Immer mehr Unternehmen kaufen Ackerland

Mit dem Beginn der zweiten Phase der Bodenreform können in der Ukraine seit dem 1. Januar 2024 auch juristische Personen Ackerland kaufen. Im Januar wechselten 1’500 Hektar den Besitzer. Im Februar waren es bereits 3’500 Hektar. Die gezahlten Preise blieben bislang stabil.

In der Ukraine ist Agrarland nach der zum Jahreswechsel erfolgten Öffnung des Grundstücksmarktes für juristische Personen offenbar ein zunehmend interessantes Investitionsobjekt.

Das zeigt eine aktuelle Analyse, die von der Kiewer Hochschule für Ökonomie (KSE) zusammen mit der US-Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit (USAID) durchgeführt wurde. Demnach haben seit Anfang dieses Jahres 266 Unternehmen landwirtschaftliche Flächen in der Ukraine gekauft.

Während im Januar insgesamt 507 Parzellen mit einer Gesamtfläche von 1’500 Hektar an juristische Personen gingen, waren es im Februar bereits 1’200 Grundstücke im Umfang von insgesamt 3’500 Hektar.

Preise bislang stabil

Entgegen den Erwartungen sind laut der Untersuchung die Preise, zu denen die Kaufverträge abgeschlossen wurden, in den ersten beiden Monaten dieses Jahres stabil geblieben. Der gewichtete Durchschnittspreis pro Hektar betrug im Januar 965 Franken (982 Euro), und im Februar waren es 963 Franken (980 Euro). Insgesamt wurden im Februar rund 9’600 Kaufverträge für landwirtschaftliche Flächen gezählt.

Der Gesamtumfang belief sich auf 22’000 Hektar. Das waren rund 50% mehr als im Januar. Der Anteil der juristischen Personen auf dem ukrainischen Markt für Ackerland lag im ersten Monat dieses Jahres bei 10,3%; im Februar kletterte dieser Wert auf 15,8%.

Moratorium nach 20 Jahren aufgehoben

Das ukrainische Bodengesetzbuch, das seit Anfang 2002 galt, hatte zwar grundsätzlich die Veräusserung landwirtschaftlicher Nutzflächen von bis zu 100 Hektar erlaubt. Allerdings war noch im Jahr 2001 ein Moratorium gegen Landkäufe verhängt und dann immer wieder verlängert worden. Erst 2020 wurde dieses auf Drängen der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Entwicklungsbank (EIB) aufgehoben.

Ende März 2020 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass ab dem 1. Juli 2021 den Erwerb landwirtschaftlicher Grundstücke von bis zu 100 Hektar durch Bürger der Ukraine erlaubte. Mit Beginn der zweiten Phase der Bodenreform dürfen nun seit dem 1. Januar 2024 juristische Personen, deren Eigentümer ukrainische Bürger sind, bis zu 10’000 Hektar Land kaufen. Die Veräusserung von Staats- und Kommunalgrundstücken ist jedoch weiterhin verboten. 

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