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Junglandwirte und Kleinbetriebe gehen leer aus

In der EU mangelt es Landwirten und kleineren Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung es an Krediten und Finanzinvestitionen.

aiz |

 Alleine im Vorjahr wurde der Bedarf von bäuerlichen Unternehmen in Höhe von 58,72 Mrd Franken (62 Mrd. Euro) nicht gedeckt, zitierte EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski bei der jährlichen EU-Konferenz über Finanzinstrumente, die vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert werden aus zwei aktuellen Erhebungen.

Bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die Agrar- und Ernährungsprodukte verarbeiten, beläuft sich diese Finanzierungslücke auf 5,21 Mrd Franken (5,5 Mrd. Euro), wobei es zwischen den Mitgliedstaaten erhebliche Unterschiede gibt, berichtet Dow Jones News.

«Anforderungen hoch und streng»

«Die Anforderungen der EU-Banken an die Landwirte sind hoch und streng, so dass es für landwirtschaftliche Produzenten und Junglandwirte sehr schwierig ist, mit anderen Unternehmen aus der Wirtschaft zu konkurrieren, bei denen die Leistung bereits am Tag nach der Gründung des Unternehmens sichtbar ist»,  so Janusz Wojciechowski.

«Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich der Finanzmarkt für die gleichberechtigte Finanzierung von Landwirten öffnet und dass die Mitgliedstaaten den Einsatz von Finanzinstrumenten in ihren GAP-Strategieplänen in den Mittelpunkt stellen», sagte Wojciechowski in seiner Eröffnungsrede vor über 250 in Brüssel versammelten Vertretern von Verwaltungsbehörden, Finanzinstituten, Agrarexperten und Vertretern der Agrar- und Ernährungsindustrie.

Fast verdoppelt

Um die Situation in der Landwirtschaft und im Agrar- und Ernährungssektor zu bewerten, wurden laut EU-Kommission 6’550 Landwirte und 2’389 KMU in der EU befragt. Die letzte Erhebung dieser Art stammt aus dem Jahr 2017.

Während die Finanzierungslücke bei den Lebensmittelverarbeitern um 5,97 Mrd Franken (6,3 Mrd. Euro) zurückging, hat sich der ungedeckte Finanzbedarf der Landwirte (Primärerzeuger) seit 2017 fast verdoppelt. Er belief sich 2017 noch auf 31,25 Mrd Franken (33 Mrd. Euro).

Die Ablehnungsquoten sind im Vergleich zum Jahr 2017 zurückgegangen, aber die von den Landwirten beantragten durchschnittlichen Darlehensbeträge sind gestiegen, was dazu führt, dass grössere Beträge nicht gedeckt werden können.

Banken nicht bereit

Darlehen mit einer Laufzeit von mehr als sieben Jahren sind demnach weiterhin schwer zu erhalten. Auf diese Kategorie entfallen 58% der Lücke.

Die Agrarumfrage zeigt, dass 37% aller abgelehnten Agrarkredite in der EU auf die mangelnde Bereitschaft der Banken zurückzuführen sind, ihre Unterstützung für die Landwirtschaft auszuweiten.

In weiteren 20% der Fälle haben die Banken den Projektvorschlag bzw. den Betrieb als nicht lebensfähig eingestuft.

 

Verschiedene Einsatzgebiete

Bei der Betrachtung der Investitionsarten kommt die Agrarumfrage zu dem Schluss, dass im Jahr 2022 Investitionen in Höhe von 17,9 Mrd Franken (18,9 Mrd. Euro) im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Wandel des Sektors nicht getätigt wurden.

Diese Investitionen wären ansonsten für die Einführung des biologischen Landbaus, den verstärkten Einsatz digitaler Lösungen oder fortschrittlicher Maschinen zur Optimierung des Düngemitteleinsatzes, die Verbesserung des Schutzes vor Dürre und Überschwemmungen oder die Senkung des Energie- und Kraftstoffverbrauchs in den landwirtschaftlichen Betrieben verwendet worden.

Diese Betriebe leiden am meisten

Kleinbetriebe und Junglandwirte sind am stärksten von diesem unzureichenden Zugang zu Finanzinstrumenten betroffen, wie es weiter heisst.

Bei Junglandwirten wurden mehr als 50% aller Anträge aufgrund von Beschränkungen in der Bankpolitik abgelehnt, während die entsprechende Quote bei älteren Landwirten bei 32% liegt. 

Kommentare (1)

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  • Gut76 | 20.10.2023
    Das ist in der Schweiz z.B.Kanton Nidwalden auch nicht besser.Ich habe das in den letzten 15 Jahren als Landwirt mehrere male selbst erlebt.
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