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So viel Solarstrom wie noch nie produziert

2024 ist der Photovoltaik-Ausbau in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf fast 1800 Megawatt angestiegen. Es handelt sich um das siebte Jahr in Folge mit einem Marktwachstum. Dass das Ziel einer Verdoppelung in den nächsten fünf Jahren erreicht werden kann, fordert Swissolar bessere Rahmenbedingungen.

pd/clu |

Insgesamt waren per Ende 2024 in der Schweiz Solarpanels mit einer Leistung von 8,2 Gigawatt installiert, die über 10 Prozent des gesamten Schweizer Strombedarfs 2024 abdeckten. Das schreibt Swissolar zu der vom Bundesamts für Energie (BFE) veröffentlichten «Statistik Sonnenenergie 2024». Gemäss dem Schweizerischen Branchenverband für Sonnenenergie wird Solarenergie 2025 voraussichtlich rund 14 Prozent des Jahresbedarfs liefern.

«Der Bundesrat sieht vor, dass diese Menge in den nächsten fünf Jahren nochmals mehr als verdoppelt werden soll. Damit dies gelingt, müssen die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden», fordert der Verband. Mit dem aktuellen Wachstum und jährlichen Zubauzahlen von 1800 bis 2000 Megawatt könne die Solarbranche die politisch ambitionierten Ziele in den nächsten zehn Jahren erreichen.

Ein Quadratmeter pro Kopf

Die neu installierte Photovoltaik-Leistung stieg gemäss der «Statistik Sonnenenergie 2024» gegenüber dem Vorjahr auf den neuen Rekordwert von 1798 Megawatt. «Pro Kopf entspricht der Ausbau im letzten Jahr etwa einer Fläche von einem Quadratmeter», rechnet Swissolar in seinem Bericht zur Statistik vor.

Mit der Jahresproduktion von 5961 Gigawattstunden (GWh) könnte in etwa der Jahresverbrauch von zwei Millionen Haushalten gedeckt werden. Dabei lag die Sonneneinstrahlung 2024 13 Prozent unter dem Durchschnitt der vorherigen fünf Jahre und der Gesamtstromverbrauch nahm zu. Als Beispiel nennt der Verband den vergangenen Juni. Da lieferte Solarstrom rund 22 Prozent der Energieversorgung.

Unverzichtbarer Winterstrom

Somit würden laut dem Verband nicht nur die Speicherseen entlastet. Es bedeute auch: «Die Schweiz hätte ohne Solarenergie im vergangenen Winterhalbjahr bedeutend mehr Strom importieren müssen.» Noch nicht in der Statistik erfasst sind die alpinen Projekte des «Solarexpress», von denen vier im Bau sind.

Generell zeigt sich ein Trend zu grösseren Anlagen: Die Durchschnittsgrösse einer Photovoltaikanlage stieg innerhalb eines Jahres von 28,2 auf 32,1 Kilowatt, jene von Einfamilienhäusern von 12,7 auf 13,3 Kilowatt. Gleichzeitig gingen Anlagen auf Einfamilienhäusern (EFH) um drei Prozent zurück. Aus Sicht von Swissolar führte die bevorstehende Einführung des neuen Stromgesetzes und die damit verbundene Unsicherheit zu Zurückhaltung bei privaten Investoren.

Batteriespeicher im Aufwind

Die Zahl neu installierter Batteriespeicher stieg laut der Statistik um 4 Prozent. «Besonders im Gewerbe- und Industriebereich verdoppelte sich der Anteil auf 6 Prozent, begünstigt durch sinkende Preise», schreibt der Verband dazu. Bei Einfamilienhäusern verfügten bereits 47 Prozent der Anlagen über Speicher. Diese erhöhten nicht nur den Eigenverbrauch, sondern entlasten durch Lastspitzenreduktion auch die Netze.

Die gesamte Speicherkapazität belief sich Ende Jahr auf 896'000 Kilowattstunden – genug für den Tagesbedarf von 100'000 Vierpersonenhaushalten. Ab 2025 dürfte laut Swissolar die Befreiung von der Netznutzungsgebühr die Nachfrage zusätzlich ankurbeln.

Photovoltaik-Leistung

Auch weltweit zeigt sich der Trend:  2024 wurden  rund 597 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert, 33 Prozent mehr als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte entfiel auf China. Insgesamt wurden 2000 Terawattstunden Solarstrom produziert, was 7 Prozent des globalen Strombedarfs entspricht. Der Zuwachs durch Photovoltaik war grösser als bei jeder anderen Technologie. Die Schweiz belegt mit 908 Watt pro Kopf Platz zehn weltweit. Für 2025 wird ein weiteres Wachstum von rund 10 Prozent prognostiziert.

Das überarbeitete Stromversorgungsgesetz bringt gemäss dem Branchenverband ab 2025 neue Möglichkeiten wie lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) und einheitliche Vergütungen für eingespeisten Strom. Auch Batteriespeicher würden vom Netzentgelt befreit. «Die Umsetzung läuft jedoch zögerlich. Komplexe Vorgaben bremsen vor allem die Entwicklung von LEG und Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch.», so die Meinung von Swissolar.

Rabatte für LEG

Swissolar fordert darum Verbesserungen, etwa höhere Rabatte für LEG und die Möglichkeit, Strom über Netzebenen hinweg zu verkaufen. Zudem brauche es marktgerechte Vergütungsmodelle mit Stundenpreisen und Mindestvergütung. Ein entsprechender Vorschlag werde derzeit im Parlament behandelt.

Der Verband prognostiziert für 2025 einen leichten Marktrückgang von rund 10 Prozent, bei dennoch hohem Zubau von etwa 1600 Megawatt. «Ab 2026 dürfte der Markt wieder wachsen», schreibt er in seinem Bericht. 

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