Der Strukturwandel setzt sich auch in Frankreich laufend fort.
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Der Strukturwandel hinterlässt in der französischen Landwirtschaft weiter seine Spuren. Wie aus den jüngsten Daten des Statistischen Dienstes vom Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) hervorgeht, ist die Zahl der grösseren Betriebe in Frankreich ohne Überseegebiete im Zeitraum von 2020 bis 2023 um 4,9% auf 273’400 zurückgegangen. Insgesamt 50,3% der Betriebe waren auf Pflanzenproduktion spezialisiert, 37,5% auf die Tierhaltung und 12,2% galten als Mischbetriebe.
93 ha
Besonders von der Bildfläche verschwunden sind Agreste zufolge in den letzten vier Jahren die Kleinstbetriebe, die in diesen Zahlen nicht berücksichtigt wurden. Die Statistiker begründeten den Schwund mit Änderungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), deren Fördermittel mittlerweile an den Status des «aktiven Landwirts» geknüpft sind. Diese Änderung habe dazu geführt, dass viele Kleinstbetriebe, insbesondere von Rentnern im Alter von mehr als 67 Jahren, die Hoftore geschlossen hätten.
Weiter gewachsen ist den Strukturdaten zufolge die Grösse der Betriebe. Die durchschnittliche Betriebsgrösse lag 2023 bei 93 Hektar, während es im Jahr 2000 noch 89 Hektar und zehn Jahre später 76 Hektar waren.
10% mehr als 200 ha
Stark zugelegt hat laut der Erhebung die Zahl der Betriebe mit mehr als 200 Hektar, und zwar um 2,8%. Die Fachleute weisen darauf hin, dass diese Betriebsgrösse mittlerweile fast jeden zehnten Hof in Frankreich umfasst und ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) beinhaltet. Stabil blieb im Berichtszeitraum die Anzahl der Betrieb in der Grössenordnung von 125 bis 200 Hektar. Deutlich ist hingegen die Kategorie mit Flächen von 25 bis 75 Hektar geschrumpft, nämlich um 3,9%.
Den Strukturdaten zufolge arbeiteten 2023 ohne Kleinstbetriebe 608’900 Personen dauerhaft in landwirtschaftlichen Betrieben. Mitgezählt werden hier Betriebsinhaber, mitarbeitende Familienangehörige oder familienfremde Beschäftigte. Dies entsprach 591’800 Vollzeitäquivalenten. Agreste betont, dass der Großteil der Arbeitslast von den Landwirten und ihren Familien getragen werde, wobei der Anteil angestellter Arbeitnehmer zugenommen habe. Im Jahr 2023 hat sich dieser auf 24% belaufen.