Die argentinischen Rindfleischexporte indes stiegen im März um 22,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie es weiter hieß. Doch trotz dieses Aufschwungs sei zwischen Januar und März 7,6 Prozent weniger Rindfleisch produziert worden als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Argentinien ist einer der weltweit grössten Produzenten von Rindfleisch.
«Der Verbrauch von Rindfleisch war um 17,6 Prozent niedriger als im gleichen Quartal des Vorjahres, was den niedrigsten Stand in den vergangenen drei Jahrzehnten darstellt», heisst es im März-Bericht der Kammer. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gehören die Einwohner Argentiniens zu den grössten Fleischessern der Welt - bis vor kurzem verbrauchten sie fast 50 kg Rindfleisch pro Person und Jahr.
Das südamerikanische Land kämpft mit einer Wirtschaftskrise, die unter dem selbsternannten «anarchokapitalistischen» Präsidenten Javier Milei und seinen Sparmassnahmen innerhalb von vier Monaten zu einem Kaufkraftverlust geführt hat. Fast 60 Prozent der argentinischen Bevölkerung sind von Armut betroffen. Die Rindfleischpreise stiegen im März im Vergleich zum Februar um 9,8 Prozent und im Jahresvergleich um 278 Prozent, was die Kunden dazu veranlasste, auf billigere Teilstücke auszuweichen, heisst es in dem Bericht.
Der Rindfleischverbrauch in Argentinien ist Jahr für Jahr zurückgegangen, nachdem er in den 1980er-Jahren noch bei etwa 78 kg pro Kopf lag. Gleichzeitig hat sich der Verbrauch von billigeren Fleischsorten wie Schweinefleisch und Geflügel in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt.