Das Schweizer Fernsehen (SRF) hat im Dezember in zwei Sendungen die Landwirtschaft zum Thema gemacht. Insbesondere die jüngste Ausgabe von «Netz Natur» hat den Schweizer Bauernverband (SBV) verärgert. Er spricht von «Kampagnenjournalismus». Zu beiden Sendungen ist bei der Ombudsstelle je eine Beschwerde eingegangen.
2021 wird für die Schweizer Landwirtschaft ein richtungsweisendes Jahr. Die Trinkwasser- und die Pestizidverbotsinitiative kommen im kommenden Juni zur Abstimmung.
Initiativen haben Pflanzenschutzmittel im Visier
Die Pestizidverbots-Initiative fordert ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege. Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt wurden oder die solche enthalten.
Die Trinkwasser-Initiative verlangt, dass nur noch Bauern Direktzahlungen erhalten, die auf Pflanzenschutzmittel, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten.
Zwei Beschwerden
Das Schweizer Fernsehen hat in den Sendungen «Kassensturz» und «Netz Natur» die Landwirtschaft thematisiert. Dabei wurde über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln berichtet. Zu beiden Sendungen ist bei der Ombudsstelle je eine Beschwerde eingegangen, berichtet die «SonntagsZeitung».
Die Konsumentensendung «Kassensturz» untersuchte mehrere Schweizer Weine auf Pflanzenschutzmittel-Rückstände. Fazit: «In drei Vierteln der Proben finden sich Rückstände, zum Teil wahre Cocktails mit bis zu neun verschiedenen oder gar verbotenen Pestiziden.» Für Verärgerung sorgt aber ein Helikopter, der über die Rebberge fliegt.
Helikopter sorgt für Verärgerung
Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, versprüht dieser nicht synthetische Pflanzenschutzmittel, sondern eine Mischung aus Schwefel, Kupfer, Algen und Milch. Diese werden auch im Biolandbau eingesetzt. SRF wehrt sich gegen den Vorwurf der Manipulation. «Tatsache ist, dass bei den Aufnahmen mit Sicherheit auch eine Mehrzahl konventionell bewirtschafteter Weinberge gespritzt wurde. Also sind die Bilder auch für Chemie-Einsatz in konventionellen Rebbergen geeignet», erklärt ein SRF-Sprecher.
Die Sendung «Netz Natur» mit Moderator Andreas Moser thematisierte bei der jüngsten Ausgabe «Landwirtschaft – mit der Natur» den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. In der Sendung kamen ein Winzer, ein Obstbauer und zwei Gemüseproduzenten ist Landwirtschaft zu Wort. Die vier Landwirte setzen keine synthetischen Pflanzenschutzmittel ein. Und auch hier wird der Helikopter als Beispiel für eine «pestizid- und chemielastige» konventionelle Landwirtschaft eingesetzt.
4 Bauern porträtiert
Winzer Roland Lenz aus der Region Frauenfeld setzt auf neu gezüchtete Sorten, sogenannte PIWI-Reben, die gegen Pilzbefall robust sind. Mit breiten Streifen im Rebberg fördert er die Biodiversität. Obstbauer Helmut Müller aus Egnach TG setzt in seinem Obstgarten auf robuste Pflanzen und auf eine hohe Sorten-Vielfalt.
Gemüsebauer Stefan Brunner aus dem Berner Seeland bewirtschaftet seinen Biobetrieb nach den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft und stellt seinen Betrieb auf eine Mischform aus Permakultur und Agroforstwirtschaft um. Mattias Hollenstein aus Uster ZH setzt stark auf das Mulchen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Gemüsebau ist hier der Boden selten offen, sondern meist mit einer Schicht aus Pflanzenmaterial bedeckt.
«Arbeiten mit der Natur wie dazumal, wo die Bauern noch frei waren und nicht die Knechte der Wirtschaftsvögte», sagte Moderator Andreas Moser in der Sendung.
«Kampagnenjournalismus»
Für den Schweizer Bauernverband (SBV) wurde hier eine Grenze überschritten. Er spricht gegenüber der «SonntagsZeitung» von einem Kampagnenjournalismus. «Netz Natur» habe Pioniere für alternative Produktionsmethoden in der Schweizer Landwirtschaft gezeigt. Allerdings habe in der Sendung nur gut und böse existiert, kritisiert der Bauernverband. Konventionelle Landwirtschaft würde einerseits die Natur vergiften und auf der anderen Seite sei die saubere Heidi-Schweiz der Biobauern dargestellt worden.
Und die konventionellen Landwirte seien während den 45 Minuten nie zu Wort gekommen. «Die Sendung macht völlig einseitig die konventionelle Landwirtschaft zur Schuldigen für sämtliche negative Umweltwirkungen der Produktion und des Konsums von Lebensmitteln», sagt SBV-Sprecher Sandra Helfenstein zur «SonntagsZeitung».
zvg
SRF: anwaltschaftlicher Journalismus
Auch weist sie darauf hin, dass die vier porträtierten Betriebe «schön und recht» seien. Aber um die gesamte Landwirtschaft auf biologischen Anbau umzustellen, fehle die Nachfrage. Und auch auf diesen Umstand wurde in der Sendung nicht hingewiesen. Der Marktanteil von Bio-Lebensmittel beträgt etwas mehr als 10 Prozent.
SRF wehrt sich gegen den Vorwurf. «Einzelne Beiträge müssten nicht zwingend ausgewogen sein, und anwaltschaftlicher Journalismus ist Bestandteil der Programmautonomie von SRF», sagt Mediensprecher Stefan Wyss.
Nochmals, wer Mosers Beitrag schlecht findet nochmals ansehen und genau zuhören.
Bodenverdichtung hat nicht unbedingt mit den grossen Maschinen zu tun (weil diese meist grössere, breitere Pneus haben und damit der Druck je Fläche Boden auch bei grossen Maschinen nicht unbedingt grösser ist).
Alle Problembereiche wurden schon längst erkannt und es finden laufend Verbesserungen statt.
Wer macht die Arbeit Handjäten, Handhacken nicht der Schweizer Bürger, der ist meist zu faul oder hat das Gefühl er verdient zu wenig. Sonder Saisonarbeiter aus Spanien Rumänien Pole usw und natürlich der Landwirt selber. Zu Löhnen wo andere am Morgen nicht mehr aufstehen und denken zu diesem Lohn arbeite ich nicht mehr.
Für ökologischere Landwirtschaft brachte es mehr Handarbeit spreche aus Erfahrung hacken,jätten usw. Kann nicht alles Autonom gemacht we
Er hat nicht darauf aufmerksam gemacht, was für rückstände heute im wasser alles gefunden wird und dass davon nur ein minimaler anteil der landwirtschaft zuzuschreiben ist.
Es war einfach nicht ganzheitlich bericht erstattet. Nichts neues bei useren medien
Ich finde den Beitrag von Netz Natur nicht schlecht. Ein seitig ja aber was erwartet ihr?
In einer Sendung, wie wärs mit einer gegendarstellung SBV nicht motzen Handeln. Die Jahre wos bequem war sind schon lange vorbei, steckt mal euer Herzblut und Energie in eure Arbeit. So wie wir.
Jeder Bauer geht sein weg und soll für das einstehen was er macht.
Informationsinstitution hat somit neutral zu berichten. Herr Moser hat alle Schuld der produzierender Landwirtschaft zugewiesen und die Konsumenten als wichtigster Entscheidungsträger wohlwissentlich ausgeklammert. Er darf sie ja als Stimmbürger nicht vergraulen. Es fehlte ganz einfach das Wissen und das Vermitteln von ökonomischen und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Obschon auch ich gegen die Pestizidverbots-Initiative bin, muss ich feststellen das Netz Natur keine Unwahrheiten verbreitete. Eine einzige Sendung kann nicht alle Aspekte beleuchten!!
Die meissten Pestizide brauchen die Privathaushalte die spritzen und haben keine Ahnung was sie ausbringen... Und was es bewirkt...
schutz abständen von gewässer usw. Interesiert dort niemand hauptsache ihre Pflanzen sind einwand frei
Aber der kleine Bauer ist immer der dumme er ist ja "nur" der Bauer wie auf dem Schachbrett
Oder was ist mit der Industrie?
Wie verschmuzt die die gewässer?
Ach stimmt Miliarden umsätze müssen geschüzt werden????
Die Gülleunfälle und das Fischsterben sind in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Jetzt dürften bald die Bauabwässer für die meisten Fischsterben verantwortlich sein.
Aber alles in allem haben wir überhaupt kein wirkliches Problem wegen dem Fischsterben. Das ist alles Panikmache (wie üblich, siehe Covid-19, Klima, Biodiversität, Pestizide, ....).
Bitte denken Sie als SVB nicht an die kommenden Jungen Bauern die sicher in der Zukunft Nachhaltige Landwirtschaft setzen.
Des SBV muss dringend umdenken sonnst werden sie immer weniger Mitglieder haben.
Die Pharma Industrie denkt leider nur an den Profit, und nicht was die Bauern alles leisten.
Es kann nicht sein das die Bauern Marionetten der Pharma sind