Die Arbeiten auf einem Landwirtschaftsbetrieb sind mit vielen Risiken verbunden. Das zeigt ein Blick auf die Statistik. 20 Personen haben ihr Leben während landwirtschaftlichen Tätigkeiten verloren. Drei Kinder und zwei Drittpersonen staben bei landwirtschaftlichen Aktivitäten.
Im Mittel der Jahre 2015 bis 2024 starben knapp 30 Menschen bei Arbeiten im bäuerlichen Umfeld, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und die Stiftung Agriss am Donnerstag mitteilten. Die Beratungsstelle und Agriss stützen ihre Angaben auf Medien- und Polizeiberichte, da es keine Meldepflicht für landwirtschaftliche Unfälle gibt.
Meiste Unfälle mit Fahrzeugen
Am meisten tödliche Unfälle ereigneten sich beim Überschlagen von Traktoren, Transportern oder
Hebefahrzeugen durch Abrutschen im Gelände, Abkommen von der Strasse oder Kollision mit
anderen Fahrzeugen. Insgesamt 8 Personen, davon 1 Kind, haben so ihr Leben verloren. Ein erwachsene Person und ein Kind starben, weil sie von einem Fahrzeug stürzten oder überrollt wurden.
Eine erwachsene Person und ein Kind wurden von einer Maschine eingeklemmt und haben so ihr Leben verloren. Zwei Erwachsenen stürzten in eine Güllegrube und starben durch die Güllegase. Drei Menschen zogen sich bei Stürzen vom Dach, Heuabwurfloch und Hebefahrzeug tödliche Verletzungen zu. Zwei Personen wurden von herabfallenden Gegenständen, Lagerregal und Rundballe, erschlagen.
Ein Menschen wurde von einem Stier getötet, einer lag leblos in einer Pferdebox. Eine Person wurde nach einem Brand leblos aufgefunden, eine weitere Person starb durch Abrutschen im Gelände bei Holzerarbeiten. In zwei Fällen kam es im Strassenverkehr zu Kollisionen mit Drittpersonen. Eine Person auf einem E-Bike und eine auf einem Motorrad kamen so ums Leben.
BUL alarmiert
Das jüngste Todesopfer war erst 6 Jahre alt, das älteste 87. «Sieben der verunglückten Personen bei
landwirtschaftlichen Arbeiten waren über 65 Jahre alt und somit bereits im Rentenalter», schreibt die BUL.
Vor allem die Unfälle im Zusammenhang mit Fahrzeugen alarmiert die BUL. «Die Zahl der Personen, die bei Fahrzeugstürzen aus der Fahrerkabine geschleudert werden und dabei tödlich verunglücken, bleibt in der Landwirtschaft nach wie vor hoch. Das Tragen des Sicherheitsgurts könnte in zahlreichen Fällen Leben retten und schwerwiegende Folgen verhindern», heisst es in der Mitteilung.
Deshalb legt die Beratungsstelle bei der Prävention auch in diesem Jahr auf das Tragen des Sicherheitsgurts. Weitere Schwerpunkte sind die Sensibilisierung im Umgang mit Gärgasen sowie das Arbeiten mit Grossvieh.
Um die Sicherheit zu erhöhen, wollen Agriss und die BUL von Mitte Januar bis Mitte Februar 2025 mit einer Umfrage herausfinden, wie Risiken auf den Höfen wahrgenommen werden und wo es Potenzial für Verbesserungen gibt.