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«Unter diesen Bedingungen stellen wir die Produktion ein»

Die Generalversammlung Ökostrom Schweiz, dem Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten, brachte  ernste Diskussionen auf den Tisch. Die Biogasbranche steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Während neue Projekte von verbesserten Förderbedingungen profitieren können, sehen sich viele bestehende Anlagenbetreiber mit existenziellen Problemen konfrontiert.

ats/pd |

In Brunegg (AG) trafen sich rund 60 Mitglieder von Ökostrom Schweiz, um sich über die aktuellen Entwicklungen in der Branche zu informieren. Besonders die neuen Förderbestimmungen für landwirtschaftliche Biogasanlagen nach der Annahme des Stromgesetzes im letzten Jahr sorgten für grosse Besorgnis, heisst es in einer Mitteilung.

Dringende Anpassungen nötig

Seit dem 1. Januar 2025 gelten geänderte Förderkonditionen. Während neue Projekte von verbesserten Perspektiven profitieren, drohen bestehenden Anlagen nach dem Auslaufen der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) grosse finanzielle Einbussen.

Die KEV wird für viele Anlagenbetreiber in den kommenden Jahren auslaufen, wodurch bis zu 40 % der Erlöse wegfallen könnten. «Unter diesen Bedingungen werden wir die Strom- und Wärmeproduktion einstellen müssen», warnen mehrere Betreiber. Die Generalversammlung zeigte klar: Es bedarf dringend einer Nachjustierung der Förderbestimmungen, um die Wirtschaftlichkeit der bestehenden Anlagen zu sichern.

Mitglieder fordern Anpassungen 

Das Hauptthema der Versammlung war die Unzulänglichkeit der Nachfolgelösung für die KEV, schreibt Ökostrom Schweiz. Die Mitglieder von fordern eine «dringend nötige Anpassung der Förderregelungen», um die existenziellen Bedrohungen für bestehende Biogasanlagen zu verhindern.

Ohne ausreichende Unterstützung würden viele landwirtschaftliche Biogasanlagenbetreiber ihre Projekte nicht fortführen können. Die Betreiber betonten, dass eine Rückkehr zur Wirtschaftlichkeit nur durch eine Nachbesserung der Förderbedingungen möglich ist. Nur so können die Landwirte weiterhin einen wertvollen Beitrag zur Schweizer Energie- und Klimapolitik leisten, heisst es in der Mitteilung.

Erfolge im Bereich Klimaschutz und Biomethanvermarktung

Trotz der politischen Unsicherheiten konnte der Fachverband Ökostrom Schweiz im letzten Jahr beachtliche Fortschritte verzeichnen. Besonders im Bereich Klimaschutz, der Koordination organischer Reststoffe und der Biomethanvermarktung wurden bemerkenswerte Schritte nach vorne gemacht.

Zudem konnte der Verband die Mitgliederzahl erneut steigern und zählt nun rund 250 Biogasproduzenten. Dies zeige die zunehmende Bedeutung der Biogasproduktion als wesentlichen Bestandteil der Energiewende.

Zum Verband

Ökostrom Schweiz ist der Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten. Seine 250 Mitglieder sind Landwirte, die gleichzeitig auch Klima- und Energiewirte sind.  Sowohl im Rahmen der Energie-, als auch der Klimastrategie sind die landwirtschaftlichen Biogasanlagen tragende Pfeiler.

Aus Biogas kann erneuerbare Energie in unterschiedlichen Formen produziert werden: Strom und Wärme, Biogas-Brennstoff oder Biogas-Treibstoff. Dabei leisten Biogasanlagen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.

Kommentare (4)

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  • Victor Brunner | 14.04.2025
    Für einmal bin ich bei den Bauern, Nachbesserung der Förderbedingungen ist angezeigt und im Sinne der Energieversorgung und Verwertung sinnvoll!
  • Philipp Vossler | 14.04.2025
    Sehr geehrte Frau Barilone
    Das alles ist sehr wirr:
    1. Welche "Länder" Produzieren Treibstoffe?
    2. Treibstoffe haben garnichts mit Biogas zu tun
    3. Was soll das ganze noch mit der EU zu tun haben?
    4. Die EU fördert die Produktion von Biokraftstoffen aus Rest- und Abfallstoffen, nicht diejenige von reinen Energiepflanzen
    5. Übrigens werden Biokraftstoffe in der Schweiz ebenfalls gefördert
    6. Dass man in Schweizer Biogasanlagen auch Bioabfälle aus Italien fermentiert ist ihnen bewusst?

    Ich bin nicht gegen Biogas und gegen die Förderung erneuerbarer Energien.
    Aber ich bin für einen sinnvollen Einsatz von Steuergeldern.
    Wenn einzelne, unsirtschaftliche Anlagen den Betrieb einstellen müssen ist das verkraftbar. Bei vielen Anlagen bestünde bei Zusammenschlüssen von Hofdungproduzenten vermutlich ein grosses wirtschaftliches Optimierungspotential. Ebenso bei der Speicherung von Biogas und bedarfsgerechter Stromproduktion.
    Solche Prozesse sollten zuerst geprüft werden bevor man einfach nach Subventionen schreit!

    PS: die Schweiz wäre in regionalen Teilgebieten sehr gut für Windkraft geeignet. Nur gibt es keine Akzeptanz dafür.
  • Philipp Vossler | 12.04.2025

    Was für eine Drohung? Dann stellt die Produktion ein!


    Die bestehenden Anlagen sind lange gefördert worden und sollten abgeschrieben sein. Wenn diese nicht wirtschaftlich betrieben werden können liegt ggf. eine strategische Fehlplanung vor.


    Warum soll der Steuerzahler immer einspringen? Die Bauern sind es gewohnt dass ein Grossteil ihrer Arbeit subventioniert wird - also auch hier? Falsch!


    Die Bauern werden bereits doppelt gefördert. Einmal für den erzeugten Strom als Ökostrom. Und das zweite mal für das vermiedene Methan in der Atmosphäre.


    Vermutlich wird der Bau der Anlage auch noch gefördert?


    Das Fördergeld sollte man besser in wirtschaftlichere Technologien wie PV, Wasser- und Flusskraft oder Windkraft investieren.


    Die Bauern sollten Lösungen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit finden. Speichert euer Gas und verkauft es teuer während der Dunkelflaute oder bildet Produktiobsgemeinschaften damit Ihr wirtschaftlicher füttern produzieren könnt.


    Der Anteil des Biogas an der Schweizer Stromproduktion beträgt 3% (davon ist vermutlich noch der Grossteil aus dem Ausland importiert...) somit entsteht kein nennenswerter Verlust für das Schweizer Stromnetz wenn einzelne, unwirtschaftliche Anlagen stillgelegt werden. Insbesondere wenn sie durch wirtschaftlichere Technologien ersetzt werden.


    Hört endlich auf immer nur die Hand aufzuhalten!

    • Anneliese Barilone | 14.04.2025
      Man sollte Biogasanlagen Anlagen weiterhin unterstützen. Biogas aus Abfällen zu produzieren ist ein wichtiger Beitrag zur diversifizierten Stromproduktion. Im Vergeich dazu gibt es jedoch Länder (z.B. EU), die in Enwicklungsländern Lebensmittel anpflanzen, um damit Treibstoff herzustellen, weil man dachte, das sei umweltfreundlicher. Das hat die Schweiz zum Glück nie gefördert, da das ökologisch, und wirtschaftlich völlig sinnlos ist und den Welthunger noch massiv verschärft.
      Weiter sind solche Konzerne oft in Landgrabbing involviert. Viele Kleinbauern im globalen Süden werden enteignet und verlieren damit ihre Existenzgrundlage. Somit müssen Lebensmittel teuer importiert werden, was die Verschuldung zusätzlich noch antreibt. Die Schweiz ist nicht Teil der EU und unterstützt diese sinnlose Art von Energiegewinnung zum Glück nicht. Biogas aus Abfällen herzustellen, wie dies in der CH bis anhin subventioniert wurde, macht ökologisch jedoch völlig Sinn und sollte weiterhin unterstützt werden. Die grossen Energiekonzerne wollen natürlich lieber riesige Windturbinen aufstellen. Doch die werden statt von Wind (die CH ist kein Windland) mehr von Subventionen angetrieben. Das Erstellen von neuen Anlagen verbraucht auch viele Ressourcen (Energie, Wasser, Wald! etc.). Bevor man neue Anlagen aufstellt, sollte man den gesammten In-und Output vergleichen. Dann würde man sehen, dass der Erhalt bestehender Anlagen ökologisch mehr Sinn macht.
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