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Erstmals wird in diesem Jahr der Prix Climat verliehen. Die Klima-Allianz will aufzeigen, dass eine klimafreundliche Landwirtschaft möglich und rentabel ist. Eine Fachjury hat sechs Projekte nominiert. Kommende Woche wird der Sieger bekanntgegeben. Zudem wird ein Publikumspreis verliehen. Hier können Sie Ihrem Favoriten die Stimme geben.

 

Gemäss Mitteilung der Klima-Allianz gingen über 60 Bewerbungen aus der ganzen Schweiz ein. In Zusammenarbeit mit einer Fachjury nominierte die Klima-Allianz, aufgrund von in Workshops erarbeiteten Kriterien, die sechs Finalisten.

 

Landwirte inspirieren

 

Den Bäuerinnen und Bauern würden grosse Teile der Umwelt- und Gewässerverschmutzung und des Verlusts der Biodiversität angelastet, und damit eine grosse Mitverantwortung für die globale Erhitzung zugeschrieben. «Die Vorwürfe haben ihre Berechtigung, jedoch ist die Schuld dafür nicht allein der landwirtschaftlichen Produktion zuzuschieben», heisst es in einer Mitteilung. Die «landwirtschaftlichen Aspekte» der Klimakrise müssten als gesamtgesellschaftliches Problem betrachtet und gelöst werden.

 

Mit dem Preis will die Klima-Allianz zeigen, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussieht. «Mit dem Prix Climat erhalten Konsumenten einen Einblick in die wichtige Arbeit von klimafreundlichen Betrieben und deren Produkte. Zudem sollen die klimafreundlichen Ansätze unserer Finalisten andere Landwirte inspirieren», hält Loïc Schwab, Projektleiter des Prix Climat, fest.

 

Die Preisverleihung findet kommenden Donnerstagnachmittag statt. Nebst dem Hauptpreis, dem Prix Climat, wird auch ein Publikumspreis vergeben. Das Onlinevoting dauert noch bis kommenden Sonntag. 

 

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«Nebst einer Auszeichnung erhalten alle nominierten Höfe mit dem Prix Climat die nötige Aufmerksamkeit, um künftig ihre Klimaprojekte zum Erfolg zu bringen», teilen die Organisatoren mit.

 

Folgende Projekte sind nominiert:

 

Agroforst, Fermes de Savanes, Apples VD

 

Die Ferme des Savanes ist ein Betrieb, der nach den Gestaltungsprinzipien der Permakultur als Agroforst-Projekt konzipiert wurde und seit 2021 in Apples (VD) in horizontaler und geteilter Verwaltung durchgeführt wird. Vorbild ist die nordamerikanische Savanne bestehend aus verschiedenen Bäumen, Sträuchern, Büschen und Stauden. Durch den mehrstufigen Obstgarten wird CO2 im Boden gespeichert. Mit dem Anpflanzen von Hecken soll das Austrocknen durch den Wind und damit den Wasserbedarf verringert werden. Und gleichzeitig soll so die Artenvielfalt erhöht werden. 

 

Betrieb
Land: über 30 Hektaren, Agroforstwirtschaft, Gemüsebau, Mehrstufige Obstgärten, Obstbaumschule, Hecken, Solidarische Landwirtschaft (Gemüsekörbe), Regenerative Landwirtschaft

 

 

Mobgrazing, Familie Schönbächler, Rickenbach LU

 

Das Prinzip von Mob-Grazing: Kühe grasen auf engstem Raum und nur für kurze Zeit. Durch die lange Rastzeit von 40 – 60 Tagen regeneriert sich das Gras und hat dabei genügend Blattfläche und Zeit, um viel Kohlenstoff in sein Wurzelwerk und über die Bodenlebewesen in den Boden einzulagern. Der Humusgehalt steigt und damit auch die Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Durch den hohen Besatz wird zudem die Wasserverdunstung verringert. Auch bei trockenem und nassem Wetter bleibt der Boden dank Mob-Grazing stabiler gegen Kuhtritte.

 

Neben dem Mob-Grazing setzen Schönbächlers auf Pflanzenkohle: Diese wird auf den Stallboden gestreut, um den Stickstoff in der Gülle zu binden, damit dieser nicht in die Luft entweicht. Die Pflanzenkohle an sich ist ein Kohlenstoffspeicher, der, wenn auf das Feld gebracht, Kohlenstoff langfristig im Boden speichern kann. Zusätzlich verbessert sich so die Wasserspeicherkapazität im Boden.

 

Betrieb
Land: über 14 Hektaren, Tiere: Mutterkühe, Weidetruten, Weideschweine, Schweinemast; Dinkel, Silomais, 100 Hochstammbäume: Kirschen, Mirabellen, Äpfel, Birnen, Konventionelle & regenerative Landwirtschaft

 

 

Herbstzeitlose, Familie Koch-Mathis, Root LU

 

Im Projekt Herbstzeitlose wird graslandbasiert Rindfleisch produziert, stressfrei mit Hoftötung geschlachtet, die Kunden mit Aktionen (Gäste vor Ort, Grillkurse Nose to tail) sensibilisiert und Paten für nachhaltigen Fleischkonsum angeboten. Durch solidarische Landwirtschaft werden Konsumenten selbst zu Bauern. Die Basis des Projekts bilden fünf alte Mutterkühe der Schweizer-ProSpecieRara-Rasse Rätisches Grauvieh, die eigentlich geschlachtet werden sollten. Sie sind die «Herbstzeitlosen» und erhalten auf der Obermettlen eine zweite Chance. Dadurch verlängert sich ihre Nutzungsdauer, was sich positiv auf ihre Ökobilanz auswirkt.

 

Jedes weitere Kalb, das sie auf die Welt bringen, erhält acht Paten, sogenannte Herbstzeitlose-Paten. Jeder Pate bezahlt zwei Jahre lang einen Franken pro Tag und wird nach zwei Jahren mit einem Fleischanteil am «Herbstzeitlose-Beef» beteiligt. Während den zwei Jahren kann er an Bauernhoftagen aktiv auf dem Bauernhof mitarbeiten und so einen Einblick erhalten, welche Arbeiten, wieviel Zeit und dass ein Lebewesen hinter einem Bissen Fleisch steckt.

 

Betrieb
Land: über 6 Hektaren, Grasland, Bergzone 1, Biologischer Landbau, Tiere: 5 Mutterkühe mit Kälbern und einige Weidebeef (max. 15 Tiere), Solaranlage, Solidarische Landwirtschaft (Tierpatenschaften)

 

 

SlowGrow, Matthias Hollenstein, Samuel Bähler & Petrissa Eckle, Mönchaltorf ZH

 

Mosaiklandwirtschaft bedeutet, dass Felder in Traktorspurstreifen aufgeteilt werden. Entlang dieser Anbaustreifen werden Maschinen effizient genutzt, quer zu den Anbaustreifen erhält man hohe räumliche Diversität, mit Kulturen von Gemüse, Getreide, Gründüngungen und Beeren. Dies erlaubt eine hohe Biodiversität unter und über dem Boden und die Ausbildung von Wechselwirkungen zwischen benachbarten Kulturen, ihren Botenstoffen, Microbiota, Pilznetzwerken, Insektenpopulationen etc. Die bepflanzten Fahrspuren werden dabei mit einem präzisen GPS im «controlled traffic farming» (CTF) befahren.

 

Eine wichtige Rolle spielt bodenbedeckener Mulch, der als Nahrung für das Bodenleben dient, Beikräuter vermindert, teuren manuellen Jätaufwand und mechanische Bodenbearbeitung reduziert, sowie Feuchtigkeit eingeschlossen und bei starken Niederschlägen vor Verschlämmung und Erosion schützt. Dadurch wird die Qualität des Bodens gesteigert, der so als natürliche CO2-Senke eine Tonne Kohlenstoff pro Hektare und Jahr speichern kann.

 

Betrieb
Land: über 20 Hektaren, Gemüsebau, Ackerbau & Spezialkulturen, Mosaiklandwirtschaft, Regenerative Landwirtschaft, Vertrieb über Solidarische Landwirtschaft

 

 

Haferdrink, Biohof Hübeli, Leandra Brusa & Urs Marti, Kallnach BE

 

Da es noch keinen Haferdrink aus Schweizer Hafer zu kaufen gab, wurde im Oktober 2020 mit der Herstellung von Haferdrink aus Schweizer Biohafer begonnen. Dieser wird mit Hilfe des eigenen Solarstromes (PV-Anlage) hergestellt, in Mehrweg-Glasflaschen abgefüllt, mit einer Etikette aus Recycling-Papier versehen und an Unverpackt-, Bio- & TanteEmma-Läden in den Kantonen Bern, Solothurn und Freiburg geliefert. Die Glasflaschen werden retour genommen, gewaschen und erneut befüllt.

 

Da Urs und Leandra für 250 Liter Hafermilch zwei ganze Tage beschäftigt sind, ist es ihnen momentan nicht möglich, all die Läden zu beliefern, die ihr Produkt anbieten möchten. Dass nun auch grosse Produzenten Schweizer Hafermilch auf den Markt bringen, ist für die beiden eine zusätzliche Herausforderung. Da sie mengenmässig nicht mit Grosskonzernen mithalten können, fokussieren sie auf ihre Stärke – den ökologischen Aspekt.

 

Betrieb
Pflanzenbau (Linsen, Polentamais, Hafer, Hartweizen, Dinkel), Verarbeitung & Direktvermarktung (Hafermilch im Mehrwegglas, Linsen, Polenta, Bramata, Teigwaren), Selbsterntegemüse, Baumpatenschaften für Hochstammbäume, Tierarche (Lebenshof für 38 Rinder, 2 Schafe, 2 Schweine)

 

 

Bächlihof, Martin Jucker & Stefan Bächli, Jona SG

 

Auf über 150 Hektaren, die auf vier Betriebe der Juckerfarm aufgeteilt sind, wird regenerative Landwirtschaft mit Obst-, Gemüse- und Ackerbau betrieben. Um die rund 600 Produkte herzustellen werden 80 verschiedene Kulturen und Sorten angepflanzt, wovon gut ein Drittel unterschiedliche Apfelsorten sind. 

 

Beim Bächlihof werden Hühner, Schafe und Schweine im Obstbau für Humusaufbau eingesetzt. Dadurch sinkt der maschinelle Einsatz. Anbau, Verarbeitung und Vermarktung erfolgt unter einem Dach. Verarbeitet wird hauptsächlich Ware mit minderwertiger optischer Qualität zur Reduktion von Foodwaste aus fast pestizidfreier Landwirtschaft.

 

Einsatz von Pflanzenkohle im Stall, diese landet in Form von Mist-Kompost direkt auf dem Feld und bleibt dort als Nährstoffträger im Boden angelagert. Umstellung auf E-Mobilität steht kurz bevor. Fast kein Einsatz von Plastikverpackungen in der Manufaktur (Suppe im Glas). Zukauf von Produkten immer möglichst aus der Nähe. Fremdprodukte im Hofladen werden mit Entfernung in km vom Laden ausgezeichnet.

 

Betrieb
Land: über 150 Hektare (auf vier Betrieben), Regenerative Landwirtschaft, Obstbau, Gemüsebau, Ackerbau, Tierhaltung, Direktvermarktung

 

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