Die Europäische Kommission hat ihre Pläne zum «Carbon Farming» skizziert. Ziel sei es, die Speicherung von Kohlenstoff als neues «grünes» Geschäftsmodell zu etablieren, mit dem Akteure der Bioökonomie auf Basis von Klimaleistungen ein Einkommen generieren könnten, erklärte die Behörde in der vergangenen Woche.
Der geschäftsführende Vizepräsident der Kommission, Frans Timmermans, betonte, der Kampf gegen den Klimawandel müsse sich zuallererst auf eine Verringerung der Emissionen konzentrieren. Gleichzeitig müssten natürliche CO2-Speicher wiederhergestellt und geschützt werden, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Böden und Wäldern zu fixieren, sagte er anlässlich der Präsentation einer Studie, die den Grundstein für die Förderung von landwirtschaftlichen Aktivitäten zur Speicherung von Kohlenstoff, vornehmlich im Boden, legen soll.
Auf diese Weise könnten die neuen Ökoregelungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie privatwirtschaftliche Instrumente landwirtschaftliche Produktionsmethoden fördern, die den Kampf gegen die Klimakrise und den Artenschwund unterstützten.
Signifikant im Kampf gegen Klimawandel
Der Studie zufolge kann die Kohlenstoffspeicherung in der Landwirtschaft einen signifikanten Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Begonnen werden soll demnach mit Pilotprojekten auf lokaler oder regionaler Ebene, um Erfahrungen zur Ausweitung der landwirtschaftlichen Speicherung zu sammeln.
Von der Studie verspricht sich Brüssel in diesem Zusammenhang eine Orientierungshilfe für alle potentiellen Akteure. Als zentrale Ansatzpunkte werden neben der Wiederherstellung und Wiedervernässung von Torfmooren Agroforstsysteme, die Speicherung von Kohlenstoff in mineralischen Böden, die Bewirtschaftung von Grünland und die Tierproduktion gesehen.
Förderung durch Erste und Zweite Säule
Bewirtschaftete Moore sind der Studie zufolge derzeit für die Emission von jährlich 2 Mrd t CO2 verantwortlich; das entspricht fast 5 % des gesamten Ausstosses der globalen Bevölkerung. Es handele sich um einen vielversprechenden Ansatzpunkt, da das Einsparpotential pro Hektar sehr hoch sei.
In der abgelaufenen Förderperiode der GAP seien entsprechende Programme der Mitgliedstaaten allerdings unter anderem dadurch ausgebremst worden, dass der Anspruch auf Direktzahlungen mit der Wiedervernässung verlorengehen könne.
Agroforstsysteme
Daher sollte im Rahmen der Reform dafür Sorge getragen werden, das die betreffenden Flächen durch die Erste und die Zweite Säule unterstützt werden könnten. Für den Einsatz von Agroforstsystemen bieten sich der Studie zufolge zwei Ansätze an: entweder über die Lebensmittelkette, etwa durch die Unterstützung eines Unternehmens, oder durch Zertifikate, die der Landbewirtschafter verkaufen könne. Auch in diesem Zusammenhang verspricht sich die EU-Kommission von einer Förderung durch beide Säulen der GAP wichtige Anreize.
Obschon die Landwirtschaft am freien Markt nicht innovativ ist, muss man ihr eines lassen: Im Abzocken von Staatskäselis ist sie sehr innovativ.
Daher: 5 x NEIN am 13. Juni.