Infolge der stark gestiegenen Gaspreise haben sich Mineraldünger spürbar verteuert, was zu einem Einbruch beim Absatz in Deutschland geführt hat.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Düngemittelstatistik mitteilte, halbierte sich der Absatz von Phosphatdünger im zweiten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal um 50,6 % auf 14’000 t des darin enthaltenen Phosphatnährstoffs.
Die Menge des in Deutschland in den Verkehr gebrachten Kalidüngers nahm ebenfalls um gut die Hälfte ab, und zwar um 52,3 % auf 55’900 t. Bei Stickstoffdünger sank die Absatzmenge um 18,5 % auf 238’000 t, lediglich Kalk wurde mit 592’600 t auf dem Niveau des Vorjahresquartals verkauft.
Teure Herstellung
Grund für den Absatzeinbruch ist den Statistikern zufolge, dass die Herstellung der meisten Düngemittel sehr energieintensiv ist und in der Regel auf der Basis von Erdgas erfolgt. Die explodierenden Gaspreise und der damit verbundene Rückgang der Produktion und des Vertriebs von Düngemitteln schlagen sich seit diesem Frühjahr auch verstärkt in den Erzeugerpreisen für Dünger und Stickstoffverbindungen nieder.
Diese haben sich im August 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat mit einem Anstieg von 108,8 % mehr als verdoppelt.
Bereits im März hoch
Bereits im März 2022, dem ersten Monat nach Beginn des Ukraine-Krieges, lagen sie um 87,2 % höher als zwölf Monate zuvor. Auch der Aussenhandel mit Düngemitteln auf Phosphat-, Stickstoff- und Kaliumbasis ging zuletzt zurück.
Von Januar bis Juli 2022 wurden laut Destatis 2,1 Mio t solcher Dünger nach Deutschland importiert. Das waren 11,0 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Export doppelt so hoch wie Import
Wichtigste Herkunftsländer für diese Düngemittel waren die Niederlande mit einem Anteil von 21 %, Belgien mit 15 % und Polen mit 14 %. Der Export von entsprechenden Düngern nahm im selben Zeitraum um 3,9 % auf 4,6 Mio t ab.
Damit wurden mehr als doppelt so viel Düngemittel exportiert wie importiert. Besonders deutlich fielen die Rückgänge im Aussenhandel mit Phosphatdünger aus.
Hierbei sank der Import von Januar bis Juli 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 52,6 % auf rund 15’100 t. Der Export ging sogar um 74,5 % auf 11’400 t zurück.