DLG-Präsident Hubertus Paetow.
DLG
Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft wird auf den Höfen entschieden, und nicht in Berlin. Das hat der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, bei den diesjährigen DLG-Unternehmertagen klargestellt. «Wir alle unterschätzen unsere persönlichen Möglichkeiten, unsere Betriebe und Unternehmen, die Wirtschaft und damit auch die Demokratie wieder auf Kurs zu bringen», sagte Paetow zum Auftakt der Unternehmertage in Erfurt.
Für den DLG-Präsidenten steht fest, dass sich nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft nicht herbeiregulieren lässt. «Das weiss seit dem misslungenen Heizungsgesetz auch die Politik, und das sehen wir auch auf den landwirtschaftlichen Betrieben, wo trotz GLÖZ und Konditionalitäten die Erfolge im Arten- und Klimaschutz auf sich warten lassen», so Paetow.
Auch viele Landwirte schauten aktuell auf die neue Bundesregierung, die versprochen habe, solche Fehlentwicklungen der Fortschrittspolitik zu korrigieren. Aber trotz Rekordschulden und Reformrhetorik steht für den DLG-Präsidenten fest, dass es die Politik allein nicht richten kann: «Wenn wir uns aber hinter einer gemeinsamen Idee des nachhaltigen Fortschritts versammeln, dann wird sich dieser auch einstellen, unabhängig von GAP und Pflanzenschutzmittelzulassung.»
Paetow hat bei den DLG-Unternehmertagen auch seine Forderung bekräftigt, den Produktivitätsfortschritt in der Landwirtschaft neu zu definieren. Notwendig sei ein Paradigmenwechsel, hin zu dem Konzept einer nachhaltigen Produktivitätssteigerung.
Passend dazu hat die DLG jetzt unter dem Titel «Produktivität. Wettbewerbsfähigkeit. Ressourcenschutz. Das neue Fortschrittsverständnis: Nachhaltige Produktivitätssteigerung» ein neues Diskussionspapier veröffentlicht.