Es tönt wie ein Fall aus der Fernsehsendung «Aktenzeichen XY…, ungelöst». In dieser Sendung werden ungelöste Fälle geschildert, in der Hoffnung, dass die Bevölkerung Hinweise dazu geben kann. Genau dies tut nun auch die Kantonspolizei Uri. In einer Mitteilung vom Dienstag, 29. Oktober, bittet sie um Zeugenhinweise.
Gesucht wird eine männliche Person, ca. 180 cm gross, schlanke Statur. Sie trug eine dunkelblaue Regenjacke, dunkle Hosen, eine schwarze Kapuze, einen schwarzen Rucksack und grüne Handschuhe. Was ist geschehen?
Videokamera liefert Beweise
Am 29. Oktober 2024, gegen 02.00 Uhr, betrat ein unbekannter Täter das Gelände eines Bauernhofes an der Grenzgasse in Altdorf UR. Kurze Zeit später verschaffte er sich durch Auswuchten einer Eingangstüre Zutritt zum Hofladen.
Es wurden mehrere Geldaufbewahrungsgegenstände aufgebrochen und Bargeld gestohlen, schreibt die Kantonspolizei Uri. Der Täter konnte auf einer privaten Videokamera beobachtet werden. Personen, die sachdienliche Hinweise machen können, werden gebeten, sich umgehend bei der Kantonspolizei Uri zu melden (041 874 53 53). Ist man persönlich von einem Diebstahl betroffen, kann das mehr als nur wirtschaftliche Folgen haben.
«Man traut niemandem mehr»
Dass Hofladen-Diebstähle auch psychische Folgen haben können, zeigt ein Bericht der «Sonntagszeitung». Einer Bäuerin aus Teufen AR wurde einmal das ganze Sortiment geplündert, berichtet die «Sonntagszeitung». Der Hofladen mit Selbstbedienung befinde sich dabei nicht einmal an einem abgelegenen Ort mit wenig Verkehr, sondern direkt an der Hauptstrasse, heisst es.
Heute lässt die Bäuerin die Waren und den Parkplatz vor dem Hofladen mit vier Kameras überwachen. Denn auch die Einführung eines neuen Zahlungssystems mit Scanner hätte die Situation nicht verbessert.
Vor allem in kleineren Hofläden kann man nicht ständig präsent sein (Symbolbild).
Sibylle Hunziker
Was die Bäuerin am meisten erschüttere, ist, dass sie einige der Diebe kennt. Sogar Stammkunden würden stehlen, heisst es. «Man traut niemandem mehr, man verdächtigt alle, das geht an die Psyche», gesteht sie gegenüber der «Sonntagszeitung». Bleibt zu hoffen, dass die allermeisten der täglich rund 60 Kundinnen und Kunden nicht nur ein Herz, sondern auch ein Portemonnaie für die Bäuerin haben.
Mit Massnahmen Risiko minimieren
Hofläden mit Selbstbedienung werden immer wieder von Dieben heimgesucht. Eine nicht repräsentative Umfrage des «Schweizer Bauer» ergab, dass nur 32 Prozent der Befragten angaben, noch nie bestohlen worden zu sein (18 Prozent) oder es nicht zu wissen (14 Prozent).
Die überwiegende Mehrheit (68 Prozent) hat schon Erfahrungen mit Hofladen-Diebstahl gemacht. 15 Prozent der Teilnehmenden bezeichnete es gar als «massives Problem». Eine 100-prozentige Sicherheit gegen Diebstahl gibt es nicht. Mit einigen Massnahmen lässt sich das Risiko jedoch minimieren.
- Überwachungskameras:
- Bargeldloses Bezahlen:
- Vertrauen stärken:
- Diebstahl melden:
- Öffnungszeiten anpassen: