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D: Grösster Fleischverarbeiter an der kurzen Leine

Aus der von Tönnies geplanten Übernahme von Vion-Schlachthöfen wird wohl nichts. Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben untersagt. Die Wettbewerbshüter befürchten eine zu grosse Marktmacht von Tönnies. Das Unternehmen würde auch auf dem Absatzmarkt für die Vermarktung von Rindern zum Marktführer aufsteigen. 

AgE |

Das Vorhaben der Tönnies-Gruppe, die deutschen Rindfleischaktivitäten der Vion Food Group zu kaufen, ist gescheitert. Das Bundeskartellamt hat den geplanten Deal untersagt. « Die Übernahme der Vion-Standorte hätte die Marktposition von Tönnies zum Nachteil der Landwirtinnen und Landwirte und der verbleibenden kleineren Wettbewerber in den betroffenen Regionen bedenklich verstärkt», erklärte der Präsident der Behörde, Andreas Mundt, Mitte Juni zur Begründung. 

Das Unternehmen würde auch auf dem Absatzmarkt für die Vermarktung von Rindern zum Marktführer aufsteigen. Gegen den Beschluss der Behörde kann noch Beschwerde eingereicht werden.

Marktbeherrschende Stellung verhindern

Tönnies hätte mit der Übernahme neben seiner bereits dominierenden Position in der Schlachtung und Verarbeitung von Schweinen in Deutschland auch im Bereich Rinder eine Führungsposition erlangt, so Mundt. Zudem würde das Vorhaben die Ausweichmöglichkeiten der Erzeuger und Abnehmer verringern und so die Marktstellung der Tönnies-Gruppe und deren Handlungsspielräume erweitern. «Nachteile wären auch bundesweit für Abnehmer von Schlachtprodukten entstanden», betonte der Kartellamtspräsident.

Das Übernahmevorhaben hätte dem Bundeskartellamt zufolge Auswirkungen auf verschiedene, wettbewerblich voneinander zu unterscheidende Bereiche der Schlachtung und des Absatzes von Schlachtfleisch. Auf Basis umfangreicher Ermittlungen sowie der Auswertung der Erfassungsstrukturen von Schlachttieren sind die Wettbewerbshüter zu der Auffassung gelangt, dass der Zusammenschluss auf mehreren regionalen Schlachtmärkten in Süd- und Ostdeutschland zur Entstehung beziehungsweise zur Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung von Tönnies führen würde.

Grundsatzvereinbarung geschlossen

Durch die Fusion würde Tönnies auch seine Marktführerschaft in Deutschland auf den Absatzmärkten für die Vermarktung von Schweinen und Schweine-Schlachtfleisch weiter ausbauen und auf dem Absatzmarkt für die Vermarktung von Rindern zum Marktführer aufsteigen, heisst es aus der Behörde. Für die Entstehung der marktbeherrschenden Stellung von Tönnies sprächen zudem weitere Faktoren wie beispielsweise Marktzutrittsschranken für potentielle neue Wettbewerber und Grössenvorteile beim Zugang zu Erfassungs- und Absatzmärkten.

Im Juni 2024 hatte Vion bekanntgegeben, sich weitgehend aus der bisherigen Geschäftstätigkeit in Deutschland zurückzuziehen und die dortigen Standorte zu verkaufen. Im Zuge dieses Rückzugs hatten das Bundeskartellamt und EU-Kommission bereits seit Anfang 2024 mehrere Fusionsvorhaben in Bezug auf bisherige Vion-Standorte geprüft und bislang auch freigegeben.

Im vergangenen September hatten Tönnies und Vion eine Grundsatzvereinbarung geschlossen. Vorgesehen war der Kauf mehrerer Unternehmen und Beteiligungen der Vion GmbH und der Vion Beef B.V. durch die Tönnies International Management GmbH. Dies betraf insbesondere die Schlachthöfe in Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg.

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