Hafer ist in diesem Jahr in Deutschland das einzige Sommergetreide mit einem Zuwachs der Anbaufläche.
Olof Olsson
Die Beliebtheit von Hafer wächst in Deutschland seit Jahren, und darauf reagieren auch die Landwirte. Nach Angaben des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) wurde die Anbaufläche zur Ernte 2025 erneut ausgeweitet.
Laut Zahlen des Deutschen Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist sie mit rund 183’300 Hektar fast 18% grösser als im Vorjahr. Damit ist Hafer in diesem Jahr das einzige Sommergetreide mit einem Zuwachs der Anbaufläche. Der Umfang von 2023 wird sogar um fast 30% übertroffen.
«Haferanbau-Initiative» setzte wichtige Impulse
«Dieser Anstieg ist ein wichtiges Signal», kommentierte der Sprecher der Schälmühlen im VGMS, Ulrich Schumacher. Er wertet die Zahlen als Beleg dafür, dass die seit 2019 gemeinsam mit der Landwirtschaft getragene «Haferanbau-Initiative» Wirkung zeige. Laut Schumacher sieht der Branchenverband sogar noch zusätzliches Potenzial, denn der Markt für regionalen Hafer wachse weiter.
Schumacher hob hervor, dass die «Haferanbau-Initiative» in den letzten Jahren wichtige Impulse gesetzt habe. Viele Landwirte zeigten sich interessiert, doch es brauche weiter gezielte Information und eine enge Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette, um die positive Entwicklung zu verstetigen.
Nach Angaben des VGMS verzeichnen die deutschen Schälmühlen einen wachsenden Bedarf an Hafer, den sie zunehmend aus deutschem und regionalem Anbau decken wollen. Die Verarbeitungsmenge lag 2024 dem Verband zufolge bei fast 700’000 Tonnen Hafer; gegenüber 2008 war das ein Plus von 140%.