So sollen Unternehmen keine Lebensmittel mehr verschwenden

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Nordwestschweiz widmet sich der Frage, wie die im Schweizer Ernährungssystem anfallenden Überschüsse besser im Kreislauf gehalten und verwertet werden können. Die Zusammenarbeit mit einer Online-Plattform scheint eine erste Antwort zu geben.  

pd/ome |

Am 1. September 2024 startete die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit ihren Forschungsarbeiten zur Weiterentwicklung und Optimierung des Konzepts von Circunis, wie dieses Unternehmen in einer Medienmitteilung informiert. Das Unternehmen Circunis ist mit der gleichnamigen Plattform seit April 2024  online und habe bereits erste Erfolge erzielt.

Circunis ist ein Schweizer B2B-Marktplatz, der sich auf den Handel mit Lebensmittelüberschüssen spezialisiert hat. Das Ziel von Circunis ist es, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und eine nachhaltigere Lebensmittelwirtschaft zu fördern. Finanziell unterstützt wird das Forschungsprojekt der FHNW von Innosuisse, dem Migros-Pionierfonds und der Seedling Foundation.

Wie verwerten Unternehmen ihre Überschüsse?

Die FHNW forsche dabei zu den konkreten Bedürfnissen der Unternehmen in der Lebensmittelwirtschaft, um den Verwertungsgrad von Überschusswaren weiter zu erhöhen, heisst es in der Mitteilung. Die Erkenntnisse würden in die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells von Circunis einfliessen, dann in das Angebot an ergänzenden Dienstleistungen und die Einbindung möglicher Logistik- und Fulfillment-Lösungen. Auch Angebot und Nachfrage von weiteren Ressourcen seien ein Thema, zum Beispiel Nebenströme aus der Lebensmittelproduktion, Verpackungen oder verfügbare Produktionsmittel und -maschinen.

Weiter beschäftigt sich das Forschungsteam der FHNW, mit den Rahmenbedingungen für eine effektive Wirkungsmessung. So sollen Unternehmen in Zukunft beziffern können, welche Auswirkungen ihr Engagement zum Verwerten von Überschuss generiert.

Das Circunis-Prinzip

Das Prinzip von Circunis sei einfach, aber effektiv, schreibt das Unternehmen: Lebensmittelproduzierende Unternehmen erfassen ihre überschüssigen Lebensmittel und stellen sie auf die Plattform. Dort können sie von Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung, der System- und Care-Gastronomie sowie dem Grosshandel gefunden werden. Diese kontaktieren dann die Produzierenden, um mit ihnen direkt zu verhandeln.

Über den Migros-Pionierfonds

Der Migros-Pionierfonds unterstützt nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen, um den systemischen Wandel in Richtung einer zukunftsfähigen Gesellschaft anzustossen. Der wirkungsorientierte Förderansatz verbindet finanzielle Unterstützung mit einem aktiven Förder- und Risikomanagement. Der Fonds ist Teil des gesellschaftlichen Engagements der Migros-Gruppe und verfügt über jährlich rund 15 Millionen Franken. 

Ob die Produzenten die Waren kostenlos oder gegen Entgelt weitergeben und wie sie die Logistik organisieren, entscheiden sie jeweils selbst. Circunis diene als Brückenbauer und vernetze die verschiedenen Parteien, betreibe jedoch selbst keinen Handel. Der Start Ende April sei erfolgreich verlaufen. Aktuell nutzten bereits rund 50 Betriebe den B2B-Marktplatz.

×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Lesershop

Hier gehts zum Lesershop

Umfrage

Wie erledigt Ihr die Büroarbeiten?

34.5 % Täglich
24.1 % Einmal in der Woche
0 % Alle zwei Wochen
6.9 % Einmal im Monat
13.8 % Zweimal im Jahr
0 % Alle zwei Monate
0 % Alle drei Monate
20.7 % Unregelmässig

Teilnehmer insgesamt 29

Zur aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?