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Kampf gegen Ausbeutung von Erntehelfern

Die italienische Regierung kann im Kampf gegen die Ausbeutung von Landarbeitern auf die Mitarbeit der grossen Landwirtschaftsverbände zählen.

Das haben die mitgliederstärkste Berufsvertretung Coldiretti und der Verband der grossen Betriebe (Confagricoltura) im Anschluss an ein Treffen mit Arbeitsministerin Marina Calderone und Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida betont. Nach dem Aufdecken zahlreicher Fälle von Landarbeiterausbeutung und illegaler Erntehelferbeschäftigung war das System des sogenannten Caporalato im vergangenen Monat wieder ins Scheinwerferlicht geraten.

Situation verbessern

Um die Situation der Landarbeiter und Erntehelfer zu verbessern, muss aus Sicht von Coldiretti auch die soziale Konditionalität der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) durchgesetzt werden. Als weiteren wichtigen Ansatzpunkt hat der Verband die derzeitigen Regelungen für Saisonarbeitskräfte aus Drittstaaten ausgemacht. Vorgeschlagen wird unter anderem, berufsständische Organisationen stärker in Kontroll- und Genehmigungsprozesse einzubinden. Ausserdem sollen in der Vergangenheit auffällig gewordene Arbeitgeber vom Antragsprozess ausgeschlossen werden.

Auch Confagricoltura hält eine stärkere Einbindung von offiziellen Stellen und berufsständischen Organisationen für notwendig. Ausserdem spricht sich der Verband dafür aus, Anreize für das Errichten von Transportkapazitäten und Unterbringungsmöglichkeiten auf den jeweiligen Höfen zu schaffen. Nicht notwendig ist es aus Sicht der Vertretung der grossen Betriebe, Landtechnikunternehmen in die betreffenden gesetzlichen Regelungen einzubeziehen.

Immer wieder Unfälle

In Italien sorgen die Auswüchse der als «Caporalato» bekannten Ausbeutung von Landarbeitern und Erntehelfern immer wieder für Diskussionen. Jüngster Anlass waren Anfang Juli durchgeführte offizielle Kontrollen, bei denen 39% der Beschäftigten als irregulär aufgefallen waren. Wenige Wochen zuvor hatte der Tod eines indischen Landarbeiters international für Schlagzeilen gesorgt. Der 31-jährige Mann hatte bei der Arbeit an einer Maschine schwerste Verletzungen an den Beinen erlitten und einen Arm verloren. Anstatt Hilfe zu holen, hatte der Vater des Betriebsleiters den Verletzten zu dessen Unterkunft gebracht und ihn dort zunächst seinem Schicksal überlassen.

Unfälle sorgen immer wieder dafür, das Thema ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. 2018 hatten mehrere tödliche Verkehrsunfälle mit Saisonarbeitskräften die Diskussion angefacht. Auch damals hatte die Regierung angekündigt, den Kampf gegen «Caporalato» auszuweiten.

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