Bis Ende August müssen die rund 600 Schweizer Energieversorger mit Endkunden ihre Tarife für das nächste Jahr der Aufsichtsbehörde melden.
Entspannung der Marktpreise
Der Strommarkt ist hierzulande für Haushalte gesetzlich reguliert. Die Versorger können ihre Kosten auf die Kunden umwälzen, können die Stromtarife aber lediglich einmal im Jahr zum Jahreswechsel anpassen. Nach dem Krisenjahr 2022 mit Beginn des Ukraine-Kriegs mussten die Schweizer zum Jahreswechsel 2023 im Durchschnitt 27 Prozent mehr für Strom auf den Tisch legen. Per Anfang 2024 stiegen die Tarife um weitere 18 Prozent.
Für 2025 rechnet der Verband der Schweizer Elektrizitätsunternehmen (VSE) nun mit einem Rückgang der Strompreise. In einer Anfang Juli veröffentlichten Umfrage gaben 75 von 83 Mitgliedern an, ihre Strompreise für das kommende Jahr sicher oder wahrscheinlich zu senken. Der VSE verweist gegenüber der Nachrichtenagentur AWP darauf, dass einige Grundversorger bereits ihre (sinkenden) Tarife für das kommende Jahr öffentlich kommuniziert hätten. Gründe dafür seien die Entspannung der Marktpreise an den europäischen Strommärkten sowie tiefere Kosten für die inländischen Stromreserven.
80 Prozent beschaffen vom Markt
Mehr als 80 Prozent der Stromversorger beschaffen die Energie laut dem Branchenverband für die Endkunden am Markt. Die Schweizer Unternehmen würden ihre Energie am Markt gestaffelt und langfristig zwei bis drei Jahre im Voraus kaufen. Da der Preis in der Grundversorgung jeweils bis Ende August für das Folgejahr festgelegt werden muss und dann für ein Jahr gilt, würden grundversorgte Firmen- und Haushaltskunden verzögert von den aktuell tieferen Marktpreisen profitieren.
Weil aber nicht alle Energieversorger den Strom am Markt beschaffen, gibt es innerhalb der Schweiz je nach Region meist grosse Unterschiede bei den Preisen. So gibt es Versorger wie etwa die BKW, welche ihre Kunden aus den eigenen Kraftwerken versorgen und daher von den Marktschwankungen mehr oder weniger unbeeindruckt sind.