Der französische Dachverband der Landentwicklungsgesellschaften hat seinen Bericht zum Bodenmarkt 2024 vorgelegt. Im vergangenen Jahr kostete ein Hektar Acker- und Weideland demnach durchschnittlich 7'820 Euro (ca. 7'625 Franken), für Pachtland wurden im Schnitt 5'220 Euro (ca. 5'090 Franken) aufgerufen.
Grégory Roose
In Frankreich haben sich die Preise für landwirtschaftlich genutzte Flächen im vergangenen Jahr unterschiedlich entwickelt. Während Acker- und Weideland sowie Waldflächen erneut teurer wurden, gaben die Preise für Rebflächen in allen Kategorien nach. Das geht aus dem Jahresbericht 2024 hervor, den der Dachverband der Landentwicklungsgesellschaften (FNSafer) kürzlich vorgelegt hat.
Für einen Hektar Acker- und Weideland wurden nach Angaben des Verbandes im Mittel 6'400 Euro (ca. 6'240 Franken) gezahlt; gegenüber 2023 entsprach das einem Plus von 3,2 %. In den Ackerbauregionen verteuerten sich die betreffenden Flächen im Durchschnitt um 1,4 % auf 7'820 Euro (ca. 7'625 Franken) pro Hektar. In den vorwiegend von Tierhaltung geprägten Landesteilen mussten für einen Hektar 4'790 Euro (ca. 4'670 Franken) und damit 3,3 % mehr als im Vorjahr gezahlt werden.
Waren die Flächen verpachtet, stieg der Kaufwert im Landesmittel um 2,0 % auf 5'220 Euro (ca. 5'090 Franken) pro Hektar. In den Ackerbauregionen wechselte der Hektar Pachtfläche für 6'570 Euro (ca. 6'410 Franken) den Besitzer; das war ein Zuwachs von 1,8 %. In den Tierhaltungsregionen zogen die Preise um 1,2 % auf 3'950 Euro (ca. 3'850 Franken) an.
Markt zeigt Beruhigungstendenzen
Insgesamt hat sich der Markt für Flächen für den Acker-, Obst- und Gemüsebau sowie die Tierhaltung 2024 etwas beruhigt. Die Anzahl der Transaktionen ging gegenüber dem Vorjahr um 5,9 % auf 98'350 Verkäufe zurück.
Der Umfang der gehandelten Fläche verringerte sich um 5,2 % auf 431'200 Hektaren, der Wert sogar um 17,7 % auf 6,17 Mrd. Euro (ca. 6,01 Mrd. Franken).
Juristische Käufer holen auf
Bewegung kommt laut FNSafer in die Eigentümerstruktur. Unter den Käufern ging der Anteil der in der Landwirtschaft tätigen Privatpersonen um 6,8 % zurück, bezogen auf die erworbene Fläche sogar um 9,7 %. Zunehmend aktiv waren hingegen juristische Personen aus der Agrarbranche. Ihr Anteil an den Transaktionen legte um 6,2 % zu, beim Flächenumfang erreichte das Plus 6,3 %. An Attraktivität verloren haben die Produktionsflächen offenbar für Privatpersonen, die nicht der Landwirtschaft zuzurechnen sind. Ihr Anteil an den Verkäufen ging im Berichtsjahr um 9,9 % zurück, bei der gehandelten Fläche belief sich das Minus auf 5,0 %.
In der Weinwirtschaft hat sich die schlechte wirtschaftliche Gesamtsituation 2024 auch am Bodenmarkt niedergeschlagen. Laut FNSafer ging die Anzahl der Transaktionen um 1,4 % auf 8'650 zurück. Mit 16'000 Hektaren wurde nach Umfang nahezu genauso viel Fläche wie 2023 gehandelt, der Wert lag allerdings mit 1,11 Mrd. Euro (ca. 1,08 Mrd. Franken) um 4,8 % unter dem Vorjahresniveau.
Für Rebflächen mit geschützter Herkunftsangabe wurden dem Bericht zufolge im Schnitt 176'400 Euro (ca. 171'500 Franken) pro Hektar gezahlt; das entsprach einem Rückgang um 1,1 %. Dem Trend trotzen konnten allerdings die Weinberge in den Anbaugebieten Burgund, Beaujolais, Champagne, Savoie und Jura, wo die Preise weiter anzogen. Spürbar preiswerter wurden Rebflächen mit geschützten Herkunftsangaben in Erzeugungsgebieten von Spirituosen. Im Schnitt wurden hier pro Hektar 51'100 Euro (ca. 49'800 Franken) aufgerufen und damit 9,8 % weniger als im Vorjahr. Abwärts ging es auch mit den Preisen für Weinberge ohne geschützte Ursprungsangaben, und zwar um 7,0 % auf 13'800 Euro (ca. 13'450 Franken).
Mehr branchenfremde Privatpersonen
Auch in der Weinwirtschaft zeigten sich Privatpersonen aus der Branche zurückhaltend beim Erwerb von Produktionsflächen. Ihr Anteil unter den Käufern ging im Berichtsjahr um 1,9 % zurück, nach Fläche belief sich das Minus auf 6,1 %.
Unternehmen und Genossenschaften waren beim Kauf von Rebflächen in etwa so viele wie im Vorjahr aktiv, allerdings nahm der von ihnen erworbene Flächenanteil um 6,6 % zu. Anders als bei Acker- und Weideland konnten Rebflächen für branchenfremde Privatpersonen derweil an Attraktivität gewinnen: Unter den Käufern nahm der Anteil dieser Gruppe um 3,0 % zu, die von ihnen erworbene Fläche sogar um 5,8 %.
Waldflächen teurer
Lebhafter als Weinberge wurden im Berichtsjahr Waldflächen gehandelt. Laut FNSafer wechselten 2024 insgesamt 148'700 Hektaren Wald den Besitzer; das entsprach einem Plus von 4,8 %.
Wertmässig legte der Handel um 1,6 % auf 2,02 Mrd. Euro (ca. 1,97 Mrd. Franken) zu, wobei die Anzahl der Verkäufe um 0,9 % auf 21'869 Transaktionen anstieg. Für einen Hektar Wald wurden im Durchschnitt 4'850 Euro (ca. 4'725 Franken) und damit 2,2 % mehr als 2023 gezahlt.