Das Tool ermöglicht es, alle Themen des Risikomanagements in einem Betrieb zu erfassen und bietet eine schnelle Einschätzung und eine optionale tiefgründige Bewertung.
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Landwirtschaftliche Betriebe und die damit verbundenen Familien sind vielfältigen Risiken ausgesetzt. Das neue Risikoanalyse-Tool der Berner Fachhochschule Hafl und der Agridea hilft die Situation des Bauernhofs diesbezüglich umfassend einzuschätzen. Die Benützung des Tools ist kostenlos.
Das neue Tool bietet gemäss Hafl und Agridea einen 360°-Blick auf die Bewertung und Bewältigung von Risiken eines gesamten Betriebes. Es ist in Form einer Excel-Arbeitsmappe aufgebaut und kann von Betriebsleitenden selbstständig oder mit der Unterstützung von Beratungsstellen verwendet werden.
Sechs Themen
«Aufgrund des Klimawandels, des rasanten technischen Fortschritts sowie der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen wird es immer wichtiger, sich mit den unterschiedlichen Risiken auf dem Betrieb zu befassen», schreiben Agridea und Hafl. Das neue Tool soll hier Hilfe leisten. Das Instrument basiert auf mehr als 120 realen Risikosituationen, die auf einem landwirtschaftlichen Betrieb auftreten können – wie ein Arbeitsunfall, der Betriebsleitende für mehrere Monate arbeitsunfähig machen kann oder Probleme mit der Energieversorgung des Betriebs aufgrund von Lieferengpässen.
Das Tool enthält eine Reihe von Fragen zu sechs Themen: Personen, Finanzen, Märkte, Management, Geschäftsumfeld und Produktion. Ziel ist es, für jedes Thema die Häufigkeit des Risikos, das Ausmass seiner Folgen und das Vorhandensein von Präventionsmassnahmen zu bewerten. «So erhält man eine kompakte und zusammenfassende Bilanz und kann beurteilen, welche Strategie der eigenen Risikoeinstellung entspricht und wie man den Risiken vorbeugen kann», heisst es weiter. Das Tool kann kostenlos
Praktiker miteinbezogen
Das Risikoanalyse-Tool basiert auf dem kanadischen Instrument «AgriBouclier». Es wurde so weiterentwickelt, dass es von den Schweizer Landwirtinnen und Landwirten selber ausgefüllt werden kann. Zudem können Beratungsstellen und Berufsschulen dieses Tool nutzen, um einen fundierten Überblick über einen Betrieb zu erlangen.
«Um sicherzustellen, dass das Tool auf die Bedürfnisse der Praxis und Beratung zugeschnitten ist, wurden die potentiellen Nutzerinnen und Nutzer bei der Entwicklung in mehrstufigen Feedback- und Testphasen miteinbezogen», heisst es in der Mitteilung. Das Tool wird für die interdisziplinäre Zusammenarbeit am FarmXchange 2022 vom 2. Dezember eingesetzt. Die Agridea wird die Resultate veröffentlichen und will so zur Wissensverbreitung beim Risikomanagement beitragen.