Nach Einschätzung der Parlamentarischen Staatssekretärin vom Deutschen Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Ophelia Nick, zeigen der Ukrainekrieg, die Klimakrise, das Artensterben und die Corona-Pandemie mit ihren teilweise fatalen Folgen, dass ein Umsteuern dringend notwendig ist.
„Die Art und Weise, wie wir unsere Lebensmittel herstellen, muss zukunftsfest werden - unabhängiger von Gas aus Russland oder Futtermittelimporten aus Südamerika und im Einklang mit unseren Ressourcen“, erklärte Nick am vergangenen Donnerstag (6.10.) auf dem Landwirtschaftstag in Münster (D), der von der LVM Versicherung zusammen mit der Agravis Raiffeisen AG ausgerichtet wurde.
Umbau der Tierhaltung wurde lange verschleppt
Nach den Worten der Staatssekretärin zeigen inzwischen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe, dass Ökologie und Ökonomie bereits Hand in Hand gehen. „Wir unterstützen die Landwirtinnen und Landwirte dabei, zukunftsfest wirtschaften zu können. Dazu gehen wir beispielsweise den lange verschleppten Umbau der Tierhaltung an, investieren in die Bio-Umstellung oder setzen uns dafür ein, bei der nächsten Agrarreform die Umweltleistungen besser zu honorieren“, hob Nick hervor.
Derweil forderte der Agravis-Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen. Er plädierte dafür, das Potential von Hochertragsstandorten auszuschöpfen, um die Versorgungssicherheit und einen möglichst hohen Grad an Selbstversorgung nicht zu gefährden. Trotz der aktuellen Herausforderungen dürfe man das langfristige Ziel des Klimaschutzes und der CO2-Reduktion aber nicht aus den Augen verlieren, mahnte der Agravis-Manager.
Praxistaugliche und digitale Anwendungen
Köckler sieht in einer nachhaltigen und innovativen Landwirtschaft den Schlüssel zum Erfolg. Sie sei Teil der Lösung, beispielsweise mit Blick auf die Vielzahl an praxistauglichen und digitalen Anwendungen. „Als systemrelevantes Unternehmen bleiben wir gemeinsam mit dem genossenschaftlichen Verbund auch in herausfordernden Zeiten der starke regionale Partner für die Versorgungssicherheit der Landwirtschaft und der Bevölkerung. Regionale Strukturen sind gerade in Zeiten weltweit gestörter Lieferketten unverzichtbar“, so der Vorstandsvorsitzende.
Die Agravis-Gruppe gehört zu den bedeutenden Größen im europäischen Agrarhandel.
Ursachenerkennung wäre das wichtigste Thema! Und dann ergebnisoffene, unzensierte Diskussion aller Fachleute, ohne Vorurteile und Moralismus!