopreises, der sich im vergangenen Jahr fast vervierfacht hatte, stehe die Branche unter hohem Kostendruck und habe erste Preiserhöhungen durchführen müssen. Daher rühre auch das massive Umsatzplus von 13,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken.
Rund 10 Kilo Schoggi pro Kopf
Gleichzeitig sank der Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz um 2,4 Prozent auf 10,6 Kilo. Immerhin blieben Herr und Frau Schweizer der heimischen Schoggi treu – der Verbrauch blieb bei 6,3 Kilo (+0,1%) stabil, während derjenige für Importprodukte um 4,0 Prozent auf 4,3 Kilo sank. Dennoch sei der Importanteil mit rund 40 Prozent weiter auf hohem Niveau, meint der Verband.
Der weitere Ausblick bleibt entsprechend verhalten. Da 2024 viele Schokoladeproduzenten noch günstigeren Kakao an Lager gehabt hätten, komme der hohe Kakaopreis wohl erst im Lauf des Jahres in den Läden an. Und dann stelle sich die Frage, wie die Konsumenten auf Preiserhöhungen reagieren werden.
Zucker- und Dauerbackwaren rückläufig
Auf ein nochmals schwierigeres Jahr blicken derweil die Hersteller von Zucker- und Dauerbackwaren zurück. So sank der Absatz von Zuckerwaren um 3,2 Prozent. Die Branche habe einen hohen Exportanteil (87,6%), wichtigster Markt seien die USA mit einem Anteil von 35,7 Prozent.
Bei den Dauerbackwaren sank die gesamte Verkaufsmenge um 1,5 Prozent, was einzig am stark rückläufigen Export (-9,8%) lag, wie der Verband Biscosuisse mitteilte.
Grenzschutz
Einmal äussert die Branche ihren Unmut über den Grenzschutz. «Unsere Unternehmen stehen unter erheblichem Kostendruck – trotz grossem Effizienzstreben», erklärt Roger Wehrli, Direktor von Chocosuisse. «Während der rekordhohe Kakaopreis alle Schokoladeproduzenten weltweit betrifft, sind unsere Mitglieder durch die protektionistische Schweizer Agrarpolitik zusätzlich benachteiligt», führt er weiter aus.
Beim Milchpulver bestehe ein partieller Ausgleich. Beim Zucker trage hingegen die Branche die vollen Mehrkosten des Grenzschutzes allein. «Das schwächt unsere Position – sowohl im Inland als auch auf den Exportmärkten», kritisiert Wehrli.
Die Mitgliedsunternehmen von Chocosuisse beschäftigen in 16 Fabriken in der Schweiz 4'836 Angestellte.