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Die zwei Schlüssel zur Brand-und Unfallverhütung

Wissensaustausch und Vernetzung sind ein wichtiger Schlüssel, um Unfälle und Brände auf Landwirtschaftsbetrieben vorzubeugen, dieser Schluss ziehen die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und agriss nach ihrem zweitägigen Intensivkurs. 150 Fachpersonen haben sich ausgetauscht.

ats |

Hinter einem Brand oder einem Unfall auf dem Landwirtschaftsbetrieb steckt häufig nicht nur Materialschaden, sondern oft werden dabei Mensch und Tier verletzt oder kommen im schlimmsten Fall gar ums Leben. Manchmal führen Kleinigkeiten, Unachtsamkeiten oder schlicht Unwissen zu Katastrophen, die in Tragödien enden.

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und agriss haben in Langenthal BE eine zweitägige Tagung zur Unfallprävention in der Landwirtschaft organisiert. Rund 150 Fachleute, darunter Sicherheitsbeauftragte aus Landwirtschaftsbetrieben, landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater sowie Vertreter von Verbänden, Fachstellen, Polizei, Feuerwehr und internationalen Präventionsorganisationen nahmen daran teil, heisst es in einer Mitteilung.  

Tag 1: Brandverhütung in der Landwirtschaft

Am ersten Tag lag der Schwerpunkt auf der Brandverhütung. Daniel Gerber von der Kantonspolizei Bern zeigte die häufigsten Ursachen von Bränden in der Landwirtschaft und gab einen Einblick in die Arbeit der Brandermittlung.

Michael Binz von der VKF sprach über bauliche und organisatorische Massnahmen des Brandschutzes sowie über die Auswirkungen der neuen Brandschutzvorschriften ab 2026 auf die Landwirtschaft. Urs Zwahlen von der Emmental-Versicherung zeigte anhand eines Praxisbeispiels versicherungstechnische Aspekte im Brandfall auf und wies auf Risiken durch Unterversicherung hin.

Frédéric Zosso, der zwei Grossbrände auf seinem Hof miterleben musste, erzählte in einem eindrücklichen Erfahrungsbericht von den Folgen auf sein Leben, seine Familie, seine Mitarbeitenden und die ganze Betriebsstuktur.

René Tabord (BUL) zeigte verschiedene Systeme von Rauch- und Hitzemeldern als Lebensretter und welche Einsatzmöglichkeiten es in der Landwirtschaft gibt.

Mit «Farmprotec» stellte Guillaume Hauber von UFA-Samen eine vernetzte Sonde zur Temperaturüberwachung von Heu- und Emdballen vor.

Heinz Feldmann (BUL) schloss den Vormittag mit einem Einblick in aktuelle Diskussionen zu Brandschutz und Tierevakuation ab und stellte die neuesten Aktivitäten der BUL vor.

Am Praxisnachmittag mit Unterstützung der Langenthaler Feuerwehr konnten die Teilnehmenden an verschiedenen Stationen praktische Übungen beobachten und Hilfsmittel kennenlernen. Themen waren unter anderem die Rettung von Grosstieren aus Gruben, der Einsatz von Grossraumlüftern, ein aufgebautes Löschsystem zur Brandbekämpfung bei Hackerpressen und weiteren landwirtschaftlichen Maschinen sowie der sichere Einsatz von Flüssiggas in der Landwirtschaft. Zudem wurde ein neuer BUL-Kurs zum Thema Brandbekämpfung vorgestellt, bei welchem die Teilnehmenden auch gleich selbst ihre Löschkünste unter Beweis stellen konnten. pd

Die Veranstaltung diente dazu, aktuelle Herausforderungen im Brandschutz und in der Verkehrssicherheit zu besprechen, praxisnahe Lösungen vorzustellen und den Austausch zu fördern, schreibt die BUL. Die Tagung habe gezeigt, dass erfolgreiche Unfallprävention in der Landwirtschaft durch enge Zusammenarbeit und Austausch zwischen verschiedenen Akteuren gelingt.

Die Teilnehmenden hätten nicht nur von praxisnahen Inhalten profitiert, sondern auch von der Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen. «Besonders geschätzt wurden den Netzwerken und der offene Wissensaustausch», schreibt die BUL und bezeichnet «Vernetzung und Wissensaustausch als Schlüssel zur erfolgreichen Prävention».

Tag 2: Verkehrssicherheit und neue Präventionsstrategien

Der zweite Tag stand im Zeichen der Verkehrssicherheit. Nach der Begrüssung durch Thomas Frey (BUL/agriss) zeigte Désirée Hagmann von der ZHAW in ihrem Vortrag auf, wie verhaltensökonomische Ansätze Verkehrsteilnehmende zu sicherem Verhalten motivieren können.

Anschliessend schilderte Nathan Losenegger von Odermatt Landmaschinen AG eindrucksvoll seinen Verkehrsunfall mit einem Anhängerzug und Fahrzeugsturz.

David Goy von der Auto-école Trafic in Lausanne gab einen umfassenden Einblick in die G40- Fahrkurse von Landtechnik Schweiz und analysierte die Chancen und Herausforderungen dieser zwei praktischen Kurstage aus Sicht eines Fahrlehrers.

Stefan Zuber vom Forensischen Institut Zürich zeigte anhand eines Unfalls zwischen Motorrad und Traktor auf, mit welchen Mitteln Unfallhergänge rekonstruiert werden.

Simon Trachsler (agriss) und Benedikt Hellermann (BUL) präsentierten die neue Präventionskampagne "Risiko runter!", welche speziell auf in der Landwirtschaft tätige Personen abzielt und zur bewussten Risikominimierung im Arbeitsalltag motivieren soll.

Thomas Wickli von Scania Schweiz AG gab einen Überblick über aktuelle und zukünftige Sicherheitsund Assistenzsysteme bei Nutzfahrzeugen.

Den Abschluss bildeten Beiträge von Anthony Metzger und Denis Litt von der CAAA aus dem Elsass, die über die Gefahren landwirtschaftlicher Fahrzeuge auf Schnellstrassen berichteten und die App «Verif’Tech» vorstellten. Josef Amrein (BUL) erläuterte zudem die rechtlichen Grundlagen für das Mitführen von Anhängern am Unterlenker. pd

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