Im Februar 2022 fand ein gemeinsamer Pilotversuch mit den Kantonen Schaffhausen, Thurgau und Luzern sowie der Barto AG statt. Ziel war es, den Datenaustausch medienbruchfrei und in beide Richtungen zu ermöglichen. «Ausgewählte Landwirte führten erfolgreiche Tests durch», schreibt Barto in einer Mitteilung.
Im Kantonssystem erfasste Daten können nun von den Landwirtinnen und Landwirten müssen nicht erneut eingegeben werden. Die Schnittstelle ermöglicht einen medienbruchfreien Import der Schläge aus dem Kantonssystem «Lawis» zu Barto.
«Lawis», ein Produkt der Softec AG, ist das Agrarvollzugssystem der Kantone Luzern, Schaffhausen, Thurgau, Zug, Baselland und des Fürstentums Liechtenstein. Das System dient der Erfassung der Strukturdaten und der Anmeldung für Direktzahlungsprogramme sowie der Administration, Kontrolle und Aufbereitung der Auszahlungen.
«Damit sind ein einfacher Start mit Barto oder ein Abgleich der vorhandenen Informationen gewährleistet. Betriebsaufzeichnungen werden erleichtert, denn die Flächen derjenigen müssen deckungsgleich mit jenen des Kantonssystems sein», schreibt Barto weiter.
Möglich ist ausserdem die Datenübertragung von Barto zu «Lawis». Während des Erhebungsfensters der Strukturdaten können bereits angesäte und dokumentierte Herbstkulturen und geplante Sommerkulturen an «Lawis» exportiert und für die Strukturdatenerhebung verwendet werden.
Pilotphasen mit zwei weiteren Kantonssystemen sind gemäss Barto geplant. Der Datenaustausch wird auf den zukünftigen eCH-Standard angepasst und soll grossflächig genutzt werden.
Zu Barto
Barto nutzt die Smart-Farming-Plattform von 365FarmNet ein. Das Unternehmen ist eine Tochter des deutschen Landtechnik-Hersteller Claas. Die Fenaco wiederum ist über das Tochterunternehmen Serco Landtechnik AG Importeur von Claas für die Schweiz. Der Start der Plattform erfolgte 2018.
Die Nutzenden entscheiden gemäss Barto selbst, welche Informationen mit Behörden oder anderen Dritten geteilt werden. Die Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter habe stets die volle Kontrolle über die eingegebenen Daten.
365FarmNet entwickelt nach eigenen Angaben gemeinsam mit 35 europäischen Partnern Anwendungen für Nutzer aus über 25 Ländern. Die Plattform ist derzeit in fünf Sprachen verfügbar: Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch und Bulgarisch.
Agridea 6,6 %, Braunvieh Schweiz 3,1 %, Fenaco 36,3 %, Holstein Switzerland 1,8 %, Identitas AG 23,8 %, Laveba Genossenschaft 10 %, Mutterkuh Schweiz 0,1 %, Schweizer Milchproduzenten 2,6%, Swissgenetics 10,5 %, Swissherdbook 5,2 %.