Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz im pro Kopf Bio-Konsum auf Platz eins vor Dänemark, Österreich, Luxemburg und Schweden. Deutschland belegt Platz sechs und Frankreich folgt auf Platz sieben, heisst es in einer Medienmitteilung von Bio Suisse.
Der Umsatz mit Bio-Produkten wuchs 2023 um 6,9 Prozent. Davon gehen vier Prozent auf die allgemeine Preissteigerung zurück. Der Marktanteil von Bio-Produkten liegt mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Franken bei 11,6 Prozent. Der Bio-Umsatz setzt sich unter anderem aus Fachhandel und Direktvermarktung zusammen.
Rückgang bei Direktvermarktung
Mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Franken erreichte der Schweizer Biomarkt beinahe das Rekordniveau von 2020 während der Corona-Pandemie, schreibt Bio Suisse. Damals wurde die Entwicklung auf dem Biomarkt vor allem von Fachhändlern und Direktvermarktenden angetrieben. Letztes Jahr zeigten diese jedoch mit minus 6,9 Prozent, bzw. minus 11,3 Prozent eine negative Entwicklung. Eine positive Entwicklung erkennt Bio Suisse bei Coop (+8,7%), Migros (+6,1%) und den Warenhäusern und dem Fachhandel (+10,7%).
Graubünden und Weinbau an der Spitze
Ende 2023 waren 7’362 Landwirtschaftsbetriebe mit der Knospe zertifiziert. Das sind 21 Betriebe mehr als 2022. Sie bewirtschafteten gemäss Bio Suisse eine Fläche von 190’280 Hektaren. Mit fast zwei Dritteln hat der Kanton Graubünden dabei den grössten Anteil an Bio-Betrieben. Bern bleibt mit total 1’370 Betrieben der Kanton mit den meisten Bio-Höfen.
Bio-Getreide gesucht
Die im letzten Jahr lancierte Ackerbau-Offensive sei gut angelaufen, schreibt Bio Suisse. Aufgrund der Umstellung des Bio-Brotsegments im Detailhandel auf Schweizer-Knospe-Getreide ist Getreide immer noch sehr gesucht. An der Umstellung interessierte Betriebe können sich an den Bio-Ackerbautagen vom 26. und 27. Juni in Aubonne VD informieren.
Die meisten Neu-Umstellungen stammen aus den Kantonen Bern (+22 Bio-Höfe), Luzern (+13) und Zürich (+12). Mit einem Bio-Anteil von 19,9 Prozent lag der Bio-Anteil im Weinbau erstmals über jenem der übrigen Landwirtschaft.
Mehr politische Unterstützung gefordert
Im Rahmen der Jahresmedienkonferenz betonten die Bio Suisse-Vertreter die Bedeutung der Partnerschaften mit dem Detailhandel für die Entwicklung von Bio in der Schweiz. Gemeinsam sei es gelungen, Bio aus der Nische zu führen. «Angesichts der anhaltenden Preisdiskussionen müssen wir uns klar positionieren und aufzeigen, warum Bio seinen Preis wert ist», wird Bio Suisse Präsident Urs Brändli in der Medienmitteilung zitiert.
Vor allem Coop hätte den Wert von Bio früh erkannt, führt Brändli weiter aus. Bio Suisse forderte eine stärkere politische Unterstützung des Biolandbaus, die den Wert von Bio zugunsten von Natur und Umwelt anerkennt und als Teil der Lösung verschiedenster Probleme gezielt einsetzt
Büffelmilchjoghurt als Bio-Produkt des Jahres
Im Rahmen ihrer jährlichen Medienkonferenz verlieh Bio Suisse auch die Bio Gourmet Knospe. Eine Jury hatte dabei insgesamt 66 Bio-Produkte verkostet und 29 mit einer Note 5 oder 6 ausgezeichnet. Diese können sich fortan mit dem Qualitätssiegel von Bio Suisse schmücken.
Auch der Veranstaltung wurde auch auf das Bio-Produkt des Jahres verwiesen, das zum zweiten Mal vom Publikum an der Food Zürich gekürt wurde. Als Bio-Produkt des Jahres ausgezeichnet wurde d er Bio-Büffelmilchjoghurt Vanille von der Molkerei Chäs-Hütte in Meierskappel LU.