Der Güterverkehr hat 2021 in der Schweiz um 4 Prozent zugenommen. Dabei stieg der Gütertransport auf der Strasse im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent, der Transport auf der Schiene um 6,2 Prozent. Die Kilometerzahl von schweren Lastwagen war noch nie so hoch.
Diese schweren Strassengüterfahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht legten rund 2,3 Milliarden Kilometer zurück. Das ist ein neuer Höchststand seit der Einführung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) 2001, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag ausweist.
Davon gingen 78 Prozent auf das Konto von inländischen und 22 auf das der ausländischen Transporteure. Die einheimischen Fahrzeuge realisierten dabei einen neuen Rekord. Bei den ausländischen Fahrzeugen wurden hingegen schon höhere Fahrleistungen registriert.
Zwei Drittel mehr Lieferwagen als 2000
Zu den Lastwagen hinzu kam die Fahrleistung von Fahrzeugen mit einem Gewicht von unter 3,5 Tonnen. Diese inländischen Fahrzeuge – vor allem Lieferwagen – legten knapp 5 Milliarden Kilometer zurück. Parallel zum steigenden Lieferwagenbestand nahmen deren Leistungen ständig zu und lagen 2021 rund 67 Prozent höher als noch 2000.
Der technische Fortschritt führte dazu, dass auf den Schweizer Strassen immer mehr saubere Transportfahrzeuge verkehren. Der Anteil der Lastwagen mit der strengsten EU-Emissionsklasse 6 lag 2021 bei 80 Prozent. Die LSVA ist für emissionsarme Fahrzeuge tiefer.
Die gesamte Transportleistung betrug auf Schiene und Strasse 27,8 Milliarden Tonnenkilometer. Dabei entspricht ein Transportkilometer der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer.
Die Transportleistung steigerte sich mit 3 Prozent auf der Schiene und 1,7 Prozent auf der Strasse auch im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor dem eigentlichen Beginn der Covid-19-Pandemie.
Kombinierter Verkehr legt zu
Der kombinierte Verkehr war dabei weiter im Aufwind. Daran sind Schiene, Strasse und Wasser beteiligt, wobei der grösste Teil der Strecke auf Wasser oder Schiene entfällt und lediglich Container umgeladen werden.
2021 schlugen die Basler Rheinhäfen gut 79’000 Container um und erzielten einen Rekord. Umgerechnet auf die internationale Standard-Messgrösse kamen 126’000 Container zusammen, 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gemäss dem BFS ist das bemerkenswert, weil die Rheinschifffahrt im Sommer wegen Hochwasser und im Herbst wegen Niedrigwasser eingeschränkt war.
Zudem waren die globalen Lieferketten weiterhin beeinträchtigt, einerseits wegen der Pandemie, andererseits wegen der sechstägigen Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff «Ever Given» im März 2021. Der kombinierte Güterverkehr auf der Schiene realisierte 2021 ebenfalls einen Rekord. Die Bahn transportierte 1,4 Millionen Container, Wechselbehälter und Sattelauflieger, 9,7 Prozent mehr als 2020.
Der Transport ganzer Lastwagen auf der «rollenden Autobahn» wuchs um 20,4 Prozent. Das Segment konnte mit 65’000 aufgeladenen Fahrzeugen den Corona-Einbruch aber noch nicht wettmachen. 2019 waren 86’000 Lastwagen transportiert worden.